Mit iTunes hat Apple den Musikmarkt revolutioniert und mit der Übernahme von Kopfhörer- und Streaming-Anbieter Beats könnte sich das nun wiederholen. Der mit iTunes etablierte Markt für bezahlte digitale Musik steht möglicherweise vor einem Paradigmenwechsel, mit dem Streaming-Dienste zur Beigabe von Produkten werden.
Beats verkauft nicht nur sündhaft teure Trend-Kopfhörer, sondern betreibt mit Beats Music auch einen eigenen Streaming-Dienst. Während die meisten Meinungen zu Apples Übernahme-Plänen sich um das florierende Geschäft mit den modischen Audio-Accessoires drehen, könnte die eigentliche Schlagkraft im Digital-Angebot von Beats Music liegen – oder vielmehr in der Kombination der beiden Geschäftsfelder. GigaOm zeichnet ein interessantes Szenario, in dem Apple dank Beats erneut zum Game-Changer wird: Das Gerät ist nicht das eigentliche Produkt, sondern vielmehr eine Eintrittskarte zur Plattform dahinter.
Apples Beats-Deal sollte Amazon, Google und Co. alarmieren
Der Grundgedanke ist simpel: Kauft Ihr Produkt X, bekommt Ihr einen Zugang zu Streaming-Plattform Y für den Zeitraum Z. Anstatt wie bei Spotify 10 Euro im Monat für das Abo zu bezahlen, gäbe es Beats Music – oder iTunes Radio? – als kostenlose Dreingabe zum neuen iPhone oder Beats-Kopfhörer. Das bindet überdies auch Kunden, denn wer zu einer anderen Plattform wechselt, verliert sein Streaming-Privileg.
Wenn Apple sich Beats – und damit eben auch Beats Music – einverleibt, setzt das die Konkurrenz unter Druck, meint der Bericht auf GigaOm. Samsung fährt mit Milk einen zumindest ähnlichen Ansatz. In einer Welt, in der Musik-Streaming in Produkt-Bundles quasi verschenkt wird, dürfte es der aktuelle Platzhirsch Spotify schwer haben, Kundschaft für einen bezahlten Abo-Dienst zu bekommen.