Galaxy S6: Samsungs Kampfansage an Chip-Primus Qualcomm

Samsung Exynos 5430
Samsung Exynos 5430 (© 2014 Meizu )
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Unabhängigkeit von Qualcomms Snapdragon-Chips mit dem Galaxy S6: Samsung will angeblich die anhaltenden Probleme beim Einsatz des Snapdragon 810 zum Anlass nehmen, um seinen eigenen Exynos-Prozessor als Alternative voranzubringen.

Schon seit Längerem halten sich die Gerüchte hartnäckig, dass sich der Snapdragon 810 bei hoher Beanspruchung zu stark erhitze; als Reaktion setzte Samsung wohl zumindest für die erste Charge des Galaxy S6 auf den Exynos 7420, um den mutmaßlichen Release im März nicht zu gefährden. Nun zeichnet sich ab, dass die Koreaner auch langfristig den eigenen Chip verbauen wollen, berichtet ETNews – und diesen zudem anderen Herstellern von Smartphones und Tablets anbieten könnte.

Überlegene 14nm-Technologie?

Der Exynos 7420 unterstützt wie der Snapdragon 810 64-Bit – und besitzt wie der Qualcomm-Chip acht Kerne, von denen vier die Standard-Aufgaben bewältigen, während die anderen vier bei hohen Rechenleistungen zugeschaltet werden. Unterschiede gibt es zum einen in der Produktion: Der Exynos wird mit 14nm-Technologie hergestellt, die im Gegensatz zu der von Qualcomm eingesetzten 20nm-Technologie vor allem energieeffizienter sein soll.

Allerdings gibt es auch einen wesentlichen Unterschied in der Bauweise: Der Snapdragon ist nämlich ein System-on-a-Chip inklusive Grafikeinheit, während es sich beim Exynos lediglich um den Prozessor handelt. Offenbar arbeitet Samsung derzeit aber bereits unter Hochdruck daran, den "Application Prozessor" (AP) mit einem sogenannten Modem-Chip zu verbinden, um auf dem Smartphone-Markt mit Qualcomms Komplettlösung konkurrieren zu können.

Erste Benchmarks lassen vermuten, dass Samsung mit dieser Lösung ein konkurrenzfähiges Produkt auf den Markt bringt: Das Galaxy S6 schneidet demnach deutlich besser ab als das HTC One M9, in dem der Snapdragon 810 verbaut ist. Wie die Leistung der Prozessoren tatsächlich ausfällt, werden erst Praxistests zeigen können, wenn die Geräte auf dem Markt erhältlich sind.

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