Mit dem Galaxy S6 von Samsung und dem HTC One M9 sind die ersten Android-Flaggschiffe in der Redaktion eingetroffen, die es mit dem iPhone 6 aufnehmen sollen. Wie sich die drei Top-Modelle im Vergleich schlagen, erfahrt Ihr hier.
In diesem Jahr war es endlich soweit: Samsung folgte der Konkurrenz und verpasste dem Galaxy S6 ein Gehäuse aus Metall. Apple und HTC können bereits auf eine mehrjährige Erfahrung mit diesem Werkstoff zurückblicken, während Samsung mit dem optisch ein wenig zu sehr von Jony Ive haben inspirieren lassen.
Das One M9 ist mit 157 Gramm das "Schwergewicht" unter den drei Smartphones. Das Galaxy S6 und das iPhone 6 bringen 138 und 129 Gramm auf die Waage. Das "Leichtgewicht" von Apple ist mit 138,1 x 67 Millimeterm auch am kompaktesten, was angesichts des kleineren Displays auch nicht verwundert. Mit einer Dicke von 6,9 Millimetern ist es nicht ganz so flach wie das Galaxy S6, aber den Unterschied zu dessen 6,8 Millimetern wird man im Alltag nicht wirklich spüren, da bei beiden Smartphones die Kamera noch leicht hervorsteht. Das One M9 ist dagegen mit 9,6 Millimetern erkennbar dicker und in der Fläche mit 144,6 x 69,7 Millimetern fast genau so groß wie das S6 mit 143,4 x 70,5 Millimetern.
Die ideale Displaygröße ist gefunden
Das Streben nach immer größeren Displays scheint beendet, und der ideale Größenbereich für den Massenmarkt gefunden zu sein. Das Galaxy S6 und das One M9 sind mit 5,1 und 5,0 Zoll genauso groß wie die jeweiligen Vorgänger. Das iPhone 6 ist mit 4,7 Zoll zwar etwas kleiner, bewegt sich aber schon im gleichen Bereich und hat vor allem im Vergleich zum iPhone 5s einen großen Sprung gemacht.
Deutlicher sind dagegen die Unterschiede bei der Auflösung. Beim iPhone 6 genügen Apple 1334 x 750 Pixel, um von einem Retina-Display zu sprechen - und zumindest die Pixeldichte vom Bildschirm ist mit 326 ppi für das menschliche Auge völlig ausreichend. Eine deutlich höhere Auflösung hat das One M9 mit seinem Full-HD-Display zu bieten. Seine 1920 x 1080 Pixel lassen keine Wünsche in Sachen Detailschärfe und -genauigkeit offen. Samsung gibt sich aber selbst damit noch nicht zufrieden und zieht mit dem Galaxy S6 sogar mit dem LG G3 gleich - und setzt auf ein Super AMOLED-Display, das über über eine Quad-HD-Auflösung von 1440x 2560 Pixeln verfügt.
Wo wir uns gerade mit den Displays beschäftigt haben, darf an dieser Stelle das Samsung Galaxy S6 edge nicht fehlen. Bei ihm handelt es sich um eine Variante des Galaxy S6, dessen Display auf beiden Seiten gebogen ist. Diesen zusätzlichen Platz auf dem Bildschirm nutzt Samsung zur Anzeige von Menüs, kleinen Info-Häppchen und zur Signalisierung von eingehenden Anrufen, wobei sich unterschiedlichen Anrufern verschiedene Farben zuordnen lassen. Technisch ist das Galaxy S6 Edge ansonsten mit dem S6 identisch, sodass die 150 Euro Aufpreis allein für das abgerundete Display fällig werden.
Schneller rechnen und mehr Daten speichern
Nachdem 2014 in fast allen Top-Smartphones mit dem Snapdragon 801 der gleiche Prozessor steckte, bringt 2015 etwas mehr Abwechslung. Apple verbaut auch im iPhone 6 weiterhin seine "eigenen" Chips und ist inzwischen beim A8 angekommen. Samsung hat sich beim Galaxy S6 gegen Qualcomm als Lieferanten entschieden und setzt stattdessen auf den hauseigenen Exynos 7420, der wie Amir in seinem Test festgestellt hat.
Beim Arbeitsspeicher sind auf den ersten Blick deutliche Unterschiede vorhanden. Das Galaxy S6 liegt mit drei Gigabyte gleichauf mit dem One M9. Das iPhone 6 verfügt dagegen nur über einen ein Gigabyte großen Arbeitsspeicher, was aber nicht bedeutet, dass es langsamer als augenscheinlich besser ausgestatteten Android-Geräte ist. Warum das so ist, könnt Ihr in diesem Artikel nachlesen.
In Sachen Speicherplatz gibt Samsung einen oft genannten Vorteil gegenüber dem iPhone 6 auf: Der interne Speicher des Galaxy S6 lässt sich nicht mehr mit einer Speicherkarte erweitern. Stattdessen müsst Ihr Euch beim Kauf zwischen 32, 64 oder 128 Gigabyte entscheiden. Beim iPhone 6 stehen Euch mit 16, 64 und 128 Gigabyte fasst die gleichen Kapazitäten zur Verfügung, wobei das Einstiegsmodell der Koreaner in diesem Punkt mehr zu bieten hat. HTC gibt sich mit einer Speichergröße zufrieden. Allerdings sind von den 32 Gigabyte ab Werk rund elf Gigabyte belegt, so dass sich eine Aufräumaktion lohnt. Zudem ist das One M9 das einzige Smartphone in diesem Vergleich, bei dem Ihr den internen Speicher mit einer microSD-Karte erweitern könnt.
Mehr Megapixel und größere Blenden
One M7 endlich Abstand von großen Pixeln genommen. Der erste Versuch, wieder auf eine herkömmliche Kamera umzusteigen, scheint allerdings noch nicht optimal gelungen zu sein.
Samsung gibt sich im Vergleich zu HTC mit 16 Megapixeln zufrieden und stellt vor allem die Tauglichkeit bei schlechten Lichtverhältnissen in den Vordergrund. Wir werden die Kameras der drei Smartphones noch ausführlich testen und können bis dahin schon einmal festhalten, dass die Linse des Galaxy S6 mit einer Blende von F1.9 lichtstärker ist als die Kameras vom iPhone 6 und One M9, die jeweils über eine F2.2-Blende verfügen.
Was der Spaß kostet
LG G3 inzwischen für weniger als 400 Euro zu bekommen sind und beide anfangs 600 Euro kosten sollten.