Nexus 6P vs. Galaxy S6 Edge Plus vs. iPhone 6s Plus: die Top-Phablets 2015

Vergleich iPhone 6s plus, Samsung Galaxy S6 edge Plus, Nexus 6P
Vergleich iPhone 6s plus, Samsung Galaxy S6 edge Plus, Nexus 6P (© 2015 CC: Flickr/Shimoken, CURVED )
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Die aktuellen Spitzen-Phablets Nexus 6P, Galaxy S6 Edge Plus und Apple iPhone 6s Plus haben so einiges gemein: ähnlich groß, markantes Design und sind in den vergangenen zwei Monaten in den Handel gekommen. Doch natürlich gibt es auch jede Menge Unterschiede. Wir haben sie miteinander verglichen.

Verwechslungsgefahr ist bei den drei Spitzenmodellen definitiv ausgeschlossen. Sie haben ein eigenständiges und sehr markantes Design und sind auf ihre eigene Art sehr hübsch anzuschauen. Auch beim Material haben sämtliche Hersteller auf edel gesetzt: Glas und echtes Metall schmücken die drei Premium-Geräte. Dennoch haben alle ihre Alleinstellungsmerkmale: Von der schick geschwungenen Kante des Galaxy S6 Edge Plus über die schlichten Rundungen des optisch nicht vom schönen Vorgänger unterscheidbaren iPhone 6s Plus bis zur zunächst etwas merkwürdig anmutenden, aber charakteristischen Periskop-Kamera des von Huawei gefertigten Nexus 6P. Die Verarbeitung ist bei allen auf höchstem Niveau, hier muss sich keines der Geräte vor den anderen verstecken.

  • Die Top-Smartphones 2015 im Überblick

Die Ausmaße ähneln sich sehr. Mit 154.4 x 75.8 x 6.9 Millimetern ist das Galaxy das kompakteste und auch dünnste der drei Geräte. Danach folgt das iPhone mit 158.2 x 77.9 x 7.3 mm. Das Nexus fällt mit 159.4 x 77.8 x 7.3 mm zwar am größten aus, riesig ist der Unterschied aber nicht. Beim Gewicht hingegen sind die Unterscheide schon größer: Während das Galaxy S6 Edge Plus mit 153 Gramm trotz der Größe noch relativ leicht ausfällt, ist das iPhone 6s Plus mit gut 192 Gramm gute 20 Prozent schwerer.  Das Nexus 6P liegt mit 178 g auch eher im schwereren Bereich.

Viel Display

Während aber Huawei und Samsung auf dieser Gehäusegröße jeweils ein 5,7 Zoll großes QuadHD-Display mit 2560 x 1440 Bildpunkten untergebracht haben, kommt das iPhone nur mit einem Full-HD-Bildschirm mit 1920 x 1080 Pixeln in 5,5 Zoll daher. Das iPhone bietet also sowohl die kleinste Screen-to-Body-Ratio, als auch das am niedrigsten auflösende Display. Ob Quad-HD gegenüber Full-HD einen echten Vorteil bietet, ist allerdings immer noch Gegenstand von Debatten. Zum einen ist der Unterschied mit dem bloßen Auge kaum sichtbar, zum anderen saugt die deutliche höhere Anzahl an Pixeln am Akku und verbraucht mehr Performance. Schließlich benötigt das Plus an Pixeln auch mehr Daten. Welche der beiden Auflösungen man also bevorzugt, wird so schnell zur Geschmacksache.

Auch in Bezug auf die Display-Größe gibt es durchaus etwas zu beachten: Da das Nexus Onscreen-Buttons für die Navigation benutzt, ist oft gar nicht die volle Bildfläche nutzbar. Hier kann vor allem das Edge Plus punkten. Durch seine kapazitiven Buttons bietet es dem Nutzer im Vergleich tatsächlich die größte Bildschirmfläche.

Wie viele Kerne braucht ein Top-Smartphone?

Unter der Haube werden die Unterschiede größer: Jedes der drei Geräte setzt auf einen eigenen Prozessor. Samsung etwa bringt den selbst entwickelten Exynos 7420 ins Rennen. Von den insgesamt acht Kernen des SoC takten jeweils vier mit 1,5 GHz und vier mit 2,1 GHz. Huawei verbaut statt eines der eigenen Kirin-Chips lieber den Sonys Xperia Z5 Compact wurden, war unser Nexus 6P nie.

Apple geht indes ganz eigene Wege. Während der Trend bei Android-Smartphones zu immer mehr Kernen geht, kommt der von Samsung bzw. TSMC eingekaufte A9-Chip des iPhone 6s mit zweien aus. Und obwohl die mit 1,84 GHz nicht einmal übermäßig hoch getaktet sind, kann sich das iPhone 6s in Benchmark-Tests ausgesprochen gut schlagen. Da im Alltag immer noch in den meisten Fällen die Singlecore-Performance die größte Rolle spielt, kann das iPhone locker mit der vielkernigen Konkurrenz mithalten.

Die Krux mit dem Speicher

Auch der mit 2 Gigabyte eigentlich recht knapp bemessene Arbeitsspeicher des iPhones ändert daran nichts. Dass die beiden Android-Smartphones auf 4 GB (S6 Edge Plus) beziehungsweise 3 GB (Nexus 6P) kommen, bringt ihnen nur im Vergleich zu anderen Android-Geräten einen Vorteil. Dank des anderen Speichermanagements von iOS kommt das iPhone mit weniger aus. Das 6P könnte dagegen irgendwann gegenüber dem Edge Plus in Nachteil geraten. Akut ist das fehlende Gigabyte aber noch nicht bemerkbar.

Beim Datenspeicher steht das Nexus dafür am besten da. Während das iPhone im kleinsten Modell gerade einmal 16 GB Speicher bietet, steigen Edge Plus und Nexus mit 32 GB ein. Ein Modell mit 64 GB gibt es von jedem der drei Smartphones. Beim Edge Plus ist dann aber Schluss: 128 GB gibt es nur bei iPhone und Nexus. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist bei keinem der Geräte möglich. Mit großem Speicher im Einstiegsgerät und den 128 GB im Spitzenmodell hat das Nexus damit das beste Speicher-Angebot.

Dreimal gute Kameras

Kommen wir zu einer der wichtigsten Disziplinen bei aktuellen Smartphones: zu den Kameras. Die unterscheiden sich nicht nur technisch deutlich voneinander. Während das iPhone mit 12MP in 3:4 auflöst, bietet das Nexus 12,3 MP in 16:9. Das Edge Plus kommt auf 16MP in 16:9. Auch bei der Blende unterscheiden sich die Smartphones. Das Galaxy ist mit einer Blende von f/1,9 am lichtempfindlichsten, darauf folgt das Nexus mit f/2.0 vor dem iPhone mit f/2,2. Im Alltag spielt allerdings auch die Software eine Rolle, sodass sich die Qualität der Bilder nicht hundertprozentig vom Papier ablesen lässt. Das Galaxy bearbeitet die Bilder etwa und betont die Farben, das iPhone dagegen ist gerade bei Fotografen für seine natürlichen Farben bekannt. Das Nexus liegt dazwischen. Gute Bilder liefern allerdings alle, sie gehören ohne Zweifel zu den besten Smartphonekameras. Eine echte Rangfolge zu erstellen, ist allerdings schwierig.

Ähnlich ist es bei den Frontkameras. Hier bietet das Nexus mit 8 MP zwar auf dem Papier die höchste Auflösung, allerdings sind auch die mit jeweils 5 MP aufgelösten Bilder von S6 und 6s nicht zu verachten. Ein so großer Unterschied wie zum iPhone 6, das auf gerade einmal 2 MP kam, gibt es dieses Jahr nicht.

Große und nicht so große Akkus

Beim Akku punktet ganz klar das Nexus. Mit einem Fassungsvermögen von 3450 mAh hat es die dickste Batterie an Bord. Das Galaxy kommt auf 3000 mAh, das iPhone auf 2750 mAh. Zudem setzt das Nexus als einziges Gerät im Vergleich zum Laden auf den modernen USB-C-Standard. Nachteil: Ihr braucht vorerst noch einen Adapter auf USB Typ-A. Dafür kann man das Galaxy nach dem Qi-Standard kabellos betanken - eine entsprechende Ladematte vorausgesetzt.

Fingerabdrucksensor sind im vergangenen Jahr vom Nischenfeature zu einem der wichtigsten Hardware-Funktionen geworden. Und natürlich haben alle drei Phablet-Flaggschiffe einen an Bord. Apple war bereits beim Mate S hat der chinesische Hersteller ihn einfach auf die Rückseite gepackt. Dort ist der extrem schnelle Sensor mit dem Zeigefinger immer gut erreichbar.

Zwei Systeme, drei Versionen

Bei der Software kommen in den drei Phablets zwei Betriebssysteme in drei Versionen zum Einsatz. Apple setzt auf iOS 9. Auf S6 Edge Plus und 6P kommt Android zum Einsatz. Während aber Samsung seine TouchWiz-Oberfläche installiert, ist auf dem Nexus als Google-Gerät das reine Android in der neuesten Version 6.0 Marshmallow installiert. Welches System man bevorzugt, ist Geschmacksache.

Als besonderes Schmankerl hat Apple mit Force Touch tatsächlich eine Variante gefunden, dem Betriebssystem mehr Tiefe zu verleihen. Ein Äquivalent gibt es bei Android-Smartphones nicht, auch wenn Huawei in der 128-GB-Version seines Mate S ebenfalls ein druckempfindliches Display verbauen will - wir haben es bereits ausprobiert.

Teuer, teuer, teurer

Eines vorweg: Günstig ist keines der aktuellen Spitzen-Phablets. Eher im Gegenteil. Mit einem Einstiegspreis von 849 Euro für die 16-GB-Version und einem Spitzenpreis von 1069 Euro für 128 GB internen Speicher ist das iPhone 6s Plus aktuell das teuerste Phablet - dicht gefolgt vom Galaxy S6 Edge Plus mit 799 Euro für 32 GB und 899 für die Variante mit 64 GB. Das Nexus ist im Vergleich fast schon günstig: Los geht es bei 649 Euro für 32 GB, 64 GB kosten 699 Euro. Für den Preis den günstigsten S6 Edge Plus, also 799 Euro, bekommt man beim Nexus bereits das Spitzenmodell mit 128 GB Speicher.

Eines muss man zum Preis des Nexus allerdings sagen: Im Vergleich zum US-Preis langt Google hierzulande kräftig zu. In den USA gibt es das Gerät zum Hammer-Preis von gerade mal 499 US-Dollar - umgerechnet rund 450 Euro. Die Sales Tax ist dabei noch nicht mitgerechnet.  Trotzdem ist das Smartphone auf der anderen Seite des großen Teichs ein echtes Schnäppchen, hier eher im gehobenen Preissegment.

Fazit: ein starker Phablet-Herbst

Mit dem Galaxy S6 Edge Plus, dem iPhone 6s Plus und dem Nexus 6P treffen dieses Jahr wirklich sehr starke Konkurrenten aufeinander. Fans großer Smartphones dürfen zwischen drei extrem gut ausgestatten, schick designten und toll verarbeiteten Geräten wählen. Interessant ist, dass alle Smartphones trotz sehr ähnlicher Ausmaße einen unterschiedlichen Ansatz und eine andere Designsprache verfolgen.

Technisch geben sich die drei Flaggschiffe trotz unterschiedlicher Chips und Kameras nicht viel, alle sind auf sehr hohem Niveau. Letztlich dreht sich bei der Entscheidung also alles um den eigenen Geschmack - ob beim Design oder dem Betriebssystem. Und natürlich um den Preis, denn hier liegt das Nexus 6P ganz klar vorne. Wenn auch deutlich weniger klar als auf der anderen Seite des Atlantiks.

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