Wird es gar kein modulares Smartphone von LG mehr geben? Das LG G6 wird das nächste Vorzeigemodell des südkoreanischen Unternehmens– und für LG steht damit eine Menge auf dem Spiel. Verschiedene Quellen sollen nun bestätigt haben, dass für den Nachfolger des LG G5 eine klassische Bauweise geplant ist.
Das LG G6 soll wieder aus einem Stück bestehen – das haben offenbar mehrere Quellen aus unterschiedlichen Teilen der südkoreanischen Smartphone-Industrie bestätigt, berichtet ETNews. Das LG G5 – laut Hersteller das erste Smartphone mit modularer Bauweise – ist bei den Nutzern auf zu wenig Interesse gestoßen. Möglicherweise wird sich LG sogar komplett von dem "LG & Friends"-Programm verabschieden und gar keine modularen Smartphones mehr entwickeln. Anfang September 2016 hatte es noch so ausgesehen, als ob das Programm mit neuen Top-Smartphones wie dem LG G6 eine Zukunft hätte.
Echter Nutzen statt Innovationen
Die Entscheidung des Unternehmens, beim LG G6 auf eine ganzheitliche Bauweise zu setzen, kommt nicht überraschend: LG fuhr die Produktion des Vorgängers schon kurz nach dem Release herunter. Der Misserfolg des LG G5 zeigte sich außerdem in einem krassen Preisverfall, der so schnell noch bei keinem LG-Smartphone zu beobachten war. Ein Grund für den Fehlschlag sei, dass die Handhabung der Module offenbar nicht immer ganz einfach ist. Außerdem seien die Preise zu hoch und die Bereitschaft der Nutzer nicht vorhanden, sich zu einem Premium-Smartphone noch eine Reihe an ebenfalls teuren Zusatzprodukten zu kaufen.
Allerdings birgt die komplette Abkehr von den Modulen nach nur einem Jahr auch das Risiko des Vertrauensverlustes: Kunden, die ein LG G5 besitzen und auf neue Hardware-Erweiterungen gehofft haben, dürften enttäuscht sein. Auch spricht es nicht für die allgemeine Strategie des Unternehmens, nach so kurzer Zeit eine komplette Kehrtwende zu vollziehen. Aus finanzieller Sicht ergibt es aber Sinn: Das LG G6 soll an den Bedürfnissen der Kunden orientiert sein und nicht an erzwungenen Innovationen. Dafür spricht auch, dass die Pläne für eine gebogenes OLED-Display angeblich wieder verworfen wurden; dafür könnte das Top-Smartphone eine neuartige Ladetechnik bieten.