Welches Fitnessarmband für welches Training? Teil 4: Fitbit-Wearables

Fitbit AltaHR
Fitbit AltaHR (© 2017 Fitbit )

Hat man sich einmal für ein Wearable entschieden und ist damit gut gelaufen, geradelt und vieles mehr, dann bleiben viele Nutzer diesem Anbieter auch treu. Neben der technischen Ausstattung wird auch die Software immer komplexer und wir sind nunmal Gewohnheitstiere. Das gilt insbesondere für namhafte Hersteller wie Garmin, Polar, TomTom und Fitbit, die sich auf Navigationsgeräte beziehungsweise Fitnessarmbänder und -uhren spezialisiert haben. Wenn auch ihr auf dem neuesten Wearable-Stand bleiben wollt, aber nicht mehr überblickt, welches Gerät zu euren Bedürfnissen passt, dann lest unsere Serie: Wir nehmen die Produktpalette von Garmin, Polar, TomTom und Fitbit für euch unter die Lupe.

Schicker, smarter, ausdauernder, multifunktionaler, alltagstauglicher: Fitnessarmbänder und Sportuhren werden nicht nur immer besser und erschwinglicher, sondern auch das Produktportfolio der einzelnen Anbieter wächst gewaltig: Hier ist für jeden Nutzer das passende Produkt dabei. So müssen sich Käufer aber erstmal intensiv Gedanken machen, was sie eigentlich wollen. Damit ihr am Ende nicht unnötig viel Geld und Akkuleistung in für euch überflüssige Features steckt, und umgekehrt später keine Funktion vermisst, schauen wir uns die Produktpalette der vier Traditionshersteller genauer an und verraten euch, welches Gerät am besten zu euch passt. In diesem Artikel blicken wir auf das Sortiment von Fitbit.

Fitnessarmbänder für anspruchsvolle Einsteiger – von schlank bis sportlich

Mit der HR-Ausführung hat Fitbit seinem beliebten dezenten Fitnesstracker um Herzfrequenzsensoren bereichert – und das hat sich gelohnt: Mit nur 15 Millimetern Breite stört das leichte Fitbit Alta HR im Alltag kein bisschen und begleitet euch zuverlässig durch den Tag und die Nacht. Es zählt zurückgelegte Schritte und Kilometer, erklommene Stockwerke, bewertet euren Schlaf und  unterscheidet automatisch zwischen Spazieren, Joggen, Radfahren, Training auf dem Crosstrainer oder allgemein einem Workout. Auf Wunsch erinnert es Nutzer auch regelmäßig an etwas Bewegung. Das monochrome Display ist trotz seiner Schlankheit gut lesbar. Durch Tippen wechselt ihr zwischen den Anzeigen.

Einsteiger, die sich zu mehr Fitness motivieren oder ihr Kalorienkonto ausgleichen wollen, können mit dem Alta HR ihren Kalorienbedarf ermitteln und über die Fitbit-App manuell ein Ernährungstagebuch führen. Der Pulssensor ermöglicht genauere Aussagen zum Kalorienverbrauch beim Sport. Zusätzlich ermittelt er euer Cardio-Fitnessniveau. Mit Vibrationen und optischen Signalen weist das Alta HR auf eingehende Anrufe, Benachrichtigungen auf dem Smartphone und Kalendertermine hin. Außerdem ist es mit einem Wecker ausgestattet. Das Fitbit Alta HR ist derzeit für etwa 125 Euro erhältlich und überzeugt vor allem mit einem ausdauernden Akku: Aufladen müsst ihr das Fitnessarmband nämlich nur ungefähr einmal pro Woche.

Wenn es noch ein bisschen mehr am Handgelenk sein darf, empfehlen wir euch das sportliche Ab sofort gibt es eine neue Limited Edition des Fitnesstrackers. Im Vergleich zu den herkömmlichen Varianten ist diese besonders edel.

Wenn ihr ein Abnehm-Ziel verfolgt, könnte die smarte Körperanalyse-Waage Aria 2 die ideale Ergänzung sein, um in der Fitbit-App auf eurem Smartphone alle fitnessrelevanten Körperdaten zu überblicken: vom Kalorienbedarf und der Kalorienaufnahme über den Wasserkonsum, das Zyklus-Tracking bis hin zum Körperfett beziehungsweise der Muskelmasse ist dann alles dabei. Der Kostenpunkt für die Waage liegt derzeit bei rund 130 Euro.

Die smarte Fitnessuhr für Frauen mit Musikplayer und Deezer-Anbindung

Das neueste Wearable, das Fitbit heraus gebracht hat, ist die Female Health Tracking"  ausgerollt: Das ermöglicht Frauen, das Zyklus-Tracking übers Handgelenk.

Neben den üblichen Funktionen eines Activity Trackers bringt die Versa außerdem einen integrierten Musikplayer samt Speicherplatz für mehr als 300 Songs mit und verfügt über eine Anbindung zum Streaming-Dienst Deezer. Dafür braucht es nur noch Bluetooth-Kopfhörern, die Fitbit mit dem Modell Flyer auch selbst anbietet. Demnach könnte man das Smartphone beim Sport zuhause lassen – theoretisch zumindest. Was der Versa fehlt, ist GPS. Dafür greift sie auf das Smartphone zurück. Joggen und Radeln erkennt sie automatisch und pausiert, wenn man sich den Schuh zubindet oder an der Ampel steht. Beim Joggen funktionierte das im Test optimal, beim Radeln riss die Bluetooth-Verbindung leider hin und wieder ab. Bei einem Schnäppchen-Preis von 200 Euro, der für die Versa anfällt, muss man aber auch irgendwo Abstriche machen.

Beim Indoor-Training wie Joggen auf dem Laufband, Intervalltraining, Gewichtheben oder Yoga macht die Versa eine sehr gute Figur und auch die Herzfrequenzmessung am Handgelenk funktioniert zuverlässig. Außerdem ist die Uhr zum Schwimmen geeignet und trackt hier immerhin Bahnen und verbrannte Kalorien. Die Akkulaufzeit ist mit vier bis fünf Tagen sehr solide. Die Fitness- und erste Smartwatch-Funktionen runden die Versa ab: etwa ein Timer, die Sport-Community Strava, eine Wetter-App, ein Relax-Programm mit geführten Atemübungen, der Fitbit Coach mit Fitness-Kurzprogrammen und einen bisweilen noch recht überschaubarer App-Store für Taschenlampe, Kalender und Co. Bei den Notifications müssen sich Nutzer aber beispielsweise für einen Nachrichtendienst entscheiden und werden damit nicht vollumfänglich mit Push-Benachrichtigungen versorgt.

Die abgespeckte GPS-Smartwatch für Fitness-Enthusiasten

Die erste, wenn auch noch etwas abgespeckte, Smartwatch für Fitness-Enthusiasten aus dem Hause Fitbit ist seit vergangenen Herbst auf dem Markt. Die Fitbit Ionic macht das Smartphone beim Sport überflüssig, weil sie neben einem Herzfrequenzmesser auch über GPS und einen Musikplayer mit 2,5 Gigabyte Platz für über 300 Songs sowie eine Deezer-Anbindung verfügt. In der Redaktion streiten wir uns  darüber, ob wir die Versa sowie die Ionic schon als Smartwatches bezeichnen oder eher als Fitnessuhren mit Smartwatch-Features.

Ich vertrete die Meinung, sobald man eigene Apps auf die Uhr laden kann und auch ohne das Smartphone in der Nähe einen Mehrwert bietet, kann man von einer Smartwatch sprechen – auch wenn die Ionic natürlich noch nicht so weit ist, wie etwa eine Apple Watch oder eine Smartwatch mit Wear OS. Schließlich kann man mit der Fitbit-Uhr weder telefonieren noch Nachrichten schreiben, sondern bloß mit vorgefertigten Schnell-Antworten oder Emojis reagieren. Außerdem müssen sich Nutzer für die Push-Benachrichtigungen derzeit noch für eine Quelle entscheiden. Auch sind die meisten kompatiblen Apps derzeit noch von Fitbit selbst, bis auf Strava oder kleine Anwendungen, wie etwa Taschenrechner, Leuchte oder Kalender. Wetter-Infos, Zifferblätter, Wecker, Timer und Co. sind auch mit an Bord.

Die Fitbit Ionic trackt diverse Sportarten, die gängigsten sogar automatisch – etwa Radfahren oder Joggen. Hier schaltet sich sogar das GPS von selbst ein. Weitere Sportarten wie Schwimmen, Gewichtheben, Intervalltraining, allgemeines Training oder Rudern kann man auf der Uhr hinterlegen und dann manuell mit einem Klick starten.  Darüber hinaus fungiert die Ionic natürlich als Activity Tracker im Alltag, der bewältigte Schritte und Distanzen trackt, den Kalorienverbrauch und -bedarf ermittelt oder die Schlafqualität analysiert, alles unter Berücksichtigung der Herzfrequenz. Darüber hinaus finden Ausdauersportler zum Ausgleich kurze Kraftworkouts auf der Uhr.

 Die Fitbit Ionic kommt einer Smatwatch schon deutlich nahe.
Die Fitbit Ionic kommt einer Smatwatch schon deutlich nahe. (© 2017 CURVED )

Die Ionic ist noch einen Tick smarter als die Versa, dabei aber auch deutlich größer. An Frauenhandgelenken wirkt sie etwas klobig, daher richtet sich der Nachfolger, nämlich die Versa, auch wieder eher an die Ladies. Einsteiger, die auf der Suche nach deiner robusten, wasserdichten Fitness-Smartwatch sind, und es gern etwas technischer und auffälliger mögen, werden aber mit der Ionic Freude haben – gerade, weil das Handy beim Sport auch mal zuhause bleiben kann.Die Akku-Leistung kann sich mit bis zu vier Tagen sehen lassen und wer Abwechslung braucht, kann auch die Armbänder tauschen. Den ausführlichen Ionic-Test liefert euch Jan. Für den Preis von rund 300 Euro muss man sich aber überlegen, ob man nicht einfach ein paar Euro drauflegt, und in eine echte Smartwatch wie die Apple Watch oder die Samsung Gear Sport investiert.

Fazit: Fehlt eigentlich nur noch die mobile Bezahl-Funktion

Fitbit ist nicht umsonst einer der beliebtesten Anbieter Fitnesstrackern. Mit dem Fitbit Charge 2 oder dem etwas unauffälligerem Alta HR 2 sind Einsteiger bis Hobbysportler bestens aufgestellt und können mit der ansprechenden wie umfangreichen Fitbit-App allerhand Ziele verfolgen: ob aktiver oder fitter werden, abnehmen oder einfach nur gesund bleiben. Für Frauen gibt es neuerdings mit dem Female Health Tracking auch noch einen Zyklus-Kalender oben drauf. Mit der filigranen Versa und der sportlichen Ionic hat Fitbit sein Sortiment auch um zwei Einsteiger-Smartwatches mit noch mehr Fitness-Funktionen erweitert. Die sind zwar noch nicht ganz so facettenreich wie eine Apple Watch, bieten aber dennoch viele nützliche Features zum fairen Preis. Fehlt eigentlich nur noch die mobile Bezahlfunktion: In vielen Ländern ist Fitbit Pay bereits an den Start gegangen, allzu lange werden sich die Fitbit-Nutzer in Deutschland auch nicht mehr gedulden müssen.

Falls ihr noch gar nicht so genau wisst, mit welchem Wearable-Anbieter ihr am besten beraten seid, könnten wie viel Sport eigentlich gesund ist.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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