Apple wird auch bei der Apple Watch seinem Ruf gerecht und gibt nicht alle Schnittstellen und Funktionen frei, sondern hält einige von ihnen exklusiv für seine eigenen Produkte bereit. Was externe Programmierer mit ihren Apps auf der Smartwatch alles nicht machen dürfen.
Die Entwicklerwerkzeug enthält Hilfen und Vorgaben für Programmierer, die Apps für die Smartwatch erstellen wollen. Hier stehen auch in klaren Worte und teilweise zwischen den Zeilen die Verbote, die App-Entwicklern klar machen, was ihre Programme auf der Smartwatch nicht können dürfen.
Apps von Drittanbietern dürfen auf der Apple Watch:
- nicht alleine auf der Smartwatch laufen. Es muss immer eine Verbindung zur iOS-App auf dem iPhone bestehen.
- keine iOS-App öffnen. Das ganze System ist eine Einbahnstraße und nur vom iPhone aus darf eine iOS-App eine Anwendung auf der Apple Watch starten.
- nicht mit dem Finger über den Touchscreen scrollen und die digitale Krone zur Steuerung benutzen. Das dürfen nur die Smartwatch selber und einige Apps von Apple.
- "Force touch" nicht zur Bedienung benutzen. Das Display, das zwischen leichten Berührungen und starken Druck unterscheiden kann, ist Apple vorbehalten. Drittanbieter-Apps dürfen mit ihm nur ein Kontextmenü öffnen.
- nicht mit Hilfe der "Taptic Engine" Feedback per Vibration geben. Sie dürfen nur mit 0815-Vibrationen auf neue Benachrichtigungen hinweisen und haben keinen Zugriff auf die individuell einstellbaren Erschütterungen.
- die Daten vom Pulsmesser nicht abrufen. Die bekommt nur Apple Health.
- NFC nicht verwenden. Wie schon beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus ist der drahtlose Kommunikationsstandard nur für Bezahlungen via Apple Pay vorgesehen.
- mit dem Mikrofon der Smartwatch nichts anderes als gesprochenen Text aufzeichnen. Die Smartphone-App darf diesen dann an die zuhgehörige iOS-App weiter geben.
- keinen Sound abspielen, um Euch zum Beispiel auf neue E-Mails oder Chat-Nachrichten hinzuweisen.
- die iPhone-Kamera nicht fernsteuern. Dass es in der Theorie funktioniert, hat Apple mit der hauseigenen Kamera schon gezeigt.
- weder Animationen rendern noch Videos abspielen. Nur Fotos dürfen sie bisher anzeigen.
- keine andere Uhr als eine der zwölf Watch Faces von Apple anzeigen.
- keine In-App-Käufe anbieten. Dazu müssen die Programmierer die Nutzer zur iOS-App schicken.
- zur selben Zeit nicht mit mehr als einem iPhone verbunden sein.
Einschränkungen für die meisten Nutzer kein Problem
Sicherlich wird Apple jede Einschränkung und jedes Verbot ausführlich begründen können, aber ein schaler Beigeschmack bleibt. Denn ein größerer Funktionsumfang und eine komfortablere Bedienung würden in meinen Augen die Attraktivität der Smartwatch steigern. Aber in Cupertino wird man schon dafür sorgen, dass geschätzt mehr als 90 Prozent der Käufer mit den Anwendungen, die Apple selber liefert, völlig zufrieden sein werden und ihnen die Einschränkungen für externe Apps gar nicht negativ auffallen.