Das Samsung Gear Fit2 Pro ist wasserdicht und kann Spotify-Songs offline abspielen. Klingt nach dem perfekten Fitnessarmband. Der Test.
Eigentlich war das Samsung Gear Fit 2 schon ein sehr solides Fitnessarmband. Schickes Design, unaufdringlich, GPS an Bord – da gab es im Test vor einem Jahr wenig zu bemängeln. Trotzdem bringen die Südkoreaner 2017 eine Pro-Version des Armbandes heraus, das sich optisch und auch auf den dem Datenblatt nur leicht von der Ur-Version unterscheidet. Das dürfte auch der Grund sein, warum Samsung die Neuauflage nicht Gear Fit 3 sondern Gear Fit2 Pro nennt.
Auch in der neuen Version bequem
Deswegen lässt es sich auch genauso gut tragen wie das Original. Zwar ist das Gear Fit2 Pro minimal schwerer als das Modell aus 2016. Die vier Gramm mehr fallen aber nicht wirklich ins Gewicht. Im Gegenteil: Das Armband liegt angenehm, ja fast unauffällig am Arm, stört im Alltag nie und bietet auch beim Sport einen hohen Tragekomfort. Dafür sorgt auch das leicht geschwungene Display, durch das sich das Wearable fast perfekt an den Arm schmiegt.
Im Vergleich zum Vorgänger hat Samsung an der Robustheit gearbeitet. Die neue Version ist bis 5 bar wasserdicht. Man kann mit dem Wearbale sogar auch Schwimmen gehen. Das Vorjahresmodell war "nur" nach IP68 gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Was Ihr vor dem Kauf beachten solltet: Es gibt das Gear Fit2 Pro in zwei Größen: S und L. Das ändert nichts an der Display-Größe, wohl aber an der Länge des Armbandes. Uns stand die größere Variante zur Verfügung. Die Kleine hätte bei meinen vergleichsweise "zarten" Handgelenken auch gereicht.
Die Technik bleibt identisch ist identisch
Für das Aufzeichnen Eurer Leistungsdaten verbaut Samsung jede Menge Sensoren im Wearbale. Dazu gehören ein Herzschlagsensor auf der Unterseite, ein Beschleunigungssensor, Lagesensor, Barometer und GPS. Angetrieben wir das Gear Fit2 Pro von einem 1,5 Gigahertz schnellen Dual-Core-Prozessor und 1,5 Gigabyte Arbeitsspeicher. Das 1.5 Zoll große "Super AMOLED"-Display löst mit 216 x 432 Pixeln auf.
Was davon neu ist? Nichts. All das steckt auch im Gear Fit 2. Ich kann Euch aber beruhigen: Offenbar ist Samsung 2016 mit der Technik nicht an Grenzen gestoßen. So ermöglicht die gleiche Hardware unter neuem Namen auch 2017 eine flotte Bedienung. Allerdings bleiben auch die Macken. Denn die Display-Helligkeit hätte im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung gerne höher sein können. So war es manchmal schwer, beim Sport die Leistungsdaten vom Screen abzulesen.
Zeit, sich zu bewegen
Bei der Software setzt Samsung auf die Eigenproduktion Tizen. Das lässt sich nach wie vor einfach und intuitiv bedienen. Mit einem Wisch nach rechts gelangt Ihr in eine Übersicht aller Notifications vom Smartphone, in die andere Richtung zeigen Euch diverse Widgets auf Wunsch übersichtlich Daten zu gelaufenen Schritten, verbrannten Kalorien oder erklommenen Etagen an. All diese Infos gibt es auf Wunsch auch in Kurzform auf dem Watchface zu sehen, das sich über einen langen Druck auch individuell anpassen lässt.
Im Fokus der Software steht natürlich Samsungs Fitness-App. Die bietet neben "Laufen" und "Schwimmen" auch Workouts für Heimtrainer, Stepper und Laufbänder. Außerdem kann sie Situps und Liegestütze tracken. Wie die Apple Watch fordert Euch Samsungs Wearable regelmäßig zu mehr Bewegung auf. Eine halbe Stunde nur gesessen? Schon gibt es eine Notification, die auch einen kleinen Button anzeigt, über den Ihr Dehnübungen starten könnt.
Vor jedem Training könnt Ihr auf Wunsch ein Ziel definieren. Wollt Ihr lieber 30 Minuten lang oder fünf Kilometer weit laufen? Die Crux: Auch wenn zweifellos beide Ziele ohne Probleme erreichbar sind, müsst Ihr Euch für eines entscheiden. Fürs genaue Tracking könnt Ihr GPS einschalten. Das hatte im Test aber immer mal wieder Probleme, den korrekten Standort zu finden.
Macht Spotify den Unterschied?
Der Funktionsumfang des Gear Fit2 Pro lässt sich auch durch Apps aus dem Samsung-Store erweitern. Diesen erreicht Ihr über die Gear-App für Android (ab Android 4.4) und iOS (ab iOS 9). Nach mehreren Jahren Tizen beschränkt sich der Umfang aber noch immer größtenteils auf Watchfaces und einige wenige sinnvolle Apps. Ein Highlight gibt es aber doch: Das ist die Spotify-App, mit der Ihr, ein Premium-Abo vorausgesetzt, Songs auch offline aufs Armband laden könnt.
Damit ist das Gear Fit2 Pro neben der Smartwatch Gear Sport und dem MP3-Player Mighty eines der wenigen Geräte, das die Offline-Wiedergabe ohne Smartphone erlaubt. Bevor es soweit ist, müsst Ihr Euch über die T9-Tastatur des Gear Fit2 Pro aber auf dem Armband in der App anmelden. Das ist unnötig fummelig und zum Glück nur einmal nötig. Musik hören könnt Ihr dann beim Sport über Bluetooth-Kopfhörer.
Bleibt noch das Thema Akkulaufzeit: Die ist für ein Gerät mit vollwertigem Display absolut in Ordnung. Der Akku mit 200 mAh hielt im Test locker vier Tage am Stück durch. Macht Ihr viel Sport, müsst Ihr öfter an die Steckdose. Die GPS-Ortung verbraucht ordentlich Strom.
Fazit: kleines Update, kleine Wirkung
Wer schon ein Samsung Gear Fit 2 besitzt, wird beim Anblick der Pro-Version kaum neidisch werden. Die allermeisten Funktionen, inklusive der Spotify-App, gibt es auch auf dem älteren Band. Nur zum Schwimmen taugt der Vorgänger nicht. Solltet Ihr dagegen auf der Suche nach einem neuen Fitnessarmband sein, ist das Gear Fit2 Pro auf jeden Fall einen Blick wert. Für 229 Euro kann es mehr und ist deutlich günstiger als die 349 Euro teure Fitbit Ionic.
Testwertung: Samsung Gear Fit2 Pro
- Spotify funktioniert offline
- einfache Bedienung
- bequemer Sitz
- GPS-Ortung mit Problemen