Apples Zukunft: China entscheidet über anhaltenden Boom

Apple Watch Keynote
Apple Watch Keynote (© 2015 Apple )
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Was treibt Apples Wachstum künftig an? Die Antwort ist einfach: China! Apples Produktneuheiten sind mehr denn je aufs Reich der Mitte ausgerichtet, findet Blogger und Venture Capitalist Malik Om. 

Es war ein kurzes und schmerzvolles Ende ohne Vorwarnung: GigaOm, eines der lesenswertesten und bestinformierten Techblogs, das vor dem Business Insider, re/code & Co und nur kurz nach TechCrunch und Mashable an den Start ging, ist seit vergangener Woche insolvent und hat entsprechend den Betrieb eingestellt.

Bereits 2006 hatte Tech-Journalist Om Malik GigaOm ins Leben gerufen und im vergangenen Jahr die Führung des Blogs abgegeben, um verstärkt ins Venture Capital-Geschäft einzusteigen. "Sind Journalisten die besseren Investoren?" fragte Silicon Valley-Korrepsondentin Lisa vor einem Jahr. Aus heutiger Sicht scheint klar:  Weder das eine noch das andere war eine gute Entscheidung.

"Apples Fokus in der Zukunft liegt eindeutig auf China" – Malik Om

Malik Om war vor allem ein intimer Kenner der Techszene, der nach dem jüngsten Rekordquartal von Apple bis auf die Kommastelle den großen Erfolgsanteil des iPhone 6 Plus vorrechnete, das vor allem in China explosionsartig einschlug. Nur eine Woche nach dem bitteren Aus mit GigaOm bloggt Malik nun weiter – als "unpaid blogger", um beim geflügelten Wort der Branche von TechCrunch-Gründer Michael Arrington zu bleiben.

In seinem Privatblog Om.co macht Malik nun weiter, wo er bei GigaOm aufgehört hat: mit messerscharfen Apple-Analysen. "Ich habe mir die Keynote noch mal angeschaut", schreibt Malik in seinem neuen Blogeintrag, "und eine Sache wurde mir schlagartig klar: Apples Fokus in der Zukunft liegt eindeutig auf China. Es begann damit, dass das Datum vor Beginn der Keynote in Mandarin angezeigt wurde, und ging in den ersten Minuten mit Apples Aktivitäten in China weiter."

Apples Wachstumsmöglichkeiten in China sind weiter enorm

Allein in den vergangenen sechs  Wochen eröffnete Apple sechs neue Stores in China, nachdem es bislang gerade mal 15 Stück insgesamt präsent war. Die Möglichkeiten im Reich der Mitte wären unbegrenzt, betonte Tim Cook in der Vergangenheit immer wieder – nicht zuletzt, nachdem Apple endlich Ende 2013 der viel erwartete Vertragsabschluss mit dem weltgrößten Mobilfunkprovider China Mobile gelungen war.

"Wir bewegen uns in China immer noch an der Oberfläche", erklärte Cook gerade erst vor Investoren auf einer Analystenkonferenz im Februar bei Goldman Sachs. Im vergangenen Oktober war der Apple-CEO nach dem Verkaufsstart des iPhone 6 in der größten asiatischen Volkswirtschaft  mit der Aussage aufgefallen, es sei "nur eine Frage der Zeit", bis China zum umsatzstärksten Markt für Apple werde.

Verneigung vor dem asiatischen Markt mit goldener Apple Watch und goldenem MacBook

Tatsächlich ist das Wachstum im Reich der Mitte gewaltig: Die Erlöse haben sich zwischen 2011 und 2014 von 12,7 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar fast verdreifacht. Mit 36 Prozent aller Umsätze wurden in China im vergangenen Quartal in der Gesamtheit bereits die meisten iPhones abgesetzt – im laufenden Quartal dürfte sich das Ungleichgewicht wegen des chinesischen Neujahrsfests noch weiter in Richtung Fernost verschieben.

Kein Wunder also, dass Apple auch mit seinen jüngsten Produktneuheiten vor allem der Nachfrage im Reich der Mitte Rechnung trägt. "China dürfte der Grund sein, warum Apple-Produkte zuletzt eine Goldfärbung bekommen haben", stellt Malik Om mit Blick auf das goldene iPhone 5s und iPhone 6, die neuen iPads und das neue MacBook fest, das ebenfalls überraschend in Gold zu haben ist.

Am offenkundigsten fällt der neue Goldrausch jedoch bei Cupertinos neuestem Produkt auf – der Apple Watch, die in der limitierten Luxus-Auflage bekanntermaßen für 11.000 bis 18.000 Euro zu haben sein wird. Wo die eigentliche Zielgruppe für die Apple Watch Edition sitzt? Natürlich im Reich der Mitte: "Chinesische Käufer werden sie eher als Alternative zu Luxusuhren ansehen als irgendjemand sonst", glaubt etwa das Time Magazine.

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