Als WhatsApp 2009 erschien, konnten Nutzer damit nur ihren persönlichen Status anzeigen. Schon einige Monate später kam die Messenger-Funktion, die vor allem der SMS Konkurrenz machte. Die auf 160 Zeichen begrenzten Kurznachrichten spielen heute kaum noch eine Rolle. Dafür hat der zwischenzeitlich von Facebook aufgekaufte Messenger viele neue Funktionen erhalten und will mit Geldüberweisungen und anderen Diensten die zweite Milliarde Nutzer gewinnen.
Fünf Jahre hat es gedauert, bis in Deutschland mehr WhatsApp-Nachrichten als SMS verschickt wurden. 2013 war es soweit: 101 Million SMS standen Statista zufolge 133 Millionen Messenger-Nachrichten gegenüber - pro Tag wohlgemerkt. Seitdem nahm die Zahl der SMS noch einmal deutlich ab und die WhatsApp-Nutzung explodierte geradezu.
Mehr als nur Nachrichten-Versand
Während WhatsApp in den ersten Jahren nicht viel mehr als ein kostengünstiger SMS-Ersatz war und sich kaum weiter entwickelte, hat sich seit 2014 viel getan. In diesem Jahr kaufte Facebook den Messenger – für 19 Milliarden US-Dollar. Diese Investition muss sich ja irgendwann lohnen und deswegen erweitert Facebook WhatsApp in letzter Zeit quasi monatlich um neue Funktionen. Denn auch die Konkurrenz ist nicht untätig: WhatsApp ist zwar der Platzhirsch, könnte dieses Position aber auf Dauer verlieren, wenn andere Messenger mit neuen und besseren Features die Nutzer langfristig mehr begeistern.
Zu den neuesten Funktionen von WhatsApp gehören eine Emoji-Suche und Farbfilter für Fotos. Die mögen im Alltag der Nutzer praktisch sein, sind aber nur kleine Veränderungen, wenn man sieht was WhatsApp momentan angeblich noch ausprobiert: eine Bezahlfunktion und verifizierten Accounts für Firmen. Damit würde sich WhatsApp von einem Messenger zu einer Plattform weiter entwickeln, auf der die Nutzer nicht nur miteinander kommunizieren. Als Vorbild dient hier sicherlich die chinesische App WeChat, die sich schon von einem Messenger zu einem in China kaum verzichtbaren Alltags-Tool entwickelt hat.
Und genau das will Facebook mit WhatsApp auch schaffen. Die Nutzer sollen nicht nur Nachrichten verschicken, sondern die App auch für andere Dinge nutzen. Geldüberweisungen und mobiles Bezahlen sowie die direkte Kontaktaufnahme zu Firmen sind da sicherlich nicht die einzigen Baustellen an denen WhatsApp arbeitet, um die zweite Milliarde Nutzer zu zu begeistern.