Oppo, einst der große Unbekannte aus China, wird nun auch hierzulande immer beliebter. Einige nennen die Find-X3-Reihe sogar in einem Atemzug mit dem iPhone 12 oder dem Galaxy S21 (im Test hier). Doch wird die neue Flaggschiffgeneration dem Hype gerecht? Hier seht ihr das Oppo Find X3 Neo im Test.
Inhaltsverzeichnis
- Verarbeitung und Design: Es glitzert und funkelt
- Display: Knallige Farben und fließende Animationen
- Technik: Höchstleistung trotz Vorjahres-Chip
- Kamera: Scharfe Details, aber kein Zoom-König
- Sound: Erstaunlich gut für ein Smartphone
- Akku: Ein echter Dauerläufer
- Features: Ein Smartphone für Gamer
- Fazit zum Test: Oppo wird seinem neuen Ruf gerecht
Verarbeitung und Design: Es glitzert und funkelt
Das Oppo Find X3 Neo zieht uns gleich in seinen Bann. Für die gläserne Rückseite des Smartphones hat sich Oppo etwas Besonderes einfallen lassen: Sie ist zweifarbig lackiert und mit einem matten "Diamantenschliff" versehen. Letzterer fügt dem Glas nicht nur eine Glitzeroptik, sondern auch eine angenehm weiche Textur hinzu und macht Fingerabdrücke unsichtbar.
Als Farbvarianten stehen Starlight Black, das schwarz und silbern funkelt und Galactic Silver, mit einem orange-blauen Perlmutteffekt, zur Auswahl. Uns gefällt hier die bunte Variante deutlich besser. Übrigens: Vorder- und Rückseite des Find X3 Neo sind von weitestgehend bruch- und kratzfestem Gorilla Glass 5 geschützt. Eine IP-Zertifizierung, die das Smartphone als wasser- und staubdicht ausweist, gibt es aber nicht.
Auch sonst hinterlässt das Oppo Find X3 Neo einen durch und durch edlen Eindruck. Das Display nimmt, bis auf einen schmalen Rand, fast die komplette Front ein und wölbt sich sogar über die seitlichen Kanten. Die Frontkamera sitzt in einem winzigen Punch-Hole in der oberen linken Ecke. So fällt es kaum auf und schränkt das Sehvergnügen nicht ein. Die Quad-Kamera auf der Rückseite fällt hingegen durch ihre markant großen Linsen und das senkrecht positionierte Quadermodul ins Auge.
Display: Knallige Farben und fließende Animationen
Eingeschaltet sieht das Display im Oppo-Find-X3-Neo-Test sogar noch besser aus. Die Farben des 6,55 Zoll großen AMOLED-Bildschirms leuchten, was nicht zuletzt auch an der hervorragenden Helligkeit liegt. Etwas anderes haben wir von dem im schlanken 20:9-Format gehaltenem Panel aber auch nicht erwartet. Dazu löst es in Full-HD+ auf, was für das menschliche Auge mehr als ausreicht, um alles detailliert zu sehen.
Das Display des Oppo Find X3 Neo überzeugt uns aber nicht nur durch seine Schärfe oder die Farbechtheit, sondern vor allem auch mit der flüssigen Bedienung. Dank der 90-Hertz-Bildwiederholrate macht sogar das Scrollen im Browser Spaß, da alle Animationen fließend ineinander übergehen und jede Berührung auf dem Touch-Display präzise ist.
Wenn ihr trotzdem noch mehr wollt, empfehlen wir euch die Pro-Version. Das Oppo Find X3 Pro beweist im Test, das eine Auflösung in Quad-HD+ und 120 Hz nicht nur auf dem Papier einen Unterschied machen, sondern verdammt gut aussehen. Mit 6,7 Zoll Bilddiagonale bietet es zudem mehr Bildschirm, falls ihr ein Handy mit großem Display sucht.
Technik: Höchstleistung trotz Vorjahres-Chip
Bevor wir näher auf die Leistungsfähigkeit des Oppo Find X3 Neo eingehen, findet ihr hier die technischen Daten im Überblick:
- Bildschirm: 6,55 Zoll Display (AMOLED, 2400 x 1080 Pixel)
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 865 5G
- Arbeitsspeicher: 12 GB
- Akku: 4500 mAh
- Interner Speicher: 256 GB
- Schutzklasse: keine
- Betriebssystem ab Werk: Android 11
- Hauptkamera: Quad-Cam (50 MP + 13 MP + 16 MP + 2 MP)
- Frontkamera: 32 MP
- Preis: ab 597 Euro oder hier Oppo-Handys mit Vertrag sichern
In Sachen Leistung gibt es bei dem Oppo-Find-X3-Neo-Test nichts auszusetzen und dass, obwohl der im Smartphone verbaute Snapdragon 865 5G nicht das neueste Modell aus Qualcomms Chip-Schmiede ist. Im Test war das Smartphone mit dem Prozessor aber jeder noch so aufwendigen App gewachsen. Sogar EAs grafisch anspruchsvolles Rennspiel Real Racing 3 lief ohne Ruckler und mit angenehm schnellen Ladezeiten.
Dank des 12 GB großen Arbeitsspeichers ist auch Multitasking kein Problem. Wir haben uns den Spaß erlaubt, alle vorinstallierten Apps sowie ein paar von uns installierte simultan im Hintergrund laufen zu lassen, während wir gespielt haben – und dennoch, gab es keine spürbaren Performance-Einbrüche.
Genügend Speicherplatz, um alle Apps und Medien auf dem Oppo Find X3 Neo zu speichern, gibt es übrigens auch. Intern stehen euch ganze 256 GB zur Verfügung, was im Regelfall vollkommen ausreicht. Wer dennoch mehr Platz benötigt, muss auf einen Cloud-Speicherdienst zurückgreifen, da das Smartphone keinen microSD-Kartenslot zur Speichererweiterung besitzt.
Kamera: Scharfe Details, aber kein Zoom-König
Auf dem Papier macht die Kameraausstattung des Oppo Find X3 Neo Eindruck. Auf der Rückseite finden wir eine Quad-Kamera mit einem 50-MP-Hauptsensor. Der allein verspricht zumindest schon einmal hochauflösende Aufnahmen. Hinzu kommen dann aber noch ein 13-MP-Tele-, ein 16-MP-Ultraweitwinkel- sowie ein 2-MP-Makrosensor. Wir sind gespannt, wie sich dieses Line-Up im Foto-Test schlägt:
KI mit schnellem Autofokus
Zack – das erste Foto aus der Hüfte geschossen und wir sind direkt beeindruckt. Die KI hat bei diesem Bild den Fokus für uns eingestellt und innerhalb von Sekunden alles richtig erkannt. Der vordere Vogel steht gestochen scharf im Vordergrund, der andere guckt im Hintergrund etwas verschwommen dumm aus der Wäsche.
Fünfmal Zoomen geht, aber …
Das Oppo Find X3 Pro bietet einen maximal zwanzigfachen Zoom. Der ist allerdings digital, was bedeutet, dass die Pixel nur vergrößert werden – und das sieht leider nicht gut aus. Bis zur fünffachen Vergrößerung ist das Bild noch sehr gut. Die Konturen des Spielzeugautos sind scharf und selbst das Gitter im Hintergrund ist noch als solches zu erkennen, doch danach löst sich alles in Pixelbrei auf.
Die Makrokamera zeigt, was sie draufhat
Beeindruckender finden wir hingegen die Makroaufnahme dieser kleinen Blüten. Obwohl sie gerade einmal halb so groß sind, wie ein Fingernagel, hat der Sensor sie detailgetreu eingefangen. Die Kamera zeigt uns die Adern der Blüten und sogar die kleinen Härchen am Stil der Pflanze.
Farbechtheit inklusive
Bei vielen Smartphones überdreht die KI gerne mal und stellt Farben entweder viel zu knallig oder zu dunkel dar. Das Oppo Find X3 Neo gehört nicht zu ihnen. Der Graffiti-Haufen sieht auf dem Bild genauso bunt aus, wie in echt.
Scharfe Selfies für alle
Zuletzt haben wir dann auch noch die Frontkamera getestet. Die knipst mit einem 32-MP-Sensor und liefert damit detailgetreue Resultate. Jedes Haar der sturmgepeitschten Frisur ist hier klar zu erkennen und selbst die Barthaare werden alle einzeln abgebildet. Kleine Schönheitsfehler lassen sich übrigens mit dem "Beauty-Filter“ im Porträtmodus beheben.
Sound: Erstaunlich gut für ein Smartphone
Wenn es um die Klangqualität geht, konnte noch kein Smartphone zu hundert Prozent überzeugen. Das Problem ist nicht, dass die Hersteller keine gute Hardware verbauen, sondern dass die Bauart keinen Klangkörper bietet .
Im Oppo-Find-X3-Neo-Test stehen wir vor dem gleichen Problem. Es sind zwei Lautsprecher verbaut. Einer sitzt oben unter dem Display und der zweite unten rechts neben dem USB-C-Ladeport. Letzterer ist leider suboptimal positioniert. Denn so kommt es vor, dass ihr den Lautsprecher zuhaltet, wenn ihr das Smartphone in den Händen haltet.
Klangtechnisch weiß das Oppo Find X3 Neo aber dennoch zu überzeugen. Das Smartphone klingt nur etwas blechern, was bei Videos oder Filmen kaum auffällt. Bei der Musikwiedergabe ist das etwas anderes. Hier bemerkt ihr die fehlenden Höhen und Tiefen dann doch.
Falls ihr viel Musik hört, sind Kopfhörer die bessere Wahl. Bei uns im CURVED-Shop findet ihr gute Modelle in Kombination mit einem günstigen Mobilfunktarif. Damit schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe. Immerhin braucht ihr für das Streaming der Musik viel Datenvolumen.
Akku: Ein echter Dauerläufer
Die Akkulaufzeit war viele Jahre lang ein Problem, das kein Hersteller zu lösen vermochte. Die neueste Smartphone-Generation, zu der auch das Oppo Find X3 Neo gehört, ist jedoch besser aufgestellt. Mit seinem 4.500-mAh-Akku schafft das Handy im Test ganze zwei Tage bei moderater Nutzung. Im Durchschnitt sollten die meisten Nutzer aber eher anderthalb Tage erwarten.
Noch viel beeindruckender als die Ausdauer, ist aber die Ladegeschwindigkeit. Das Oppo-Handy (hier mit Vertrag) wird mit einem 65-Watt-Schnellladenetzteil geliefert, das laut Herstellerangabe nur 35 Minuten für eine komplette Ladung braucht. Wir wollten es genau wissen und haben es getestet. Und tatsächlich – von 20 auf 100 Prozent brauchte das Smartphone nur 30 Minuten.
Features: Ein Smartphone für Gamer
Als Gamer kommen wir im Oppo-Find-X3-Neo-Test voll auf unsere Kosten. Das Smartphone verfügt über einen integrierten "Game Space“, also eine App die nicht nur alle auf dem Handy installierten Spiele und Shortcuts aufführt, sondern auch Optimierungsoptionen für das Spielerlebnis bietet. Wischt ihr im Spiel über den linken Bildschirmrand, öffnet sich ein Schnellmenü, in dem ihr unter anderem die Berührungsempfindlichkeit des Displays anpassen oder einen Leistungsboost aktivieren könnt.
Ein weiteres cooles Feature bietet das Always-On-Display. Das lässt sich nämlich auf viele Arten individualisieren. Oppo bietet hier nicht nur die Wahl zwischen einer digitalen und einer analogen Uhr, sondern lässt euch auch Farben sowie angezeigte Daten anpassen und aus zahlreichen Designs wählen. Auch im Dunkelmodus habt ihr mehr Optionen. Anstatt nur alle Menüs auf Schwarz umzukrempeln, habt ihr hier die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Kontrasteinstellungen.
Fazit zum Test: Oppo wird seinem neuen Ruf gerecht
Am Anfang haben wir uns gefragt, ob sich das Oppo Find X3 Neo, zurecht mit den aktuellen Apple- und Samsung-Handys (hier mit Vertrag) vergleichen darf. Die Antwort ist ganz klar "Ja", denn Oppo hat mit dem Find X3 Neo ein Top-Smartphone auf den Markt gebracht, das den Großen in nichts nachsteht. Es ist schnell, ausdauernd, bietet eine Reihe interessanter Features und sieht dabei schick aus.
Nachholbedarf sehen wir lediglich bei der Zoomfertigkeit der Hauptkamera, obwohl sie sonst hervorragende Ergebnisse liefert. Vor allem die Makro- und die Selfie-Aufnahmen haben uns hier beeindruckt. Denn auch die Frontkamera schießt hervorragende Fotos und das ganz ohne zusätzlichen Tiefensensor.
Aktuell (Stand: Anfang Mai 2021) gibt es das Oppo Find X3 Neo ab etwa 600 Euro zu kaufen. Ein hervorragender Preis für ein Smartphone, das uns rundum überzeugt hat. Alternativ findet ihr bei uns im CURVED-Shop auch weitere Handys mit Vertrag.