Muss Apple den Verkauf von iPhone 7 und Co. in Deutschland komplett einstellen? So weit wird es vermutlich nicht kommen – aber der Chip-Hersteller Qualcomm unternimmt derzeit den Versuch, hierzulande per Unterlassungsverfügung einen Verkaufsstopp zu erwirken.
„Die Unterlassungsverfügungen betreffen den Verkauf der neuesten Apple iPhones in Deutschland sowie deren Einfuhr", lässt Qualcomm per Pressemitteilung verlauten. Die Erfindungen des Unternehmens stünden "im Mittelpunkt jedes iPhone" – und würden "weit über Modemtechnologien und Mobilfunk-Standards" hinausreichen. Betroffen seien "zwei Technologien", die aber nicht näher benannt werden. Qualcomm habe nun parallel in München und Mannheim Patentverletzungsklagen wegen in Deutschland verkaufter iPhones erhoben.
Einigung ist wahrscheinlich
Der Streit zwischen Apple und Qualcomm bezüglich der im iPhone verbauten Technik schwelt schon seit einiger Zeit: Mit der Patentverletzungsklage hat der Chiphersteller nun eine neue Eskalationsstufe in der Auseinandersetzung eingeleitet. Möglicherweise will das Unternehmen aus San Diego mit den rechtlichen Schritten vor allem den Preis in die Höhe treiben: Laut Caschys Blog seien sich Experten relativ sicher, dass es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt.
Schon seit vielen Generationen findet sich Technologie von Qualcomm im iPhone wieder: so zum Beispiel in Form des LTE-Modems im iPhone 6s. Die Chips von Qualcomm sollen im Nachfolger iPhone 7 besseren Empfang ermöglichen als die mitunter alternativ verbauten LTE-Chips von Intel – im iPhone 8 könnte Apple deshalb Gerüchten zufolge ganz auf die Modems aus San Diego setzen.