Die britische Studie "Everybody's Talkin" (übersetzt: "Jeder redet") hat sich damit beschäftigt, wie sich Smart Speaker auf den Musikkonsum auswirken. Das Ergebnis dürfte den Verantwortlichen von Radiosendern sicherlich nicht gefallen.
Die Studie stammt von der British Phonographic Industry (BPI) und der Entertainment Retailers Association (ERA). Beide Verbände sind im Vereinigten Königreich für die offiziellen Musikcharts mit verantwortlich. "Everybody's Talkin" kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass Smart Speaker sich negativ auf den Radiokonsum auswirken könnten.
Musik-Streaming ersetzt Radiokonsum
Zwar würden Nutzer nach dem Kauf eines Smart Speakers deutlich mehr Musik hören als zuvor. Doch dafür verwenden sie allerdings vorzugsweise einen Streaming-Dienst wie Spotify. 48 Prozent der befragten Smart-Speaker-Besitzer gaben an, ein Premium-Abo bei einem Streaming-Dienst zu besitzen. 39 Prozent sagten, dass ihr Musikkonsum über den eigenen smarten Lautsprecher ihren Radiokonsum ersetze.
Das sei gleichzeitig auch eines der wichtigsten Ziele für die Streaming-Anbieter. Zumindest für solche, die eine kostenlose Nutzung erlauben, wie beispielsweise Spotify oder auch YouTube. Denn diese Angebote finanzieren sich über Werbung. Diese wiederum wird für Werbekunden mit steigender Reichweite attraktiver. Wenn Streaming-Dienste den Radiosendern also Hörer abluchsen, könnte das zu höheren Werbeeinnahmen führen. Angesichts des anstehenden Börsengangs werden Umsatzsteigerungen für Spotify in Zukunft noch wichtiger als zu vor.
Überholt hätten Spotify & Co. die Radiosender allerdings noch lange nicht: Laut Branchenfachmann Pete Downton belegten Daten von AudienceNet, dass für 52 Prozent des britischen Musikkonsums nach wie vor die Radiosender verantwortlich seien. Streaming-Dienste kämen zusammengenommen aktuell nur auf 15 Prozent. Dennoch lasse sich der Trend nicht leugnen. Der Musikkonsum wandele sich derzeit so sehr wie nie zuvor.