Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) blickt auf das Jahr 2018 zurück: Während die Gesamteinnahmen stagnierten, dominiert Musik-Streaming zunehmend den Markt. Downloads verlieren im Blick auf den Umsatz immer mehr an Bedeutung. Und die altgediente CD hält sich trotz Verlusten immer noch wacker.
Die Musikbranche verzeichnete 2018 einen Gesamtumsatz von 1,582 Milliarden Euro, das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Digitale Verkäufe sorgten für mehr als die Hälfte des Umsatzes. Der Löwenanteil entfiel dabei auf Musik-Streaming und Downloads, wobei deren Trends kaum gegensätzlicher sein könnten. Die Einnahmen durch Audio-Streaming stiegen im Vergleich zu 2017 um 33,5 Prozent. Das ist gleichbedeutend mit 81,7 Prozent (734 Millionen Euro) der digitalen Verkäufe. Der Anteil der Downloads betrug nur noch 13,7 Prozent (123 Millionen Euro), was ein Minus von 21,9 Prozent gegenüber 2017 ergibt.
Einnahmen sehr ungleich verteilt
Mit genauerem Blick auf das Musik-Streaming ist die Diskrepanz zwischen den Einnahmen aus Audio-Streaming und Video-Streaming bemerkenswert. Dem Vorstandsvorsitzenden des BVMI zufolge "konsumieren die Fans Musik zu etwa gleichen Zeitanteilen über Audio- und Video-Streaming-Angebote". Wie Dr. Florian Drücke in der Presse-Mitteilung des BVMI weiter berichtet, "fließen durch die über Video-Dienste gestreamte Musik gerade einmal 2,4 Prozent an die Kreativen und ihre Partner zurück". Das Audio-Streaming sorge indes für fast 50 Prozent der Brancheneinnahmen.
Auch die CD verliert offenbar weiter an Bedeutung. 579 Millionen Euro Umsatz bedeuten zwar weiterhin einen Anteil von 36,4 Prozent am Gesamtumsatz. Im letzten Jahr waren es aber noch 722 Millionen Euro gewesen, was einen Rückgang von fast 20 Prozent bedeutet. Angesichts der auf hohem Niveau wachsenden Akzeptanz kostenpflichtiger Audio-Streaming-Dienste wie Spotify Premium scheint die Branche dies aber zu verkraften.