Apple legt vor, Google zieht nach: Der Suchmaschinenkonzern will beim Update auf Android L die Datenverschlüsselung standardmäßig aktivieren, der Nutzer muss sie also nicht mehr selbstständig einschalten. Sicherheitsbehörden dürfte dieser Schritt gar nicht gefallen.
"Als Teil unseres nächsten Android-Releases wird die Datenverschlüsselung standardmäßig aktiviert sein, so dass Ihr Euch keine Gedanken mehr über das Anschalten machen müsst", erklärte Google-Pressesprecherin Niki Christoff in einem Interview mit der Washington Post. Android bietet zwar bereits seit Jahren eine Möglichkeit zur Datenverschlüsselung, durch die Google selbst nach richterlicher Aufforderung keinen Zugriff auf die Daten hat. Die Funktion musste allerdings vom Nutzer eingenhändig aktiviert werden und wurde daher oft nicht genutzt.
Android-Fragmentierung könnte zum Hindernis werden
Mit der standardmäßigen Aktivierung der Datenverschlüsselung bei Android L folgt Google dem Beispiel von Update auf iOS 8 anbietet. Während Datenschützer nach den letzten NSA-Ausspähaktionen über diesen Schritt jubeln dürften, warnen Sicherheitsbehörden bereits, dass durch die standardmäßige Datenverschlüsselung der Kampf gegen die Kriminalität erheblich erschwert werde.
Apple hat bei der Durchsetzung der automatischen Datenverschlüsselung allerdings einen entscheidenden Vorteil: Die Kalifornier haben sowohl die Software iOS 8 als auch die Hardware in einer Hand. Auch nach dem Update auf Android L, das vielleicht sogar noch im September erfolgt, dürfte sich die Verbreitung wegen der starken Android-Fragmentierung etwas länger hinziehen – und viele Geräte mit älteren Software-Versionen weiterhin unverschlüsselt bleiben.