Früher einmal hatte offenbar selbst das FBI große Probleme, iPhones zu knacken. Doch damit ist nun wohl Schluss. Denn ein neues Tool soll jetzt Zugriff auf alle Modelle zu bieten.
Anbieter dieses Programms ist das israelische Unternehmen Cellebrite, das Sicherheitsbehörden wie dem FBI Tools verkauft, mit denen sich Smartphones knacken lassen. Vor kurzem sind Dokumente durchgesickert, aus denen hervorging, dass die meisten iPhones mit iOS 17.4 oder neuer davor sicher seien. Doch inzwischen gibt es neuere Belege – und die verheißen nichts Gutes für iPhone-Besitzer:
Here's the Cellebrite Premium 7.69.5 iOS Support Matrix from July 2024.
— GrapheneOS (@GrapheneOS) July 21, 2024
404media recently published an article based on the same April 2024 docs we received in April and published in May. Many tech news sites including 9to5Mac made incorrect assumptions treating that as current. pic.twitter.com/Vu1PX3x54I
Kein iPhone mehr sicher
Wie ihr der abgebildeten Cellebrite Premium 7.69.5 iOS Support Matrix entnehmen könnt, sind selbst iPhone 15, iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max mit der neuesten iOS-Version (iOS 17.5.1) nicht sicher vor dem ungewollten Zugriff durch Cellebrite-Tools. Auch die meisten Android-Smartphones lassen sich anscheinend mit den Programmen knacken:
Here's the Cellebrite Premium 7.69.5 Android Support Matrix from July 2024 for Pixels. They're still unable to exploit locked GrapheneOS devices unless they're missing patches from 2022. A locked GrapheneOS device also automatically gets back to BFU from AFU after 18h by default. pic.twitter.com/njLrHtcKN2
— GrapheneOS (@GrapheneOS) July 21, 2024
Lediglich einige Google-Pixel-Handys scheinen zumindest teilweise geschützt. Angeblich soll das Android-Custom-ROM GrapheneOS auf gewissen Geräten zurzeit vor den Cellebrite-Tools schützen. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die Entwickler dahinter die Support Matrix auf X teilen. Im Support-Forum zu GrapheneOS gibt es weitere Informationen zu dem Thema.
Für die meisten Nutzer kein Problem
So erschreckend der Gedanke ist, dass euer Handy von Cellebrite entsperrt werden kann, so wenig müsst ihr euch darum Sorgen machen. Denn Cellebrite verkauft seine Tools nur an ausgewählte Kunden, die es – nach dem Ermessen des Unternehmens – verantwortungsvoll nutzen. Zum Kundenstamm zählen in erster Linie Strafverfolgungsbehörden.
Solange ihr euch also nichts Größeres zuschulden kommen lasst, ist es enorm unwahrscheinlich, dass euer Handy Bekanntschaft mit den Cellebrite-Tools machen wird.
Was natürlich nicht heißt, dass ihr Sicherheit vernachlässigen solltet. Denkt daran, regelmäßig Sicherheitsupdates zu installieren. Denn nicht nur das FBI und Cellebrite versuchen, sich Zugang zu fremden Handys zu verschaffen.