Google setzt vielleicht künftig Android 6.0 Marshmallow warten.
Google will offenbar zusammen mit Partnern aus dem Halbleiter-Business ein eigenes präferiertes Chipdesign für Android-Geräte erstellen, wie The Information berichtet. Damit wäre es möglich, das Android-Betriebssystem besser an eine Standard-Hardware anzupassen, an der sich auch andere Hersteller orientieren könnten. Außer der damit verbundenen Leistungssteigerung wäre auch die Möglichkeit ein Vorteil, schneller Updates auf neue Android-Versionen ausspielen zu können.
Android-Nutzer warten länger auf Updates als iPhone-Besitzer
Apple setzt seit Jahren auf eigene Chipdesigns, weshalb das Betriebssystem iOS die Hardware wesentlich direkter ansprechen kann und nur wenige Varianten der einzelnen Betriebssystemversionen existieren. Hingegen muss jede neue Android-Version erst an die unterschiedlichen Smartphone-Plattformen angepasst werden. Deshalb dauert es meist wesentlich länger, bis alle Android-Nutzer ein Update auf die aktuelle Version des Systems bekommen. Beispielsweise findet sich das seit einem Monat erhältliche Android 6.0 Marshmallow erst auf 0,3 Prozent aller Android-Geräte – vor allem, weil noch nicht für jedes Modell ein Update verfügbar ist. Die aktuelle Version von Apples Betriebssystem, iOS 9.1, ist hingegen nach knapp sechs Wochen bereits auf 66 Prozent aller kompatiblen Geräte angekommen.
Sollte Google wirklich auf ein eigenes Chipdesign setzen, würde dies auch der starken Versions-Fragmentierung von Android ein Ende setzen. Immerhin gibt es bedingt durch die verschiedenen Chip-Plattformen aktuell mehr als 18.700 verschiedene Android-Varianten, während es bei iOS gerade mal fünf oder sechs sind. Ein eigenes Google-Chipdesign dürfte damit nicht nur für schnellere Updates und bessere Leistung sorgen, sondern auch eine gesteigerte App-Kompatibilität zur Folge haben.