Bringt Apple schon 2018 eine eigene Datenbrille heraus? Gerüchten zufolge soll das Unternehmen aus Cupertino an einem Wearable arbeiten, das an eine breite Nutzerschicht gerichtet sein soll. Die Entwicklung befinde sich aber noch in einer frühen Phase – obwohl es bereits im März 2015 entsprechende Gerüchte gab.
Die Datenbrille soll einen ähnlichen Funktionsumfang wie Google Glass bieten: So könnte das Wearable kabellos mit einem iPhone verbunden werden, Informationen im Sichtfeld des Trägers anzeigen und zudem Augmented Reality-Features bieten, berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Apple soll bereits mit Zulieferern Kontakt aufgenommen haben, um die Herstellungsmöglichkeiten für einzelne Komponenten zu besprechen. Das Unternehmen habe bereits spezielle Displays zu Testzwecken geordert, die für die Darstellung direkt vor dem Auge geeignet sein sollen.
AR als langfristige Chance
Sollte sich Apple dazu entscheiden, tatsächlich eine solche Datenbrille für den Massenmarkt zu produzieren, könnte diese frühestens im Jahr 2018 erscheinen. Es wäre das erste Produkt von Apple, das direkt auf den Augmented Reality-Markt zielt. Ein zu den Plänen passendes Patent für AR-Navigation ist erst kürzlich aufgetaucht; aber wie üblich wollte sich das Unternehmen nicht offiziell zu seinen Plänen für die Zukunft äußern.
Bei einer Konferenz mit Analysten im Juli 2016 habe sich Tim Cook zu den Möglichkeiten geäußert, die Augmented Reality (AR) böte. "AR kann wirklich großartig sein", soll Cook gesagt haben. Apple habe bereits eine Menge in diesen Bereich investiert und werde es auch weiterhin tun. Das Unternehmen sehe AR als langfristige Chance, um Kunden ein tolles Nutzererlebnis zu ermöglichen und gleichzeitig kommerziellen Erfolg zu haben.
Fehler von Google Glass vermeiden
Die Herausforderung bestehe für Apple darin, die Datenbrille so zu entwickeln, dass die dafür benötigte Technologie auf engem Raum Platz findet, um "normale" Käufer anzusprechen. Google Glass sei vor allem auch deshalb nicht erfolgreich gewesen, weil der Akku sich zu schnell entleert. Aber auch Datenschutzbedenken und das Design hätten dazu beigetragen, dass Google das ehrgeizige Projekt schließlich endgültig beerdigen musste – und nun stattdessen auf Virtual Reality setzt.
Apple muss also eine Menge Probleme lösen, bevor eine potenzielle Datenbrille für alle Nutzer die Markttauglichkeit erreicht. Somit könnte sich auch der Release-Termin weiter nach hinten verschieben, da Chips und Akkus im kommenden Jahr vermutlich noch nicht klein genug sein werden, um dem Anspruch Apples gerecht zu werden. Laut Tim Cook seien die Möglichkeiten von AR aber noch lange nicht vollständig erschlossen: Große Dinge seien möglich, sodass "wir uns fragen werden, wie wir ohne sie leben konnten, so wie wir uns heute fragen, wie wir ohne unser Smartphone leben konnten."