Das Nokia 1 erinnert an das Kult-Modell 3310 und ist mit 99 Euro ein Smartphone für den kleinen Geldbeutel. Dass das jüngste Nokia-Modell aber auch für diesen Niedrigpreis nicht wirklich viel zu bieten hat, fasst euch die Redaktion hier zusammen.

Nostalgie-Charakter

Wir alle erinnern uns an die 90er und 2000er-Jahre als der skandinavische Mobilfunk-Riese Nokia den damaligen Markt mit Modellen, wie dem 5110, dominierte. Seitdem ging es mit den Finnland-Handys stetig bergab. Erst mit dem neuen Rechteinhaber HMD Global schaffte Nokia im vergangenen Jahr mit dem Nokia 8 Scirocco seit langer Zeit den ersten Achtungserfolg.

Gimmick aus alten Zeiten

Weitestgehend wurden Kult-Modelle wie das 3310 als Schnäppchen-Smartphones wiederbelebt, die technisch meist hinterherhinken. So auch das Nokia 1, das vor allem in Sachen Kamera seine Schwächen aufzeigt. Zudem wirkt der mit nur 99 Euro jüngste und billigste Spross der Nokia-Familie nicht nur klein und rund sondern auch pummelig. Das liegt vor allem an dem schnörkellosen und sehr einfach gehaltenen Plastik-Gehäuse. Wie aus den guten alten Tagen bekannt, lässt es sich durch andersfarbige Aufsätze austauschen.

Display kann nicht mithalten

Dass der Hersteller auf solch altbekannte Gimmicks setzt, ist kein Zufall, denn das Nokia 1 gestaltet sich aus technischer Sicht eher bescheiden. Schon der antike 4,5-Zoll-Bildschirm besitzt lediglich eine kümmerliche Auflösung von 854x480 Pixeln. Weder die Schärfe (nur 218 Pixel pro Zoll – das S9 hat fast dreimal so viel), noch Helligkeit (1.567:1) und Farbdarstellung sind auch noch annähernd zeitgemäß – auch nicht für unter 100 Euro.

Akku top, Kamera flop

Gut, ist hingegen die Akkuleistung des Nokia 1, die mit 2.150 Milliamperestunden bei intensiver Nutzung immerhin knappe 11 Stunden hält, bei geringer Nutzung sogar an die 33 Stunden.
Wirklich unterirdisch präsentieren sich jedoch die beiden Kameras (vorne 2 Megapixel, hinten 5 Megapixel): Nacht-Aufnahmen sind pauschal so gut wie unbrauchbar, denn jegliche Details verschwimmen komplett. Auch Fotos bei Tageslicht geben ein ähnliches Bild ab: Details sind Mangelware und am Rand sind Unschärfen direkt sichtbar.