Nachdem Google beim Pixel 5 den Schritt zur handlichen Mittelklasse gewagt hat, schwingt der Internetriese nun beim Pixel 6 Pro wieder in eine andere Richtung. Ein eigener Top-Chipsatz, eine bessere Kamera und ein neues Design werden beworben. Aber kann Google hier auch liefern? Findet es in unserem Test heraus.
Vorweg einmal: Ich bin ein Fan der Pixel-Geräte. Zumindest im Prinzip. Denn bisher hat es noch nie ein Pixel bei mir zum Daily Driver geschafft. Irgendwo gab es immer einen Haken, der mich vom Kauf abgehalten hat. Beim Pixel 4 (XL) war es die desaströse Einbindung der (eigentlich sehr guten und flotten) Gesichtserkennung. Zu klein und leistungsschwach war hingegen das Pixel 5. Mit der Rückkehr zum Fingerabdrucksensor, Flaggschiff-Performance und einer ordentlichen Größe könnte das Pixel 6 Pro im Test also genau meinen Geschmack treffen. Ob das gelingt?
CURVED hat die Auszeichnung "Top Software" an das Google Pixel 6 Pro verliehen. Das pure Android ist leicht zu modifizieren und gleichzeitig einsteigerfreundlich. Außerdem kommt das Handy ab Werk mit Google-Apps, aber ohne nervige Bloatware.
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Balken als Auge
Zunächst fällt die schiere Größe auf. 163,9 x 75,9 x 8,9 mm misst das Telefon, gerade im Vergleich zum eher handlich gehaltenen Pixel 5 ein deutlicher Unterschied. Trotzdem liegt das Gerät gut in der Hand, zumindest wenn man nicht gerade den Fingerabdrucksensor bedienen möchte (aber dazu später mehr). Dafür sorgen die deutlich abgerundeten Kanten auf Vorder- und Rückseite. Das Edge-Display ist glücklicherweise auch nicht anfällig gegenüber Fehleingaben mit dem Handballen. Kleines Manko: Die Rückseite ist wieder einmal extrem glatt. Schon eine leicht abschüssige Fläche reicht aus, damit das Pixel 6 Pro Reißaus nimmt. Achtet also darauf, worauf ihr euer Smartphone ablegt.
Um das Design von Google Pixel 6 (hier mit Vertrag) und Pixel 6 Pro hat es im Vorfeld einige hitzige Debatten gegeben. Auch bei uns in der Redaktion. Am Kamerabalken, der die Rückseite in zwei verschiedene Farbflächen teilt, scheiden sich zumindest die Geister. Anders als beim iPhone 13 Pro (im Test hier) geht der Sockel nämlich nicht sanft ins Gehäuse über, sondern setzt sich mit Metallakzenten extra davon ab. Damit sticht Google schon deutlich aus der Masse an verschiedenen Smartphones heraus. Nichts für euch, wenn ihr es lieber etwas dezenter angehen lasst.
OLED bester Güte
Mit "dezent" hat auch das Display nicht viel zu tun. Mit einer Diagonale von 6,7 Zoll und den abgerundeten Kanten erinnert das Pixel 6 Pro von vorne stark an Samsungs Galaxy-Note-Serie. Das passt eigentlich ganz gut, denn schließlich haben die Südkoreaner in diesem Jahr kein neues Note-Modell herausgegeben. Freunde von Handys mit großen Bildschirmen können nun also stattdessen zum Pixel 6 Pro greifen. Cleveren Stylus-Support bekommt ihr hier allerdings nicht, was bei einem so großen Bildschirm fast schon schade ist.
Dafür liefert das Display Top-Werte. Die Auflösung ist mit 3120 x 1440 Pixeln knackscharf und auch an der Helligkeit gibt es nichts auszusetzen. Hier sehen eure Inhalte immer super aus und Google spielt auf dem Niveau eines iPhone 13 Pro Max oder Galaxy S21 Ultra mit. Dafür sorgt auch die Bildwiederholrate von 120 Hertz, die sich besonders beim Scrollen durch Social-Media-Feeds bezahlt macht. Wie bei diesen Flaggschiffen setzt auch das Pixel 6 Pro auf eine adaptive Bildrate. Das bedeutet, ihr bekommt die vollen 120 Hertz nur, wenn ihr sie auch wirklich braucht, um Strom zu sparen, kann das Display dann aber noch auf bis zu 10 Hertz herunterdrosseln. Das macht sich deutlich bei der Akkulaufzeit bemerkbar, gerade wenn ihr größtenteils statische Inhalte auf dem Screen betrachtet.
Biometrische Authentifizierung enttäuscht
Unter dem Display findet sich dann auch der erste große Kritikpunkt: der optische Fingerabdrucksensor. Beim Pixel 5 setzt Google noch auf die resistive Variante auf der Rückseite. Die ist nicht nur gut zu erreichen, sondern entsperrt auch das Gerät schnell und zuverlässig. Wenigstens was die Zuverlässigkeit angeht, kann das Google Pixel 6 Pro im Test mithalten. Schnell oder gut zu bedienen ist der neue Sensor hingegen nicht.
Um das Handy zu entsperren, muss zunächst der Griff angepasst werden, was bei einem so großen Smartphone gar nicht so einfach machbar ist. Mit einem langen Daumen und guter Beweglichkeit klappt das noch gerade so mit einer Hand. Wer damit aber nicht gesegnet ist, muss die zweite Hand dazunehmen. Dazu lässt euch der Sensor auch noch einen Moment in dieser ungünstigen Position verharren. So langsam habe ich schon lange kein Smartphone mehr entsperrt.
Google Pixel 6 Pro: Tensor im Test
Die größte Neuerung unter der Haube ist vermutlich der Tensor-Chipsatz. Bei vorherigen Modellen hat Google noch Snapdragon-Chips von Qualcomm verbaut, nun ist erstmalig eine Eigenentwicklung im Einsatz. Diese ist voll auf maschinelles Lernen ausgerichtet und soll so KI-Funktionen besser unterstützen. Verbesserungen finden sich hier in Software-Bereichen wie Foto, Video oder dem Google Assistant. Aber wie sieht es mit der reinen Performance aus?
Im direkten Vergleich: nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Wer hier Leistung wie von Apples aktuellem A15 Bionic erwartet, den müssen wir enttäuschen. Stattdessen liegt Tensor eher auf einem Niveau mit dem Exynos 2100 oder Snapdragon 888, die sich in anderen Android-Flaggschiffen finden lassen. Ob Tensor hier besser performt, ist dabei abhängig vom Benchmark.
In Geekbench liegt der Google-Chipsatz mit knapp 2800 Punkten im Multi-Core-Ergebnis etwas hinter Geräten wie dem Galaxy S21 Ultra. Ein ganz anderes Bild bietet sich bei 3DMark. Dieser Benchmark prüft die Grafikperformance und attestiert dem Pixel 6 Pro die aktuell beste Leistung unter den Androiden.
In Spielen macht sich diese Grafikleistung dann auch bezahlt. Anspruchsvolle Games wie etwa "Genshin Impact" oder "Wild Rift" laufen flüssig und sehen gut aus, hier gibt es nichts zu meckern. Vermutlich sind hier auch noch genug Leistungsreserven unter der Haube, um auch mit der Entwicklung der nächsten Jahre gut mitzuhalten.
Gut ist auch, dass der neue Chip über ein 5G-Modem verfügt. Mit einem entsprechenden Mobilfunktarif (hier von o2 und Blau) surft ihr also mit Höchstgeschwindigkeit durch das Netz. Ein Smartphone mit 5G mag im Augenblick aufgrund des noch nicht ausgebauten Netzes wenig sinnvoll erscheinen, doch auch hier solltet ihr die Zukunft im Blick behalten.
Akku braucht einen Wachmacher
Beim Akku sieht es wieder etwas weniger gut aus. Der Energiespeicher mit 5003 mAh bringt ein ordentliches Durchhaltevermögen mit und machte auch nicht während unserer ausgiebigen Foto-Tour schlapp. Im Test musste das Gerät bei moderater Nutzung nach etwa zwei Tagen wieder an die Steckdose, mindestens ein voller Tag Nutzung war dabei immer möglich.
Beim Laden zeigt sich dann aber eine Schwäche. Denn hier ist das sonst so rasante Telefon eine echte Schlafmütze. Nur maximal 30 Watt unterstützt das Pixel 6 Pro, was eine Ladezeit von über anderthalb Stunden bedeutet. Besonders ärgerlich dabei: Das passende Netzteil müsst ihr selbst kaufen. Der Packung liegt lediglich ein USB-C-Kabel bei. Kabelloses Laden mit dem Pixel Stand der zweiten Generation ist immerhin mit 21 Watt möglich. Zumindest behauptet das Google. Zum Zeitpunkt dieses Tests war das Zubehör nämlich noch nicht erhältlich.
Android in Perfektion
Software-seitig hat Google mit dem Pixel 6 Pro wieder abgeliefert. Direkt mit dabei ist Android 12 und damit das neue UI-Design "Material You". Das sieht nicht nur sehr hübsch aus, sondern ist auch übersichtlich und besonders gut anpassbar. Hier könnt ihr praktisch alles genauso einstellen, wie ihr es möchtet. Das beginnt bei den verschiedenen Widgets, die ihr ganz nach dem eigenen Geschmack individualisieren könnt und endet bei automatischen Anpassungen der Farbgebung passend zum gewählten Hintergrund.
Auf Bloatware verzichtet Google komplett, es sind lediglich eine Handvoll sinnvoller Google-Apps vorinstalliert. Das Google Pixel 6 Pro bildet so genau die Vision der Android-Entwickler ab. Ein Umstand, der mir als Purist sehr gut gefällt. Weitere Features die etwa Samsungs One UI oder Xiaomis MIUI mitbringen, vermisse ich nicht. Meist sind diese eh schon durch Stock-Android abgedeckt und damit redundant oder schlicht in meinem Alltag unnötig.
Was mir hingegen wirklich nützt, ist das "Call-Screening" vom Google Assistant. Ruft euch eine unbekannte Nummer an, dann wird diese mit einer Datenbank verglichen. Bekannte Spam-Anrufer siebt das Telefon so automatisch aus. Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann kann der Assistant für euch ans Telefon gehen und ihr lest zunächst nur über ein Transkript mit. Während des Gesprächsverlaufs könnt ihr euch dazu entscheiden den Hörer doch noch abzuheben, oder den Anrufer gleich als Spam zu markieren.
Auch im Bereich Software-Updates seid ihr mit dem Pixel 6 Pro gut versorgt. Der Hersteller verspricht drei Jahre neue Android-Versionen und fünf Jahre Sicherheitsupdates. Das ist, gerade im Vergleich zur Android-Konkurrenz, recht viel, lässt aber doch noch etwas zu wünschen übrig. Mit dem Wechsel zum eigenen Chipsatz hatte ich mir Apple-ähnliche Updatezeiträume erhofft. Das scheint zumindest nicht dem aktuellen Plan von Google zu entsprechen.
Die Kamera im Test
Wenn sich die Pixel mit einer Sache einen Namen gemacht haben, dann ist es die hervorragende Kamera. Nachdem Google hier seit dem Pixel 3 praktisch den gleichen Hauptsensor verwendet hat, ist in diesem Jahr ein großes Update fällig. Und das macht sich auch durchaus in den Ergebnissen bemerkbar.
Zunächst einmal die grundlegenden Daten. Im Pixel 6 Pro findet ihr eine Weitwinkelkamera mit Laser-Autofokus und optischer Bildstabilisierung (OIS) die eine Auflösung von bis zu 50 MP erlaubt. Dazu kommt eine Ultraweitwinkelkamera mit 12 MP Auflösung. Zuletzt findet sich noch ein Teleobjektiv mit OIS im Gerät. Hier bekommt ihr einen vierfach optischen Zoom mit bis zu 49 MP serviert. Und vorne steht eine 11-MP-Kamera für Selfies zur Verfügung.
Hauptlinse mit zu viel Schärfe
Wie erwartet liefert die Hauptkamera sehr gute Ergebnisse. Dank des neuen, größeren Sensors kann das Pixel 6 Pro 2,5-mal mehr Licht einfangen als der direkte Vorgänger. Das macht sich gerade bei Szenen mit großen Helligkeitsunterschieden bezahlt. Wobei hier auch schnell die automatische HDR-Funktion einspringt, um einen höheren Dynamikumfang zu simulieren. Manchmal geht das Google-Handy (hier mit Vertrag) dabei etwas zu weit und hellt dunkle Bereiche etwas weiter auf als eigentlich notwendig.
Auch bei der Nachschärfung und Klarheit meint es die Software manchmal etwas zu gut mit dem Bild. Gerade beim digitalen Zoom fällt eine deutliche Überschärfung der Aufnahme auf. Trotzdem gelingt es dem Pixel 6 Pro praktisch immer ein sofort ansprechendes Foto zu liefern, bei der sich Kritik erst bei eingehender Betrachtung bemerkbar macht. Perfekt, um bei Instagram nur einmal schnell drüberzuscrollen, weniger geeignet für das Wandbild im Wohnzimmer. Im Nachhinein könnt ihr natürlich noch das Foto per Software anpassen, für den Test verwenden wir aber nur Ergebnisse direkt aus der Kamera.
Ultraweitwinkel mit wenig Verzerrung
Die Ultraweitwinkelkamera kann ebenfalls überzeugen. Im Vergleich zur Hauptkamera verschiebt sich das Farbprofil etwas, die Aufnahmen wirken so etwas kühler. Sehr gut im Griff hat Google die Verzerrungen, die durch eine so niedrige Brennweite ausgelöst werden. Davon ist auch an den Bildrändern nichts zu sehen. Der Effekt stürzender Linien kommt also weiterhin super zum Tragen.
Telekamera: Der heimliche Champ
In der Kamera-App findet ihr einen Zweifach-Zoom, der allerdings lediglich in die Bildfläche der Hauptkamera hineinschneidet. Erst beim vierfachen Zoom wechselt das Pixel 6 Pro während des Tests zur neuen Telekamera, was auch mit einem kleinen Sprung des Bildausschnitts verbunden ist. Die damit entstandenen Fotos sind hervorragend und können sogar teilweise die Hauptkamera ausstechen. Denn bei der Telekamera hält sich Google mit dem Schärferegler zurück, wodurch ein insgesamt natürlicherer Bildeindruck entsteht.
Geht ihr an die Grenzen des Zooms, dann fällt aber auch hier wieder die starke Nachbearbeitung negativ auf. "Super Res Zoom" nennt Google die zwanzigfache Vergrößerung. Die damit entstehenden Fotos fallen in die Kategorie "brauchbar". Kompletten Ausschuss produziert ihr also nicht, aber auch keine Anwärter fürs Fotoalbum.
Porträt-Probleme beim Pixel
Porträt ist vermutlich der Foto-Effekt, der am häufigsten zum Einsatz kommt. Leider ist genau dieser Modus beim Pixel 6 Pro ein zweischneidiges Schwert. Zuerst das Gute: Die Kamera kann sehr schöne Porträts schießen. Hauttöne erkennt das Pixel gut und bildet diese realitätsnah ab. Auch auf übertriebene Schönheitsfilter verzichtet Google, wodurch ihr nicht erstmal nach der Aufnahme den Begriff "Uncanny Valley" kennenlernt. Das Bokeh ist angenehm und hebt das Motiv gut vom Hintergrund ab.
Nun zum Problem: Die Trennung von Vorder- und Hintergrund will manchmal einfach nicht funktionieren. Teilweise sind ganze Teile des Hintergrundes weiter im Fokus, während ein Ohr in die Unschärfe wandert. Der Übergang zum künstlichen Bokeh ist außerdem recht abrupt und wirkt so sehr unnatürlich. Gerade bei komplexen Hintergründen versagt die Software schnell. Das muss bei einem Flaggschiff besser laufen.
Diese KI macht eure Fotos besser
Zu Ehrenrettung kommen dann die neuen Foto-Modi und hier kann das Pixel 6 Pro wieder Punkte gutmachen. Besonders stark ist hier der "Magische Radierer" mit der sich störende Bildelemente einfach entfernen lassen. Das funktioniert sehr gut bei einzelnen Personen die durchs Bild laufen, eine komplette Menschenmenge könnt ihr allerdings nicht verschwinden lassen. Das Beste an diesem Feature: Es funktioniert mit allen Fotos, egal womit ihr sie aufgenommen habt. Man kann also die Bilder der DSLR am Pixel bearbeiten und direkt posten, man spart sich also den Schritt über ein Bildbearbeitungsprogramm auf dem PC.
Auch der Bewegungsmodus macht Spaß. Hier kann zwischen "Action-Foto mit Schwenkeffekt" und "Langzeitbelichtung" gewählt werden. Beides simuliert Aufnahmen die sonst nur mit Stativ, Geduld oder fotografischem Können möglich sind. Wer mehr zu diesen KI-Effekten wissen möchte, der kann einmal in unsere Foto-Tour mit der Google Pixel-6-Pro-Kamera reingucken.
Nun gibt es noch einen Blick auf die Selfie-Kamera. Hier stehen zwar zwei verschiedene Zoom-Stufen zur Auswahl, es handelt sich aber nur um einen digitalen Crop. Wenig intuitiv: Die Bilder mit 1x-Zoom sehen etwas weniger gut aus als die Bilder im 0,7x-Modus, der den gesamten Sensor nutzt. Mit dem größeren Sichtfeld habt ihr außerdem mehr auf dem Bild, ideal für ein Selfie mit Freunden.
Fazit: Google ist auf dem richtigen Weg
Das Google Pixel 6 Pro (hier mit Vertrag) ist ein Trendbrecher. Nicht nur durch das ungewöhnliche und auffällige Design, sondern auch, weil es sich hier nicht um eine leicht verbesserte Version des Vorgängers handelt. Google hat dieses Telefon offensichtlich von Grund auf neu entwickelt. Das bringt neue Möglichkeiten und Verbesserungen mit sich, aber in bester Google-Manier auch Probleme.
Was Google hier abliefert, ist Android in Perfektion. Es ist praktisch der Goldstandard an Software, nach dem sich alle anderen Android-Hersteller richten sollten. Ermöglicht wurde das, zumindest laut Google, durch den Tensor-Chipsatz. Das lässt sich aber leider nur schwer überprüfen. Zum neuen Chipsatz sei gesagt: Er kann sich mit der Konkurrenz durchaus messen, etwas Leistung bleibt aber auf der Strecke. Je länger ihr dazu tendiert ein Handy zu nutzen, desto stärker fällt dieser Umstand ins Gewicht. Wer sowieso jedes oder alle zwei Jahre ein neues Smartphone kauft, der braucht sich hier keine Gedanken zu machen.
Auch bei der Kamera ist Google mehr als konkurrenzfähig. Das Pixel 6 Pro holt praktisch bei jeder Betätigung des Auslösers das Beste aus eurem Motiv heraus. Da macht es einfach Spaß zu fotografieren. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn in der späteren Betrachtung doch die kleinen Unstimmigkeiten auffallen. Man braucht zwar das richtige Auge, aber da sind sie trotzdem. Gut, außer beim Porträt-Modus. Dort sind die Fehler doch sehr deutlich und hoffentlich bald durch ein Update behoben.
Eine wichtige Information kommt am Schluss: der Preis. Google hat für das Pixel 6 Pro eine UVP von 899 Euro angesetzt. Das ist verhältnismäßig günstig, gerade da das Gerät in derselben Liga wie iPhone 13 Pro (1149 Euro) und Galaxy S21 Ultra (1199 Euro) spielt. Ein solch gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es im Flaggschiff-Bereich sonst höchstens von Xiaomi. Und gerade bei der Kamera müssen sich die Megapixel-Monster der Chinesen dann doch Google geschlagen geben.
Also lohnt sich das Google Pixel 6 Pro? Vielleicht, denn es gibt eine Alternative, die hier nicht unerwähnt bleiben darf. Gemeint ist das normale Pixel 6, das in vielen Punkten identisch zum großen Bruder ist und dabei 350 Euro weniger kostet. Hauptsächliche Unterschiede sind ein kleineres Display mit 90 Hz statt 120 Hz (sowie einer geringeren Auflösung), keine Telefotokamera und eine andere Selfiekamera. Der fehlende Zoom kann ausschlaggebend sein, die anderen Features sind eher "Nice-to-Have". Der Aufpreis für das Pixel 6 Pro ist daher schon ziemlich saftig.
Und ist das Pixel 6 Pro, wie ich am Anfang des Tests gefragt habe, nun mein nächstes Handy (mit Vertrag hier)? Die Nutzererfahrung, die Kamera und das Design sprechen stark dafür. Aber wieder einmal ist es eine Kleinigkeit, die mir das Pixel vergrämt. Ich komme einfach nicht über den Fingerabdrucksensor hinweg. Diesen nutze ich im Alltag regelmäßig, daher möchte ich mir nur ungern jedes Mal den Daumen verrenken müssen. Das mag nun sehr pingelig klingen. Weil es das auch ist.
Testwertung: Google Pixel 6 Pro
- Starkes Display
- Top-Kamera
- Einzigartiges Design
- Guter Preis
- Sauberes Android
- Langsamer Fingerabdrucksensor
- Schwacher Porträt-Modus
- Geringe Ladeleistung
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BetriebssystemAndroid 12
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Prozessor: NameGoogle Tensor
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Prozessor: TaktungBis 2.80 Ghz
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Prozessor: Anzahl Kerne8
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Speicherkapazität128 / 256 GB
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Arbeitsspeicher12 GB
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Kamera-Auflösung: Back50 (Weitwinkel) + 48 (Tele) + 12 (Ultraweitwinkel) Megapixel
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Kamera-Auflösung: Front11.1 Megapixel
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Bildschirmdiagonale6.7 Zoll
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Auflösung Höhe3120 Pixel
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Auflösung Breite1440 Pixel
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GrafikchipMali-G78 MP20
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Display TechnologieOLED
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Display Pixeldichte512 ppi
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Schnittstellen/AnschlüsseUSB-C
-
Feature: Bluetooth
-
Feature: WLAN
-
Feature: NFC
-
Feature: GPS
-
Feature: GPRS/EDGE
-
Feature: UMTS
-
Feature: LTE
-
Feature: Dual-SIM
-
Feature: Fingerabdruckscanner
-
Akkuleistung5003 mAh
-
Höhe163.9 mm
-
Breite75.9 mm
-
Tiefe8.9 mm
-
Gewicht210 g
-
StatusErhältlich