Eigentlich sollen Google Home und Google Home Mini nur die an sie gerichteten Befehle an Googles Server übertragen. Bei den ersten 4000 Mini-Modellen, die das Unternehmen im Rahmen der Vorstellung in den USA und Kanada verteilte, beeinträchtigt aber offenbar ein Bug die Funktion. Sie nahmen ständig auf und übertrugen sämtliche Umgebungsgeräusche an Google.
Wie der Android Police-Gründer Artem Russakovskii berichtet, nutzte er eines der von Google verteilten Home Mini-Geräte eine Weile in seinem Badezimmer, bevor er durch Zufall den Fehler feststellte: Eines Tages meldete sich die smarte Box nämlich, als der Fernseher unweit von ihr eingeschaltet wurde, mehrmals binnen einer Minute zu Wort und erklärte, dass sie den Befehl nicht richtig verstanden habe. Stutzig wurde Russakovskii offenbar besonders, weil das Hotword zur Aktivierung des Google Home Mini nicht gefallen war.
Google reagierte schnell
Bei einem Blick in die Aktivitäten-Übersicht des verbundenen Google-Accounts stellte der Tester fest, dass sein Google Home Mini bereits tausende Audioaufnahmen erstellt und an Googles Server übertragen hatte. Offenbar nahm die Box ständig auf und wartete nicht erst auf den Befehl durch seinen Nutzer.
Der Redaktionsleiter und Entwickler berichtete sofort Google von dem schweren Sicherheitsproblem und erhielt schon wenige Minuten später eine offizielle Antwort: Google hörte zu diesem Zeitpunkt das erste Mal von dem Fehler und kündigte an, sich sofort darum zu kümmern. Wie es in der offiziellen Stellungnahme heißt, registrierte die Touch-Steuerung des smarten Lautsprechers offenbar Phantomberührungen, was wiederum zu einer ständigen Bereitschaft führte. Einen Tag nach dem Hilferuf stellte Google jedoch bereits ein Update zur Verfügung, welches den Bug behob und alle bisherigen Aufnahmen löschte. Eine Support-Webseite mit einem Kontakt für alle, die auch nach dem Update noch Probleme feststellen, wurde ebenfalls eingerichtet.