Smartwatch-Test Stiftung Warentest: Das sind die Sieger

Apple Watch 7 Alu Farben
Apple Watch 7 Alu Farben (© 2021 Apple )
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Smartwatches haben sich längst einen festen Platz im Trainingsalltag vieler Profi- und auch Freizeitsportler erarbeitet. Entsprechend groß ist inzwischen das Angebot an tragbaren Minicomputern für’s Handgelenk. Je nach technischer Ausstattung, Firmware und Design bieten sie sehr unterschiedliche Features für Freizeit, Sport und Beruf.

Inhaltsverzeichnis

So funktioniert der Smartwatch-Test Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest ist bekannt für ihre umfangreichen Produkttests, die von vielen Kaufinteressenten und natürlich auch den Geräte-Herstellern selbst aufmerksam gelesen werden. In regelmäßigen Abständen prüft die Stiftung Warentest auch die praktischen Smartwatches verschiedener Hersteller auf Herz und Nieren. Dabei setzt sich die Gesamtnote aus folgenden Kategorien zusammen:

  • Fitness – Genauigkeit der Fitness-Funktionen (Gewichtung: 40 Prozent)
  • Kommunikation und weitere Funktionen (15 Prozent)
  • Handhabung (30 Prozent)
  • Stabilität (5 Prozent)
  • Datenschutz und Datensicherheit (10 Prozent)
  • Schadstoffe

Der Punkt "Fitness" ist für die Tester der Stiftung Warentest natürlich besonders wichtig. Schließlich werden die kleinen digitalen Vielkönner gerne beim Sport genutzt – auch wenn die meisten von ihnen längst viel mehr können, als nur Zeiten zu stoppen oder Trainingsstrecken zu erfassen.

Zum Beispiel sind einige Telefonie- oder Musik-Funktionen vorhanden. Über eigene App-Shops können darüber hinaus allerlei Programme nachinstalliert werden. Wer Smartwatch und Smartphone desselben Herstellers verwendet, kann Synergien schöpfen, etwa den besonders leichten Datenaustausch dank abgestimmter Betriebssysteme.

Aus den Teilnoten ermittelt die Stiftung Warentest die Gesamtnote für die smarten Uhren. Wir haben für euch die Testergebnisse der Stiftung Warentest hier im Smartwatch-Test Stiftung Warentest zusammengetragen. Die einzelnen Uhren stellen wir euch in der Reihenfolge der Benotung vor. Dabei beginnen wir mit der Smartwach mit der besten Note:

Apple Watch Series 6 Aluminium 44mm

Hersteller Apple dominiert als Marktführer mit seinen Apple Watches nicht nur mit großem Abstand den Markt der digitalen Sport-Chronometer. Der Tech-Hersteller aus Cupertino führt mit einem seiner Modelle auch den Fitnessuhr-Test der Stiftung Warentest an. Die Apple Watch Series 6 LTE 44 mm  steigt hier mit der Gesamtnote 2,0 auf den ersten Platz des Siegertreppchens. Besonders die Messgenauigkeit im Fitness-Einsatz hat es den Testern angetan.

Apple Watch Series 6
Die Apple Watch Series 6 kommt in schicken Farben (hier in blau) (© 2020 Apple )

Weil die Uhr Herzfrequenz, Kalorienverbrauch und Streckenlänge besonders exakt misst, gibt es hier die Teilnote 1,8. Auch für die Kommunikationsfunktionen der mit einem LTE-Mobilfunkchip ausgestatteten Uhr waren die Berliner Produkttester voll des Lobes (Teilnote 1,1). Eine weitere 1,0 als Teilnote gab es für die Stabilität der Uhr.

Allein die Mängel in der Apple-Datenschutzerklärung haben verhindert, dass der Laufchronometer mit dem Apfel im Logo ein "Sehr Gut" als Gesamtnote einfahren konnte. Der Straßenpreis liegt momentan bei rund 400 Euro. Der seit Oktober erhältliche Nachfolger Apple Watch 7 wurde von der Stiftung Warentest noch nicht getestet.

Garmin Fenix 6 Pro

Auf den zweiten Platz mit einer Gesamtnote von 2,1 (gut) schaffte es das aktuelle Garmin-Modell Fenix 6 Pro. Die Laufuhr der amerikanisch-schweizerisch-kanadischen Navigationsspezialisten punktet mit guten Fitness-Funktionen (2,3), guten Kommunikationsfunktionen (2,2) und sehr guter Stabilität (1,0). Besonders Musikwiedergabe und Navigation der Garmin Fenix 6 Pro (hier mit Vertrag) gefielen den Testern.

Die Garmin Fenix 6 kommt in drei verschiedenen Modellen
Garmin hat sich mit der Fenix-6-Reihe breit aufgestellt (Fenix 6 Pro rechts) (© 2019 Garmin )

Der mit 336 Stunden Laufzeit äußerst langlebige Akku gehört zu den weiteren Stärken des Chronometers. Mit einem Straßenpreis von aktuell rund 500 Euro ist die Uhr allerdings kein Schnäppchen. Die Smartwatch gibt es übrigens auch in einer hier nicht getesteten Solar-Version, bei der ein zusätzlich verbautes Photovoltaik-Modul die Zeit zwischen den Lade-Einheiten verlängern soll.

Polar Grit X

Knapp die Bronze-Medaille im Vergleich der Warentester sicherte sich die Grit X von Polar (Gesamtnote 2,2). Sehr gute Handhabung (0,9) und ein Akku, der trotz Always-On-Display, wie bei der Fenix 6 Pro rund 336 Stunden Laufzeit möglich macht, gehören zu den Stärken der Uhr.

Die fehlende Musikwiedergabe, die außerdem fehlende Möglichkeit, Apps zu installieren sowie der nicht vorhandene NFC-Chip für bargeldloses Bezahlen (bei den meisten anderen Smartwatches vorhanden) gehören zu den Schwachpunkten. Die Polar Grit X – Preis ab etwa 340 Euro – ist eine richtig gute Laufuhr. Als Smartwatch fürs Büro oder zum Anpassen mit weiteren Apps ist sie nicht gemacht.

Apple Watch SE Aluminium 44mm

Auf den undankbaren vierten Platz (Note 2,3) schafft es ein weiteres Apple-Produkt, nämlich die Apple Watch SE Aluminium 44mm. Als Special Edition, kurz "SE", verzichtet sie auf einige Features der großen Schwestern mit Ziffer im Namen. Technisch ist sie ein Hybride: Im Gehäuse der Apple Watch 4 steckt hier Technik aus Apple Watch 5 und 6.

Apple Watch SE
Die Apple Watch SE orientiert sich optisch an älteren Modellen der Reihe (© 2020 Apple )

Größtes Manko ist wohl das fehlende Always-On-Display. Außerdem gibt es keine EKG-Elektroden. Summa summarum kommt die Stiftung Warentest auf eine Gesamtnote von 2,3 und lobt Kommunikationsfunktionen (1,1) und Stabilität (1,0). Zu haben ist der elektronische Handgelenkschmeichler für ab etwa 280 Euro.

Mittlerweile hat Apple mit der Apple Watch Series 7 ein neues Modell auf den Markt geworfen, dass Stiftung Wartentest bisher noch nicht unter die Lupe genommen hat. Die bisher guten Platzierungen von Apple-Smartwatches lässt aber vermuten, dass auch die Apple Watch S7 LTE eine gute Platzierung erreichen könnte.

Garmin Venu

Den fünften Platz im Fitnessuhr Test Stiftung Warentest sichert sich mit der Note 2,3 Garmins Sport-Chronometer Venu: Die Smartwatch ist ideal für Multi-Sportler. Teilnote 2,3 für die Fitness-Disziplin und 2,1 für die Handhabung stehen der Uhr gut zu Gesicht. Praktisch: Vibrationen kündigen die jeweils nächste Animation für bevorstehende Fitness-Übungen auf dem hellen AMOLED-Display an. Zuletzt lag der Straßenpreis des smarten Chronometers bei rund 250 Euro.

Garmin Venu SQ Music

Auch den sechsten Platz (Note 2,5) in der Stiftung Warentest Smartwatch-Competition belegt eine Venu von Garmin, allerdings das kleinere Schwestermodell Venu SQ Music. Wie der Name schon andeutet, gibt sich die Uhr als DJ für den Freizeiteinsatz, der auch beim Sport brav Laufdaten misst.

In der Teildisziplin Fitness kommt sie allerdings nur auf Note 2,8. Bei der Herzfrequenzmessung ("ausreichend") und der Kalorienverbrauchsmessung ("befriedigend") schneidet die Garmin-Watch deutlich schlechter ab als die Konkurrenz auf den davor liegenden Plätzen. Auch das LED-Display ist weniger lichtstark als das moderne Pendant der Schwester ohne "SQ" im Namen. Dafür ist die Uhr mit rund 150 Euro immerhin auch deutlich günstiger.

Samsung Galaxy Watch 3

Platz sieben mit Gesamtnote "Befriedigend" (2,6) belegt die Galaxy Watch 3. Auch für sie gibt es bereits seit August mit der Galaxy Watch 4 und der Galaxy Watch 4 Classic bereits zwei Nachfolger-Modelle, die aber noch nicht von den Berliner Warenprüfern ins Visier genommen wurde. Eine nur befriedigende Teilnote (2,7) ausgerechnet in der Kerndisziplin Fitness und nur ausreichende Leistungswerte (3,6) beim Thema Datenschutz und Datensicherheit drücken merklich auf die Gesamtnote.

Samsung Galaxy Watch 3 in Mystic Bronze
Die Samsung Galaxy Watch 3 in Mystic Bronze (© 2020 Samsung )

Schade, denn mit der seit Dezember 2020 CE-zertifizierten Samsung Health Monitor App ist der Hersteller auf gutem Wege, seine Uhren mit Blutdruckmessung, EKG und Sauerstoffsättigungs-Messung zu kleinen, tragbaren Gesundheits-Assistenten weiterzuentwickeln. Beim Schadstoffgehalt holt sich der Samsung-Chronometer mit befriedigend (3,0) die rote Laterne. Für knapp über 200 Euro ist die Smartwatch derzeit noch im Handel erhältlich.

Fazit: Ein breites Testfeld voller Spezialisten

Rund 40 Smartwatches und Fitness-Tracker (auch als Laufarmbänder bekannt) haben die Prüfer der Stiftung Warentest durch ihr Labor gejagt. Beeindruckend ist die große Robustheit der digitalen Sport-Begleiter, die durchweg bei Note "gut" oder besser lag. Auch wenn die Displays – ähnlich wie bei Smartwatches – die Achilles-Ferse der mobilen Technik sind und bei Stürzen mitunter unschöne Kratzer zurückbehalten.

Erfreulich nicht nur für Allergiker: Beim Schadstoff-Gehalt erwiesen sich die meisten Uhren als unauffällig und sicherten sich jede Menge Bestnoten – unrühmliche Ausnahme: Samsungs Galaxy Watch 3. Das ist mehrheitlich beruhigend, denn wer beim Sport schwitzt, will sich nicht mit aus Armbändern austretenden Weichmachern und Allergenen herumärgern.

Entsprechend der großen Beliebtheit dieser noch recht jungen Technikgattung bemühen sich die Hersteller um eine äußerst breite Angebotspalette. Für fast jede Sportart und für fast jedes Nutzungsprofil ist der passende Chronometer zu finden oder gibt es eine App zum Nachinstallieren.

Einige Uhren findet ihr in unterschiedlichen Versionen mit und ohne Mobilfunkchip. Bei Apple erkennt ihr dies am etwas verklausulierten Namen: Nur wo "GPS + Cellular" draufsteht, ist auch mobile Telefonie an Bord. Und erst wenn ihr die darin enthaltene eSIM beim Provider angemeldet habt, funktioniert die Uhr als eigenständiges Phone außerhalb eures WLAN-Netzes. Achtet außerdem auf die Display-Maße: Die Stiftung Warentest hat die Apple Watch 6 und die Apple Watch SE jeweils in der Variante mit 44-mm-Gehäuse getestet. Die Versionen mit 40 Millimeter Durchmesser tragen zwar am Handgelenk dezenter auf, haben aber auch entsprechend kleinere Akkus und Displays. Genaues Hinschauen beim Kauf lohnt sich also.

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