Eine Kamera mit fünffachem optischen Zoom, ein Fingerabdrucksensor im Display und eine Schnellladetechnik, die einen 3000-mAh-Akku in weniger als 20 Minuten voll auflädt: Chinesische Hersteller waren die heimlichen Stars des Mobile World Congress.
So stellte Oppo in Barcelona eine Smartphone-Kamera vor, deren fünffacher Zoom verlustfrei arbeiten und dabei nicht die Bildqualität verringern soll. "Bald" sollen die ersten Smartphones mit dem Modul erscheinen. Meizu hat dagegen seine Schnellladetechnologie mCharge verbessert und den Zusatz "Super" verpasst. Bei einer Demonstration auf dem Messestand lud Super mCharge den 3000-mAh-Akku eines Smartphone-Prototypen in 18:20 Minuten vollständig auf. Wow!
Das Unternehmen Goodix kündigte derweil auf dem MWC ein Display an, in dem sich ein Fingerabdrucksensor befindet. Gerüchteweise sollen das Galaxy S8 oder das iPhone 8 ebenfalls über eine ähnliche Technologie verfügen. Denkbar sind auch mehrere Lösungen, aber bisher hat noch keine Firma ein entsprechendes Bauteil vorgestellt oder auch nur angekündigt. Jetzt ist der Weg frei, aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte von 2017 oder sogar erst 2018 sollen Smartphone-Hersteller den Fingerabdruck-Bildschirm verbauen können.
Im Vergleich mit diesen neuen Technologien betreiben die chinesischen Smartphone-Hersteller auf dem MWC nur Produktpflege. Oppo und Meizu hatten gar kein neues Handy dabei, Nubia nur die abgespeckte Version eines älteren Geräts. Umidigi, Ulefone und Gionee setzen auf Dual-Kameras, Vernee hatte als einziger Aussteller mehrere neue Geräte am Stand stehen.
Gionee A1 und Gionee A1 Plus
Noch vor zwei Jahren weckte Gionee auf dem Mobile World Congress mit dem Elife S7 unser Interesse. Kein Wunder: Das Smartphone war nur 5,5 Millimeter dünn. Im Vergleich dazu waren die beiden Neuvorstellungen aus diesem Jahr sehr erwartbar. Das Gionee A1 verfügt über ein 5,5 Zoll großes Full-HD-Display, den Helio P10, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, 64 Gigabyte internen Speicher, 13 und 16 Megapixel, einen 4010-mAh-Akku und Android Nougat.
Vom Betriebssystem, Arbeitsspeicher und interner Speicher abgesehen, legt das Gionee A1 Plus überall noch eine Schippe drauf: Sein Full-HD-Display ist sechs Zoll groß, als Prozessor kommt der Helio P25 zum Einsatz und der Akku verfügt über eine Kapazität von 4550 mAh. Die Kameras liefern Fotos mit 13 und 20 Megapixeln. Wobei die höhere Auflösung bei beiden Geräten zur Frontkamera gehört und das A1 Plus auf der Rückseite über eine Dual-Kamera verfügt, deren zweite Kamera über fünf Megapixel verfügt und unter anderem für Unschärfe zuständig ist.
Nubia N1 Lite
Nubia präsentierte auf dem MWC nur ein neues Smartphone: das Nubia N1 Lite, wie der Name schon vermuten lässt eine abgespeckte Version des Nubia N1. Das Display bleibt zwar 5,5 Zoll groß, verfügt aber nur noch über eine HD-Auflösung. Der Chipsatz ist langsamer, der Arbeitsspeicher kleiner, die Kameras knipsen mit weniger Megapixeln, und die Akkukapazität sinkt von 5000 auf 3000 mAh.
Ulefone Armor II, Ulefone Gemini Pro und Ulefone F1
Ulefone betreibt mit dem Amor II und dem Gemini Pro Produktpflege. Beides sind neuere Versionen von Smartphones, die wir bereits getestet haben: Ulefone Armor und Ulefone Gemini. Erwähnenswerte Veränderungen sind der Helio P25 und sechs Gigabyte Arbeitsspeicher beim Armor II. Für ein Outdoor-Smartphone überraschend fixe Hardware. Das Gemini Pro verfügt mit dem Helio X27 ebenfalls über einen schnelleren Chipsatz als die herkömmliche Version. Zusätzlich liefern beide Linsen der Dual-Kamera Bilder mit 13 Megapixeln.
Wirklich neu ist das Ulefone F1, von dem es am Messestand aber nur einen funktionslosen Dummy gab. Das F1 hat wie das Xiaomi Mi Mix ein fast randloses Display und die Frontkamera befindet sich unten neben dem Homebutton. Auffälligster Unterschied zum Vorbild ist die Dual-Kamera. Die finalen Specs und wann Ihr mit dem Ulefone F1 rechnen könnt, hat der Hersteller aber noch nicht verraten.
Umidigi Z Pro
Das Z Pro ist das erste Smartphone von Umidigi seit der Umbenennung. Vorher hieß die Firma bzw. Marke nur Umi. Das Umi Z war das etwas ältere Schwestermodell, das uns im Test gefallen, aber nicht in jedem Punkt überzeugt hat. Die Pro-Version unterscheidet sich vor allem durch die Dual-Kamera von ihrer Schwester. Die zwei Linsen dienen dazu, um Fotos mit Bokeh aufzunehmen oder nachträglich den Fokuspunkt und die Blendenöffnung verstellen zu können.
Vernee Thor E, Vernee Thor Plus, Vernee Mars Pro, Vernee Apollo 2
Vernee startet mit fünf neuen Smartphones in sein zweites Jahr, die allesamt Nachfolger oder Ableger von Geräten aus dem ersten Jahr der Firma sind. Das Thor E und das Thor Plus sind die neuen Einsteigergeräte, die sich vor allem durch große Akkus auszeichnen. Das Vernee Thor bot vor einem Jahr für seinen Preis eine hervorragende Ausstattung. Die Preise für die Nachfolger sind allerdings noch unklar. Fest steht aber der Abschied vom gummierten Gehäuse. Stattdessen erwartet Euch Metall.
Das Vernee Mars ist das Mittelklasse-Modell, dem Vernee auf dem Mobile World Congress das Mars Pro zur Seite stellte. Es verfügt mit dem Helio P25 über einen leistungsfähigeren Chipsatz und mit sechs Gigabyte auch über mehr Arbeitsspeicher. Die Kamera liefert mehr Megapixel, das Design bleibt unverändert.
Die Apollo-Serie sind die Top-Geräte von Vernee. Mit dem Apollo 2 will das Unternehmen nicht nur sein erstes Smartphone mit dem Helio X30-Chipsatz von Mediatek herausbringen, sondern hofft auch, schneller als alle anderen Hersteller zu sein. Das Smartphone verfügt darüber hinaus über sechs oder acht Gigabyte Arbeitsspeicher und analog dazu über 64 oder 128 Gigabyte internen Speicher. Das 5,5 Zoll große Display bietet eine Full-HD-Auflösung, die Kameras liefern Bilder mit 16 und acht Megapixeln. Darüber hinaus erwarten Euch ein Fingerabdrucksensor, eine Unibody-Metallgehäuse, USB-C und Android 7.1.
Die bekannteren und schon länger in Deutschland aktiven chinesischen Hersteller waren auf dem MWC auch nicht untätig. Huawei hat das P10 und das P10 Plus vorgestellt, ZTE das Blade V8 Mini und das Blade V8 Lite.