Im Dezember 2013 brachte der finnische Hersteller Jolla sein alternatives Smartphone Jolla Phone auf den Markt. Nicht Android, nicht iOS, nicht Windows Phone, sondern Sailfish dient dem Gerät als Betriebssystem, das von ehemaligen Mitarbeitern des Nokia N9-Teams entwickelt wurde.

Das Jolla Phone kostete bei Markteinführung 399 Euro und bietet dafür Hardware, die zum Release Mittelklasse darstellte: Ein 4,5-Zoll-Display nimmt die Front des 131 x 68 x 9,9 Millimeter großen Geräts in Beschlag. Ein Snapdragon 400, dessen zwei Kerne mit 1,4 GHz takten, verrichtet seinen Dienst in Zusammenarbeit mit einem GB RAM Hauptspeicher. 16 GB interner Speicher lassen sich per MicroSD-Karte erweitern und das Gerät verfügt über ein LTE-Modem und eine 8-Megapixel-Rückkamera.

Das Sailfish-OS

Zwei Besonderheiten hat das Jolla Phone zu bieten: Zum einen ist da das Betriebssystem: Die Weiterentwicklung von Nokias letztem eigenen OS MeeGo heißt Sailfish und kommt ohne Fronttasten aus. Das Problem einer geringen App-Auswahl, das Besitzer alternativer Mobil-Betriebssysteme selbst bei Windows Phone kennen, versucht der Hersteller zu lösen, indem ein Android-Emulator für den vollen Zugriff auf die Welt des Play Store sorgen soll. Dies kann jedoch teils zu Stabilitätseinbußen führen. Es gibt aber auch einen nativen Store für reine Sailfish-Apps.

Jollas Other Half – ein Smartcover zum Individualisieren

Die zweite Besonderheit des Jolla Phone ist die wechselbare Rückseite: Die sogenannte Other Half ist nicht nur die Rückschale, die den auswechselbaren 2100-mAh-Akku abdeckt, sondern gleichzeitig ein Smartcover, das vor allem Bastler interessieren dürfte. Dank NFC-Kommunikation bringt eine ausgetauschte Rückschale nicht nur eine neue Farbe sondern auch gleich ein ganzes Theme auf das Jolla Phone und lässt sich durch findige Tüftler auch mit einem zweiten Display oder ähnlichen Spielereien aufmotzen, für die es ein eigenes Developer Kit zum Download auf der Herstellerseite gibt.

Das Jolla Phone ist ein besonderes Gerät, das nicht für jeden das richtige ist. Wollt Ihr etwas Besonderes, das dennoch nicht völlig ohne Apps auskommen muss, dafür aber etwas Tüftelei erfordert, könnte dieses Smartphone aus Finnland tatsächlich eine Alternative zu Geräten wie etwa der Nexus-Reihe darstellen.