Huawei-Handys sind in Deutschland sehr beliebt. Doch es gibt eine Vielzahl an Serien des chinesischen Herstellers. Wir lichten das Dickicht der verschiedenen Huawei-Modelle, zeigen euch die Unterschiede und erklären, welches Gerät sich für euch eignet.
- Diese Huawei-Modelle gibt es aktuell
- P-Serie: Das Flaggschiff und die günstige Alternative
- P-Smart: Die noch günstigere Alternative
- Das Nova: Starke Mittelklasse mit Drang nach oben
- Die Mate-Reihe: High-End zum Arbeiten, mit ordentlich Power
- Einsteigermodelle: Y-Serie
Diese Huawei-Modelle gibt es aktuell
Gibt es überhaupt noch neue Huawei-Smartphones auf dem deutschen Markt nach den ganzen Problemen mit den Google-Diensten? Aber klar: Huawei gibt nicht auf und bringt nach wie vor einige (der Huawei P50 Release lässt noch auf sich warten) neuen Modelle auch bei uns raus. Allerdings müssen die meisten davon ohne Google-Support auskommen, also ohne Apps wie den Google Play Store, Google Maps und Co. Ihr müsst zwar nicht auf grundsätzlich auf alle Google-Apps verzichten, aber es ist mitunter umständlicher, sie zu nutzen. Darüber hinaus gibt es nach wie vor ein paar Huawei-Modelle mit Google-Apps und Services.
Trotz der Kontroversen hat Huawei immer noch sehr hochwertige und leistungsstarke Smartphones im Portfolio. Aktuelle Modelle sind etwa das Huawei P40, das Huawei Mate 40 und das Huawei nova 9. Doch was unterscheidet die Huawei-Modelle der Serien voneinander und für wen ist welches Gerät am besten geeignet? Diese Frage wollen wir euch hier beantworten.
Huawei P-Serie: Das Flaggschiff und die günstige Alternative
Wer keine Kompromisse bei Smartphones eingehen will, wird in der Huawei P-Serie fündig. Huawei schreibt sich hier perfektes Design und Top-Fotografie auf die Fahne. Die aktuellen Modelle sind das Huawei P40 (im Test) und das Huawei P40 Pro – beide sind Oberklasse-Handys, die mit den Flaggschiffen aus 2020, dem iPhone 12 und dem Samsung Galaxy S20 konkurrieren – und in manchen Punkten sogar besser sind.
Der chinesische Hersteller verbaut High-End-Technik, setzt auf schickes Design und packt spannende Neuheiten in jede Modellgeneration. Doch ganz intuitiv verständlich ist die Trennung der Huawei-Modelle dieser Serie nicht: Ein Sonderfall ist nämlich das Huawei P40 Lite. Ja, es gehört faktisch zur P-Serie, ist aber gegenüber seinen Geschwistern deutlich abgespeckt und deshalb eher zur Mittelklasse zu rechnen. Was den Preis dafür aber auch merklich nach unten drückt.
In verschiedenen Smartphone-Serien verwendet Huawei bei einigen Geräten die Zusätze "Pro" und "Lite". Im Vergleich zum Basismodell wie dem Huawei P40 ist das Pro-Modell besser ausgestattet, bietet etwa ein noch größeres Display und eine noch bessere Kamera, das Lite-Modell kommt dagegen mit deutlich weniger daher. Das Huawei P40 Lite (im Test) verzichtet beispielsweise im Vergleich zum Huawei P40 auf Schutz gegen Spritzwasser und kommt ohne Gorilla Glass, hat deutlich schwächeren Prozessor und bietet nur 6 statt 8 GB Arbeitsspeicher.
Die Pro-Variante ist einen Tick teurer, hat den gleichen Prozessor wie das P40, aber eine bessere Kamera, mehr Speicher und einen größeren Akku. Während Schnäppchenjäger, die nicht an jeder Stelle Highend-Technik brauchen, mit einem Modell wie dem Huawei P40 Lite auch sparen können. Denn zweckmäßig ist es allemal und sieht genauso schick aus wie die teuren Geschwister. Übrigens verfährt Huawei mit den Vorgänger-Generationen genauso, sprich das P30 Pro ist dem Huawei P30 überlegen, das P30 Lite ist enorm abgespeckt.
P-Smart: Die noch günstigere Alternative
Doch das war es noch nicht mit der Huawei P-Serie: Beim Stöbern stolpert man auch über die Modelle Huawei P Smart (2021) und Huawei P Smart+ – letzteres hat in diesem Jahr allerdings keine Neuauflage bekommen. Beide gehören zur Mittelklasse, sind aber bei der Leistung und Ausstattung noch ein Stück unter dem P40 Lite einzuordnen, also genau genommen untere Mittelklasse.
P Smart+ bedeutet aber nicht unbedingt, dass es im Vergleich zum P Smart ein größeres Display hat. Vielmehr ist es eine technisch verbesserte Version, das 2019er Modell des Huawei P Smart+ kommt zum Beispiel mit einer Dreifach-Kamera und ist eine gute Wahl für Nutzer, die nicht allzu viel Geld für ein Handy ausgeben wollen, trotzdem aber eine gute Kamera schätzen.
Das Nova: Starke Mittelklasse mit Drang nach oben
Huawei hat wohl seine Strategie ein wenig angepasst: Statt hierzulande mit dem Release des Huawei P50 wieder etwas Grip am Markt zu bekommen, entschied der Hersteller, mehr in den Reihen der Mittelklasse-Smartphones mitzumischen. Denn die Werbetrommel rührt Huawei aktuell besonders für das Huawei nova 9. Das ist optisch ein pastellfarbener Hingucker mit nettem Kamera-Design – und kann sich auch in Sachen Leistung mit der Mittelklasse messen. Es eignet sich besonders für junge Leute, die sich eine gute Kamera und ordentliche Akkulaufzeit zum kleinen Preis wünschen.
Das hauseigene Betriebssystem Harmony OS erwähnt Huawei in diesem Zusammenhang gar nicht mehr. Es ist auch nicht der Rede wert, denn das Huawei nova 9 und die kleine Schwester Huawei nova 8i kommen mit Android (allerdings weiterhin ohne Google-Dienste). Wie die Y-Serie zielt das nova 9 auf junge Menschen, die mit der 50 MP Hauptkamera mit großem Sensor und RYYB Farbfilter bei Tag und Nacht tolle Fotos für Instagram und Co. machen wollen. Das nova 8i setzt mit 64 MP 4-fach Kamera sogar noch einen drauf – und das, obwohl es 150 Euro günstiger ist.
Das nova 8i löst auf 6,67 Zoll mit Full HD und 391 ppi auf, das nova 9 ist mit 6,57 Zoll nahezu gleich groß und kommt mit OLED-Display, 392 ppi und 120 Hz Bildwiederholungsrate. Beide Smartphones bringen einen ordentlichen Akku mit 4300 mAh mit und laden mit 66 W Supercharge in gut 38 Minuten vollständig auf. Beim Prozessor sitzen wohl die größten Unterschiede: Der Snapdragon 778 G arbeitet im nova 9, der etwas langsamere Snapdragon 662 sitzt im nova 8i. Das nova 9 bringt auch bis zu 256 GB Speicher mit, das nova 8i 128 GB.
Die Mate-Reihe: High-End-Modelle mit ordentlich Power
Die größte Knobelaufgabe rund um ein neues Huawei-Handy ist wohl der Unterschied zwischen der P- und der Mate-Serie. Denn auch Smartphones wie das Huawei Mate 40 Pro (hier im Test) gehören zur Oberklasse unter den Smartphones. Mit dem Huawei Mate Xs ist sogar das erste Handy mit Falt-Display von Huawei am Start, das sich durchaus mit Samsungs Foldables vergleichen lassen kann.
Was unterscheidet also die Huawei P-Serie von den Mate-Modellen? Mate steht bei Huawei für High-End Pixel und Prozessoren, sprich: Es wird die beste Display-Technik verbaut und unter der Haube arbeiten die schnellsten verfügbaren Prozessoren. Bei der P-Serie geht es dagegen primär um Design und Fotofunktionen – Mate-Handys sind also die Arbeitstiere unter den Huawei Smartphones und eignen sich für all jene Nutzer, die dem Smartphone viele Tasks gleichzeitig und eine lange Akkulaufzeit abverlangen.
Was aber nicht bedeutet, dass ihr mit dem Huawei Mate 40 keine ordentlichen Fotos schießen könnt: Die Hauptkamera kommt mit satten 50 MP, einem sehr schnellen Autofokus und die Telekamera schafft einen 5-fachen optischen Zoom. Auch bei nicht idealen Wetter- oder Lichtverhältnissen könnt ihr mit dieser Kamera hervorragende Fotos machen.
Die Y-Serie: Solide Einsteiger-Modelle für junge Nutzer
Huaweis Y-Serie richtet sich vor allem an Einsteiger und junge Leute: Die Handys dieser Reihe punkten mit einer für diese Smartphone-Kategorie sehr guten sowohl Front- als auch Hauptkamera, die beide mit Tiefensensor ausgestattet sind, um unter anderem Weichzeichner-Effekte in den Bildern zu erzielen. Das Huawei Y7 soll auch Nutzer ansprechen, die ihren Geldbeutel nicht allzu sehr strapazieren wollen und Wert auf schlichte Funktionalität legen. Die Y-Smartphones von Huawei sind für unter 200 Euro erhältlich – allerdings ist das Y7 noch von 2019, das Y8, das im März 2020 erschien, ist hierzulande nicht ohne Umstände erhältlich.