Muss Apple den Musik-Dienst Shazam doch wieder in die Freiheit entlassen? Die EU-Kommission hat offenbar Bedenken wegen der Übernahme und prüft, ob sich diese negativ auf den Wettbewerb auswirken könnte.
Gleich mehrere Länder haben einen Antrag bei der EU-Kommission gestellt, Apples Übernahme von Shazam zu prüfen. Dabei liegt die Übernahme laut Pressemitteilung eigentlich unterhalb des Umsatz-Schwellenwertes, der in der EU-Fusionskontrollverordnung festgelegt ist: Wird eine bestimmte Summe überschritten, müssen die Unternehmen normalerweise eine Fusion anmelden.
Genehmigung steht noch aus
Da Österreich hier jedoch einen anderen Umsatz-Schwellenwert auf nationaler Ebene hat, musste Apple eine entsprechende Anmeldung der Übernahme zumindest für diese Region doch vornehmen. Daraufhin hat Österreich als erstes Land einen Antrag an die EU-Kommission gestellt, das Vorhaben zu prüfen. Dem Antrag haben sich dann Frankreich, Island, Italien, Norwegen und Spanien angeschlossen.
Nun hat die EU-Kommissionen sich das Vorhaben von Apple genauer angesehen und ist zur Einschätzung gekommen, dass es zu "erheblichen" negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb in Europa kommen könnte, wenn die Übernahme von Shazam erfolgt. Deshalb wird Apple nun dazu aufgefordert, die Fusion zur Genehmigung bei der EU-Kommission anzumelden – auch, wenn der Umsatz-Schwellenwert bei dem Vorhaben eigentlich nicht überschritten wird. Wann die europäische Kommission dann zu einer Entscheidung kommen wird, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.
Die Shazam-App kann Musik in eurer Umgebung lauschen und Songs erkennen. Wenn ihr das tut, erhaltet ihr verschiedene Möglichkeiten: So habt ihr etwa die Option, das Lied direkt bei Spotify anzuhören und einer Playlist hinzuzufügen. Durch die Apple-Übernahme ist es denkbar, dass euch eine solche Funktion künftig nur noch mit Apple Music und anderen Apple-Diensten angeboten wird – ob das letztendlich aber auch so sein wird, ist noch unklar.