Das Samsung Galaxy A51 im Test – schon wieder: Wir haben uns den Mittelklasse-Bestseller aus Südkorea erneut angesehen. Seit der Veröffentlichung ist nun über ein halbes Jahr vergangen, ist das günstige Smartphone noch immer eine gute Wahl?
Anmerkung der Redaktion: Da es sich um ein sehr beliebtes Smartphone handelt und sich vom Preis bis zu den Features einiges verändert hat, haben wir unseren Test des Galaxy A51 wiederholt und auf den neuesten Stand gebracht.
Verarbeitung: So viel Klasse hat das Galaxy A51
Nach dem Auspacken liefert das Galaxy A51 einen guten Gesamteindruck ab: Es sieht schick aus, das Design wirkt beinahe schon etwas edel. Spaltmaße gibt's nicht, die Kamera steht erfreulicherweise auch nur minimal aus dem Gehäuse hervor. Dass es in dieser Preisklasse auch anders geht, zeigt die stärker hervorstehende Vierfach-Kamera des Xiaomi Redmi Note 9 Pro.
Allerdings hat das genannte Redmi-Handy einen Vorteil gegenüber dem Galaxy A51: Samsung setzt lediglich auf eine Rückseite aus Kunststoff, der Xiaomi-Konkurrent besitzt hier trotz niedrigem Preis eine wertigere Glasrückseite (Gorilla Glass 5). Das ist insofern ärgerlich, da Kunststoff leichter zerkratzt als das robuste Glas. Wer hier aber eh eine Hülle um das Smartphone zieht, den wird das kaum stören.
Auch der Rahmen besteht aus Kunststoff. Die Abwesenheit von Glasrückseite und Metall ist gerade mit Blick auf die Konkurrenz schade. Doch das verwendete Material hat auch seine guten Seiten: Insgesamt liegt das Galaxy A51 gut in der Hand und rutscht nicht. Alle Buttons sind selbst bei Einhandbedienung zudem gerade noch erreichbar.
Display: Viel Spaß für wenig Geld
Bei der Verarbeitung gab es etwas zu meckern, doch anders sieht es beim Display aus: Samsung hat hier wie beim Vorgänger einen großen AMOLED-Bildschirm verbaut, der genau das liefert, was man von ihm erwartet: einen super Kontrast, eine hohe Schärfe und kräftige schöne Farben. Als Ausgleich zum Kunststoff gibt es insgesamt einen Screen, den ihr sonst eher in teureren Handys findet.
Surfen und besonders YouTube machen viel Spaß auf dem großen Bildschirm. Sehr cool: Die Frontkamera ist hinter einem wirklich kleinen Punch-Hole (Loch im Display) untergebracht. So fällt die Linse während der Verwendung kaum auf. Während des Tests des Galaxy A51 habe ich hin und wieder vergessen, dass da überhaupt eine Aussparung ist.
Außerdem profitiert das Samsung Galaxy A51 von allen Vorteile eines OLED-Bildschirms. Immerhin können dessen Pixel sich gezielt abschalten (weshalb Schwarz auch wirklich als Schwarz dargestellt wird). Zudem bringt das Handy ein Always-On-Display mit, das euch Uhrzeit, Benachrichtigungen und mehr auch im Standby-Modus anzeigt – ohne den Akku allzu stark zu belasten. Sehr gut Samsung, weiter so!
Samsung One UI 2.1: Gute Benutzeroberfläche mit einem Makel
Ab Werk ist auf dem Samsung Galaxy A51 Android 10 installiert. Für Samsungs eigene Benutzeroberfläche gibt es mittlerweile das große Update auf One UI 2.1. Insgesamt bietet diese ein gutes Erlebnis. Wie auch die Oberflächen von Xiaomi (MIUI) und Huawei (EMUI) liefert sie nützliche Features wie das Doppeltippen zum Aufwecken (Handy aus dem Standby holen). Außerdem könnt ihr die Benachrichtigungen vom Homescreen aus aufrufen, indem ihr an beliebiger Stelle nach unten wischt. Um nur zwei Beispiele zu nennen.
Was dem Galaxy A51 jedoch fehlt, ist etwas Feedback. Ich nutze gerne die Wischgesten statt der drei Navigationstasten am unteren Bildschirmrand. Mein Samsung Galaxy S10, das ebenfalls One UI 2.1 nutzt, vibriert hier immer leicht, wenn ich eine Aktion ausführe. Diese Option fehlt beim A51 leider und lässt sich auch nicht aktivieren.
Insgesamt ist One UI aber ein gelungenes Interface, das euch schnell und komfortabel durch das Betriebssystem schickt.
Technik: Ausreichend flott trifft viel Speicherplatz
Was die Technik angeht, ist sie dem Preis des Smartphones angemessen und durchaus alltagstauglich: Für die Leistung ist ein Exynos 9611 zuständig, dem 4 GB RAM zur Seite stehen. Mit dieser Kombo ist das Galaxy A51 zwar ausreichend schnell, doch im Vergleich sind einige vergleichbare Konkurrenten flotter.
Egal ob Chrome, Spotify oder andere beliebte Apps: Eine Sekunde oder länger müsst ihr beim Laden zum Teil schon warten. Das ist nicht schlimm, doch der Leistungsunterschied zu Flaggschiffen fiel in unserem Test des Galaxy A51 schon spürbarer aus als bei den ähnlich teuren Xiaomi-Modellen Redmi Note 9 Pro und Xiaomi Mi Note 10 Lite, die einen etwas nahtloseren Wechsel zwischen Apps ermöglichen.
Ich sage es noch einmal deutlich: Langsam ist das Galaxy A51 ganz und gar nicht. Auch moderne 3D-Spiele stellen kein Problem für das Smartphone dar. Und das nicht nur, weil sie flüssig laufen. Ihr könnt nämlich auch jede Menge Games auf dem Handy installieren. Gleich 128 GB Speicherplatz sind vorhanden, was für die meisten Nutzer mehr als ausreichend sein dürfte. Falls es doch einmal eng wird, hilft eine microSD-Karte, um den Speicher zu erweitern.
Alle technischen Daten
- Display: 6,5 Zoll OLED-Bildschirm, löst in Full HD+ auf (2400 x 1080 Pixel)
- Chipsatz: Exynos 9611
- RAM: 4 GB Arbeitsspeicher
- Speicherplatz: 128 GB interner Speicher
- Vierfach-Kamera: 48 MP (Weitwinkel), 12 MP (Ultraweitwinkel), 5 MP (Makro), 5 MP (Tiefensensor)
- Frontkamera: 32 MP (Weitwinkel)
- Akku: 4000 mAh
- Betriebssystem: One UI 2.1 mit Android 10
- Anschlüsse: USB-C, Kopfhöreranschluss
- Dual-SIM: Vorhanden (4G)
- Fingerabdrucksensor: Im Display verbaut
- Wireless Charging: Nein
- Preis: etwa 280 Euro
Kamera im Test: So gut fotografiert Samsungs Mittelklasse
Neben einer Weitwinkel-Kamera hat das Galaxy A51, so wie viele aktuelle Modelle, ein Ultraweitwinkel an Bord, das besonders viel vom Motiv einfangen kann. Allerdings mangelt es dieser zweiten Linse etwas an Details, zudem ist das Objektiv nicht so lichtstark, weshalb Fotos direkt ein gutes Stück dunkler sind.
Die Makro-Kamera ist hingegen für Großaufnahmen gedacht. Auch mit wenigen Zentimetern Entfernung zum Motiv gelingen noch scharfe Bilder. Allerdings hat das A51 mit so wenig Abstand Schwierigkeiten, den richtigen Weißabgleich zu finden. Was etwa zu einem starken Blaustich führen kann.
Davon abgesehen lieferte das Galaxy A51 im Test kräftige Farben und Weitwinkel-Fotos mit genügend Details. Erst wenn ihr an eine Aufnahme heranzoomt, wirkt sie stellenweise matschig. Im Vollbild überzeugen Fotos aber selbst auf großen Monitoren.
Hin und wieder benötigte der Autofokus aber etwas Zeit, ehe das Bild korrekt scharf gestellt war. Die vierte Linse (Tiefensensor) macht hingegen einen guten Job, um den unscharfen Hintergrund von einem Objekt im Vordergrund zu trennen.
Die Frontkamera macht grundsätzlich gute Aufnahmen, die von den leuchtenden Farben profitierten. Der Bokeh-Effekt (unscharfer Hintergrund mit scharf gestelltem Motiv im Vordergrund) hat bei meiner wilden Frisur jedoch Probleme gemacht und einige abstehende Haare einfach mal ignoriert. Zudem lässt die Kameraqualität bei wenig Licht deutlich nach. Insgesamt hat uns die Selfie-Kamera im Test des Galaxy A51 aber gut gefallen.
Sound des Galaxy A51: Mono ist Okay
Leider besitzt das Smartphone nur einen einzigen Lautsprecher an der Unterseite – in dieser Preisklasse ist das aber nicht verwunderlich. Zwar trennen Welten das Samsung Galaxy A51 von Modellen mit Stereo-Sound. Doch allzu schlecht klingt der Mono-Speaker nicht. Probiert ihr etwas mit dem Equalizer herum, klingt Musik gleich weniger blechern.
Für mehr Musik-Spaß sorgt neben dem erwähntem Equalizer auch Dolby Atmos. Letzteres wird aktiv, sobald ihr Kopfhörer oder Bluetooth-Lautsprecher mit dem Handy verbindet. Über die Qualität kann ich mich nicht beklagen. Hier lieferte das Galaxy A51 im Test ähnlich ab wie mein privates Galaxy S10 (das zusätzlich Stereo-Lautsprecher besitzt).
Fingerabdrucksensor im Display: Doppelt hält besser
Samsung hat das Galaxy A51 mit einem Fingerabdrucksensor im Display ausgestattet – was bei so einem günstigen Modell alles andere als selbstverständlich ist. Es handelt sich um einen optischen Sensor, wie er etwa auch in einigen Flaggschiffen wie dem Xiaomi Mi 10 verbaut ist. Die Oberklasse von Samsung arbeitet wiederum mit einem Ultraschall-Sensor, der noch zuverlässiger sein soll.
So oder so ist es für das Galaxy A51 ein Pluspunkt, dass diese Technologie an Bord ist. Zum Vergleich: Das ähnlich teure Redmi Note 9 Pro von Xiaomi hat einen Fingerabdrucksensor, der im Powerbutton integriert ist. Außerdem ein kleiner Tipp am Rande, solltet ihr bei dem Sicherheits-Feature eures Smartphones einmal auf Probleme stoßen: Ich habe mir angewöhnt, denselben Finger immer mindestens zweimal einzuscannen. Dieser Trick sorgte schon bei mehreren Samsung-Smartphones für eine verlässlichere Erkennung.
Akku: A51 hat Durchhaltevermögen
Der 4000-mAh-Akku muss zwar auch ein großes Display antreiben, dennoch kommt ihr mit einer Ladung locker über einen Tag und noch weiter. Wer das Handy wenig intensiv nutzt, kann sogar den zweiten Tag noch schaffen. Hier zeigte das Galaxy A51 im Test echtes Durchhaltevermögen.
Zum Aufladen nutzt ihr den USB-C-Anschluss des Handys. Das 15-Watt-Netzteil benötigt dafür aber schon seine Zeit: Bis zu zwei Stunden könnt ihr für eine komplette Ladung einplanen.
Fazit zum Test: Das Galaxy A51 setzt Prioritäten
Das Samsung Galaxy A51 überzeugt an vielen Stellen, denn der Hersteller setzt sinnvolle Prioritäten: Das Smartphone besitzt ein AMOLED-Display, viel Speicherplatz, einen Fingerabdrucksensor im Display, eine sehr gute Akkulaufzeit, Dolby-Atmos-Soundverbesserung und eine brauchbare Kamera. Das sind Dinge, die kaum ein Handy für einen Preis unter 300 Euro bietet. Wenn euch diese Punkte besonders wichtig sind, könnt ihr hier zugreifen.
Auf der anderen Seite könnte das A51 einen Tick schneller sein und ein wertigeres Gehäuse besitzen. Allzu stark fallen diese Punkte jedoch nicht ins Gewicht – immerhin bewegen wir uns hier in der günstigen Mittelklasse.
Wenn ihr nun Lust auf das Galaxy A51 bekommen habt, empfehlen wir euch Samsungs offizielles Unboxing-Video. Es zeigt euch nicht nur den Lieferumfang, sondern auch einige der ersten Schritte mit eurem womöglich neuen Smartphones:
Alternativen: Galaxy A71 und zwei Xiaomis
Es gibt einige Alternativen zum Galaxy A51. So etwa vom Hersteller Xiaomi, der andere Prioritäten als Samsung setzt. Das in diesem Test oft erwähnte und günstigere Redmi Note 9 Pro mag zwar ein etwas schlechteres LC-Display und nur einen Fingerabdrucksensor im Powerbutton besitzen.
Dafür hat es ein wertigeres Gehäuse mit Glasrückseite, es ist ein Stück flotter und es kann in Sachen Akku und Kamera mit dem A51 mithalten. Wenn euch also möglichst viel Geschwindigkeit für wenig Geld wichtiger ist, solltet ihr auch das Xiaomi-Modell in Betracht ziehen.
Wenn ihr etwas mehr ausgeben wollt, solltet ihr euch auch das erfahrt ihr in diesem Artikel.
Testwertung: Samsung Galaxy A51
- AMOLED-Display
- Viel Speicherplatz
- Gute Kamera
- Fingerabdrucksensor im Display
- Kein Wireless Charging
- Kunststoff- statt Glasrückseite
- Könnte ein Tick flotter sein
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BetriebssystemAndroid 10.0
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Prozessor: NameExynos 9611
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Prozessor: Taktung4x2.3 GHz & 4x1.7 GHz Ghz
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Prozessor: Anzahl Kerne8
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Speicherkapazität64 GB
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Arbeitsspeicher4 GB
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Kamera-Auflösung: Back48/12/5/5 Megapixel
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Kamera-Auflösung: Front32 Megapixel
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Bildschirmdiagonale6.5 Zoll
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Auflösung Höhe2400 Pixel
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Auflösung Breite1080 Pixel
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GrafikchipMali-G72 MP3
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Display TechnologieSuper AMOLED
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Display Pixeldichte405 ppi
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Feature: Bluetooth
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Feature: WLAN
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Feature: NFC
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Feature: GPS
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Feature: GPRS/EDGE
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Feature: UMTS
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Feature: LTE
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Feature: Fingerabdruckscanner
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Akkuleistung4000 mAh
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Höhe158.5 mm
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Breite73.6 mm
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Tiefe7.9 mm
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Gewicht172 g
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StatusErhältlich