Das Wichtigste in Kürze
- Apple setzt beim iPhone 15 erstmals auf einen USB-C-Anschluss
- Für die Handys endet damit die Lightning-Ära
- Eine EU-Verordnung zwingt Apple zu diesem Schritt
Inhaltsverzeichnis
Apple musste für das iPhone 15 eher unfreiwillig ein neues Feature implementieren: einen USB-C-Anschluss. Grund dafür ist eine EU-Verordnung, die Ende 2024 in Kraft tritt.
Eigentlich war es schon zu einem Running Gag der Technikindustrie geworden: Apple und der Lightning-Anschluss. Als letzter Hersteller auf einem umkämpften Markt setzte Apple nicht auf USB-C in Smartphones. Doch mit dem iPhone 15 hat sich das geändert.
iPhones erstmals mit USB-C
Alle Modelle des iPhone 15 haben einen USB-C-Anschluss. Für eingefleischte Apple-Fans heißt das: Das alte Lightning-Kabel kann nicht mehr genutzt werden. Immerhin liegt allen Modellen des iPhone 15 ein USB-C-auf-USB-C-Kabel bei. Ein Ladeadapter ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten.
Das ist aber auch nicht schlimm, denn Apples Ladeadapter der letzten Jahre lassen sich in der Regel noch benutzen. Die meisten haben bereits USB-C-Anschluss. Ein neues Kabel solltet ihr euch dennoch zulegen. Ein USB-A-auf-USB-C-Kabel ist nützlich, wenn ihr einen Ladeadapter mit USB-A habt oder euer iPhone gern an Powerbanks oder Laptops aufladet. Denn diese haben häufig noch einen USB-A-Anschluss.
Falls ihr einen neuen Ladeadapter kaufen müsst, achtet auf eine Leistung von mindestens 20 W. Nur so erreicht ihr die maximale Ladegeschwindigkeit.
Was ihr zum iPhone 15 mit USB-C wissen musst
Ladeleistung
USB-C beschreibt zunächst nur den Anschluss an sich. Was sich dahinter verbirgt, kann unterschiedlichste Spezifikationen haben. Dennoch gilt, dass ein USB-C-Anschluss theoretisch deutlich schnellere Ladegeschwindigkeiten ermöglicht, als es Lightning kann.
Allerdings nutzt Apple diese Lade-Power noch nicht aus. Alle iPhone-15-Modelle laden per USB-C mit etwa 20 W über einen entsprechenden Adapter. Berichten zufolge erreichen die Pro-Modelle mit einem stärkeren Ladegerät bis zu 27 W. Offiziell ist das aber nicht.
Denkbar ist, dass Apple die höheren Ladegeschwindigkeiten für spätere Generationen wie die iPhone-16-Serie, aufhebt. Diese würden dadurch nochmal einen echten Sprung nach vorn machen.
Datenübertragung
Bei der Geschwindigkeit der Datenübertragung hat Apple zumindest bei den Pro-Modellen ein Upgrade durchgeführt. Während iPhone 15 Plus und iPhone 15 noch mit etwa 480 Mb/s Daten übertragen, sind beim iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max dank USB-3-Support bis zu 10 Gb/s möglich. Solltet ihr also viele Daten von eurem iPhone auf einen PC oder Mac übertragen wollen, kann sich der Griff zu den Pro-Modellen lohnen.
Beide Kabelenden gleich
Da beide Enden des USB-C-Kabels identisch sind, könnt ihr das Kabel quasi blind nutzen und müsst nicht auf den passenden Anschluss achten. Schließt einfach eine der Seiten an den Adapter und die andere an das iPhone.
Universeller Anschluss
Selbst Apple hat schon zuvor bei einigen Produkten auf USB-C gesetzt: bei aktuellen MacBooks und iPads zum Beispiel. Habt ihr bereits einige dieser Geräte, wird der Kabelsalat für euch geringer. Denn USB-C bietet die Option, als Anschluss für diverse Peripherie zu dienen, die bereits bei euch vorhanden ist.
Reinigung
Vorsicht ist bei der Reinigung des USB-C-Ports des iPhone 15 geboten. Beim Lightning-Anschluss war es noch möglich, den Port mit einem Zahnstocher zu reinigen. Bei USB-C liegen die Konnektoren aber in der Mitte des Anschlusses und sind sehr leicht zu erreichen. Ein Zahnstocher könnte die Pins zerstören. Nehmt stattdessen eine weiche und vor allem saubere Zahnbürste und bürstet vorsichtig über den Port. Der Schmutz sollte in den Borsten hängen bleiben.
Reverse Charging
Die iPhone-15-Modelle sind die ersten iPhones, die andere Geräte aufladen können. Dabei handelt es nicht, wie man eigentlich vermuten würde, um Reverse Wireless Charging, sondern um kabelgebundene Aufladung: Über ein USB-C-Kabel laden iPhone 15 und Co. AirPods Pro mit USB-C-Anschluss auf. Künftig dürftet ihr so noch weitere Apple-Gadgets aufladen können, wenn diese einen USB-Port bekommen.
Hintergrund: Die EU-Verordnung zu USB-C
Im Oktober 2022 vermeldete das Europäische Parlament, dass man eine Verordnung auf den Weg gebracht habe. Diese Verordnung legt fest, dass "bis Ende 2024 [müssen] alle Mobiltelefone, Tablets und Kameras, die in der EU verkauft werden, einen USB-C-Ladenanschluss haben" müssen (Auszug aus einer Pressemitteilung).
Die konkreten Gesetze muss übrigens jedes EU-Mitglied bis Ende 2024 eigenständig umsetzen. Der Release der iPhone-15-Modelle fand zwar bereits im September 2023 statt, doch wird Apple die Modelle vermutlich auch nach dem Inkrafttreten des Gesetzes weiter verkaufen wollen. Dementsprechend musste der Konzern schon jetzt handeln.
Das Hauptziel dieser Verordnung sei es, den Elektroschrott zu reduzieren. Hier verweist der Beschluss auf die Umwelt- bzw. Klimaziele, die man sich im Europäischen Parlament gesetzt habe. Darüber hinaus habe die Verordnung den positiven Nebeneffekt von mehr Nutzerfreundlichkeit im Alltag.