Samsung nimmt dem Mobile World Congress 2017 (MWC) seine Hauptattraktion und verschiebt das Release des Galaxy S8. Wir erklären, warum das eine gute Sache ist.
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Aus. Ende. Vorbei. Wer bis zum Montag auf eine Präsentation des Samsung Galaxy S8 auf dem MWC gehofft hat, wird enttäuscht. Samsungs Mobile-Chef DJ Koh persönlich hat angekündigt, die Messe in Barcelona 2017 ausfallen zu lassen. Ein Unpacked-Event wird es nicht geben. Das ist schade. Schließlich waren die Präsentationen in den vergangenen Jahren das Highlight der Messe (obwohl sie streng genommen einen Tag vor Messebeginn stattfanden).
Klar, auch die Events der Konkurrenz haben ihre Daseinsberechtigung. Mit dem Unpacked-Event konnten andere Hersteller allerdings auf dem MWC, mit Verlaub, nur selten mithalten. Man denke nur ans letzte Jahr zurück. Das Galaxy S7, das Galaxy S7 Edge. Beide wasserdicht, beide pfeilschnell. Android-Referenz. Top. Dazu der Gastauftritt von Mark Zuckerberg. Mehr Tech-Event ging nicht.
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Gut für Samsung
In diesem Jahr lautet das Motto dagegen: ¡Sin nosotros (Ohne uns)! Samsung verzichtet auf die Keynote, auf den Ruhm, auf den Star-Status. Aber das ist auch gut so. Eine verspätete Vorstellung des Galaxy S8 heißt auch, dass sich das Unternehmen mehr Zeit lässt bei der Fertigung. Das ist verständlich. Ein Debakel wie beim Galaxy Note 7 mit explodierenden Akkus und dem Rückruf darf sich nicht wiederholen.
Denn nicht nur das Image hatte zu leiden. Neben einem immensen finanziellen Schaden war den Südkoreanern auch der Spott der Branche sicher. Das prominenteste Beispiel ist wahrscheinlich Richard Yu. Der Huawei-CEO witzelte bei der Präsentation des Huawei Mate 9, als es um den Akku des Top-Gerätes ging: "No explosions." Deutlicher kann ein Seitenhieb nicht ausfallen.
Zurückschlagen kann Samsung nur mit einem Gerät, das hieb-, stich- und explosionsfest ist. Um das zu garantieren, führt das Unternehmen einen dem Vernehmen nach nicht genommen – und bitter bezahlt.
Gut für die Kunden
Von der neuen Qualitätsoffensive in Sachen Akku profitieren natürlich auch die Käufer des Galaxy S8. Und nicht nur da wird Samsung kräftig Gas geben, um das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen. Verarbeitung und Ausstattung dürften den gewohnt hohen Standards entsprechen. Dazu kommt, dass Samsung an einem eigenen Software-Assistenten namens Bixby arbeitet. Der soll unter anderem Texte durch die Smartphone-Kamera erkennen können und mit allen vorinstallierten Apps zusammenarbeiten.
Weil das Samsung das Start-up Viv, das wohl mit der Entwicklung von Bixby betraut ist, erst kurzfristig im Oktober 2016 übernommen hatte, liegt der Verdacht nahe, dass das Unternehmen auch deswegen die Vorstellung des S8 nach hinten verschiebt. Was bringt schließlich ein persönlicher Assistent, der nicht einwandfrei funktioniert? Mit der Verschiebung des Unpacked-Event geht Samsung auch hier auf Nummer sicher und sorgt dafür, dass die Software von Tag eins an das macht, was sie soll. Auch das kann nur im Sinne das Kunden sein.
Für die Koreaner gilt es nun, die gewonnene Zeit sinnvoll zu verwenden, alle Schwachstellen im Vorfeld rechtzeitig zu erkennen und auszubessern – und bei der Präsentation mehr als anständig abzuliefern. Das S8 darf nicht weniger als eine Punktladung sein.