Wir haben uns das begehrte Google Pixel 6 gesichert und es auf Herz und Nieren getestet. Angeblich hat sich zwischen dem Vorgänger Pixel 5 und dem Pixel 6 einiges getan – so soll nicht nur die Kamera einen Sprung gemacht haben. Wie viel sich tatsächlich geändert hat und ob etwas Gutes dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr in unserem Test des Google Pixel 6.
CURVED hat die Auszeichnung "Top Software" an das Google Pixel 6 verliehen. Das pure Android ist leicht zu modifizieren und gleichzeitig einsteigerfreundlich. Außerdem kommt das Handy ab Werk mit Google-Apps, aber ohne nervige Bloatware.
Inhaltsverzeichnis
- Technische Daten des Google Pixel 6
- Verarbeitung und Design: Hier scheiden sich die Geister
- Display: Von A wie Always-On-Display bis Z wie zappenduster
- Leistung: Google Pixel 6 bringt viel Power mit
- Das pure Android 12: Zum Verlieben, mit einigen Ecken und Kanten
- Kamera: Ein Augenschmaus jagt den nächsten
- Akku: Punkte für das Google Pixel 6
- Sound: Stereo-Lautsprecher bringen viel Spaß
- Fazit zum Google Pixel 6 Test
Technische Daten des Google Pixel 6
Bevor es mit dem Google-Pixel-6-Test losgeht, könnt ihr euch hier einen Überblick über die wichtigsten technischen Daten des Handys verschaffen:
- Bildschirm: 6,4 Zoll Display (OLED, 2400 x 1080 Pixel)
- Chipsatz: Google Tensor
- Arbeitsspeicher: 8 GB
- Akku: 4614 mAh
- Interner Speicher: 128 GB
- Betriebssystem ab Werk: Android 12
- Hauptkamera: Dual-Kamera (50 MP + 12 MP)
- Frontkamera: 8 MP
- Preis: ab 649 Euro oder hier das Google Pixel 6 mit Vertrag sichern
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Verarbeitung und Design: Hier scheiden sich die Geister
So viel vorab: Mir gefällt das Design sehr gut. Ich mag die leicht eckige Optik des Google Pixel 6 und der Panda-Look auf der Rückseite spricht mich ebenfalls an. Was das Design etwas auflockert, sind die beiden unterschiedlichen Farben, die Google oberhalb und unterhalb des Kamerabuckels verwendet. Ich hatte die schwarze Version in den Fingern, die über dem Balken eher gräulich ist.
Dennoch muss ich zugeben: Obwohl die beiden unterschiedlichen Farbtöne optisch auflockern, können sie nicht ganz von dem wuchtigen Kamerabuckel ablenken. Design-technisch gefällt er mir zwar gut, wirklich praktisch ist er aber nicht. Die Erhebung auf der Rückseite ist rund drei Millimeter dick. Das ist schon ein ganzes Stück. Flach auf dem Tisch liegen kann das Google Pixel 6 in unserem Test dadurch nicht und auch beim Bedienen fällt der nach oben verlagerte Schwerpunkt des Smartphones deutlich auf. Eine Hülle könnte gegebenenfalls das Kippeln ausgleichen, den Gewichtsüberschuss am oberen Ende jedoch eher nicht.
Insgesamt empfinde ich das Google Pixel 6 als handlich, gleichzeitig aber auch als recht schwer. Das hat allerdings den Vorteil, dass sich das Smartphone weniger rutschig anfühlt und es gut in der Hand liegt. Ein weiterer Punkt sollte außerdem Erwähnung finden, weil ihn viele Nutzer immer wieder ausgraben: Google platziert schon seit langem den Powerbutton und die Lautstärketasten in umgekehrter Reihenfolge als andere Hersteller. Ja, das fühlt sich im ersten Moment "falsch herum" an, ist aber nur eine Gewöhnungssache.
Display: Von A wie Always-On-Display bis Z wie zappenduster
Google verbaut im Pixel 6 ein 6,4 Zoll großes OLED-Display mit FHD+-Auflösung (1080 x 2400 Pixel, 411 ppi). Entsprechend scharf werden sämtliche Inhalte dargestellt. Einerseits könnte man von einem Flaggschiff mehr erwarten, andererseits trumpft die Konkurrenz hier auch nur unwesentlich mehr auf, jedoch bei deutlich höheren Preisen. Für den alltäglichen Gebrauch, zum Streamen von Videos oder zum Spielen von Mobile Games ist die Auflösung völlig ausreichend. Benötigt ihr jedoch mehr Displayfläche, empfehlen wir euch einen Blick auf unsere Übersicht der Handys mit großem Bildschirm zu werfen.
Das Google Pixel 6 lässt sich in unserem Test so hell einstellen, dass selbst bei direkter Sonneneinstrahlung alles ohne Einschränkungen lesbar und erkennbar bleibt. Das ist auch bei vielen konkurrierenden Geräten der Fall. Was mir jedoch besonders positiv auffällt: Der Bildschirm des Google-Smartphones kann nicht nur mit sehr hoher Helligkeit umgehen, sondern hat darüber hinaus eine sehr angenehme dunkelste Stufe, um die Augen bei nicht vorhandenem Licht zu schonen – leider selbst bei Flaggschiffen nicht unbedingt selbstverständlich.
Auf eine Bildwiederholrate von 120 Hz müssen wir beim Google Pixel 6 leider verzichten, die bietet nur das größere Schwestermodell Google Pixel 6 Pro (hier mehr zur Kamera). Im Praxis-Test fällt dieser Umstand jedoch kaum ins Gewicht. Animationen laufen flüssig und auch Scrollen und andere Darstellungen wirken ruckelfrei.
Leistung: Google Pixel 6 bringt viel Power mit
Mit dem Google Pixel 6 feiert der Hersteller ein Debüt – und zwar, was seinen hauseigenen Prozessor Tensor betrifft. Der Chip verfügt über acht Kerne. Zwei davon arbeiten unter Last mit einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 2,8 GHz. Damit begibt sich der Prozessor auf ein Treppchen mit dem Qualcomm Snapdragon 888, einem Hochleistungschip, der vor allem in aktuellen Flaggschiffen verbaut wird – und das merkt man.
Im Google-Pixel-6-Test habe ich das Onlinespiel "Genshin Impact" ausprobiert, ein recht aufwändiges Mobile Game, das Smartphones auch grafisch einiges abverlangt. Für das Google Pixel 6 war die Herausforderung allerdings nicht zu groß. Alle Animationen liefen flüssig, auch bei Zwischensequenzen und hohem Gegner-Andrang.
Ruckelfreie Bilder und Animationen konnte das Google Pixel 6 auch dann liefern, wenn mehrere Anwendungen im Hintergrund geöffnet waren oder ich zwei Apps im Splitscreen-Modus verwendet habe. Darüber hinaus verfügt das Google-Smartphone über einen sogenannten Sicherheitschip (Titan M2), der das Handy vor Hackern und Co. beschützen soll. Ob der Chip hält was er verspricht, konnte ich mangels Hacker aber nicht testen.
Der Chipsatz des Google Pixel 6 ist übrigens mit 5G-Modem ausgestattet. Schließt ihr einen entsprechenden Mobilfunktarif (hier von o2 und Blau) ab, surft ihr im Netz mit den schnellsten Up- und Downloadgeschwindigkeiten, die aktuell zur Verfügung stehen.
Das pure Android 12: Zum Verlieben, mit einigen Ecken und Kanten
Dass das Google Pixel 6 und das hauseigene Betriebssystem Android Hand in Hand gehen, merkt man dem Gerät auf jedem Zentimeter an. Zunächst einmal macht Android 12 vor allem optisch viel her. Unter anderem, weil sich die Menüs und das Design insgesamt farblich am Hintergrundbild orientieren. Klar, das ist kein Muss, aber doch sehr hübsch anzusehen.
Die Schnellzugriffsleiste wurde ebenfalls überarbeitet. Schön sieht er aus, zweckmäßig geht aber leider anders. Anstelle von einzelnen Symbolen für WLAN, Bluetooth und Co. präsentiert mir Google kleine Leisten mit Icon und Text. Hier wäre eine platzsparende Option wünschenswert gewesen, um mehr Symbole auf einen Blick unterzubringen.
Mehr über die Funktionalität von Android erfahrt ihr in diesem Artikel:
Kamera: Ein Augenschmaus jagt den nächsten
Kommen wir nun zum Highlight des Google-Pixel-6-Tests: zur Kamera. Vorne kommt ein solides 8-MP-Objektiv zum Einsatz, auf der Rückseite eine Dual-Kamera mit einer 50-MP-Weitwinkel- und einer 12-MP-Ultraweitwinkellinse. Die meisten Smartphones der Konkurrenz bieten Triple- oder sogar Quad-Kameras, deshalb könntet ihr euch auf dem Papier erst einmal fragen, wie das Google Pixel 6 hier mithalten soll. Tatsächlich liefert die Hauptkamera des Smartphones jedoch beeindruckende Bilder und allerlei Spielereien, die euch das Fotografieren vereinfachen. So erhaltet ihr beispielsweise Hinweise, wenn sich das Smartphone zu nah an eurem Motiv befindet und das Foto unscharf werden könnte:
Auch mit dabei ist eine Anzeige, die euch dabei hilft, das Google Pixel 6 gerade zu halten. So gelingen mit Leichtigkeit Schnappschüsse, die wie Profi-Aufnahmen aussehen. Unterstützt wird das Prozedere von Autofokus und Bokeh-Effekt:
Die vielen sehr ähnlichen Farbtöne arbeitet die Kamera des Google Pixel 6 sehr gut heraus und bringt sie zum Leuchten. Einzig die Staubblätter der mittleren Blüte sind am oberen Ende etwas unscharf. Insgesamt wirkt die Darstellung natürlich, allerdings weicht die Farbe geringfügig von der Wirklichkeit ab. Der Unterschied wird vor allem auf dem zweiten Bild erkennbar, auf dem die Blüten deutlich mehr rot und weniger pink aussehen. Gut gelungen ist auf dem zweiten Bild außerdem der Kontrast zum grünen Stiel und die Schärfe der fokussierten Blüte. Ebenso auf dem dritten Bild, das jedoch eine andere Pflanze darstellt.
Den Fokus zu verschieben, hat auch gut funktioniert (zu sehen auf Bild 4). Allerdings fällt hier auf, dass die Ränder des Fotos leicht unscharf sind. Insbesondere im oberen Teil des Bildes hätten die Blätter und Äste auf der rechten Seite erkannt werden müssen.
Insgesamt macht die Hauptkamera eindrucksvolle Fotos, selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen:
Die Farben auf dem ersten Foto wirken allerdings deutlich blasser als auf dem zweiten Foto, bei dem die Ultraweitwinkellinse zum Einsatz gekommen ist. Durch den höheren Kontrast sind selbst die Wolken so gut herausgearbeitet, dass das Bild gleich viel dynamischer wirkt. Schade ist allerdings auch hier, dass die Ränder des ersten Fotos leicht unscharf sind. Die Bäume in der Mitte, selbst die im Hintergrund, treten deutlich besser hervor. Auf Bild Nummer 3 wird noch einmal deutlich, wie gut das Google Pixel 6 mit Farben umgehen kann, selbst wenn sehr ähnliche Töne aufeinandertreffen. Womöglich hat die künstliche Intelligenz beim ersten Foto schlicht die Arbeit verweigert.
Zu guter Letzt haben wir uns noch den Zoom angesehen. Das Pixel 6 liefert trotz fehlendem Tele-Objektiv zufriedenstellende Ergebnisse:
Bei maximalem Zoom werden die Bäume im Vordergrund zwar etwas pixelig, aber immer noch sehr deutlich und annähernd farbecht dargestellt. Auch im mittleren Bereich des Bildes ist der Kontrast gut genug, um die verschiedenen Bäume gut voneinander unterscheiden zu können. Selbst der Turm im Hintergrund ist deutlich zu sehen, wenn auch vielleicht für ortsfremde Menschen nicht als solcher erkennbar.
Akku: Punkte für das Google Pixel 6
Auf dem Papier verbaut Google im Pixel 6 einen 4614 mAh starken Akku. In der Theorie sollte die Energie damit locker für einen Tag ausreichen und trotz intensiver Nutzung erwarte ich ein gewisses Durchhaltevermögen. Im ungenutzten Zustand konnte mich das Pixel 6 durchaus überzeugen, indem es selbst mit eingeschaltetem WLAN fast sechs Tage durchgehalten hat, bis es wieder an den Strom musste.
Selbst unseren anspruchsvollen Spieletest hat das Google Pixel 6 gemeistert. Bei eingeschaltetem WLAN und Sound sowie Display auf höchster Helligkeitsstufe mit diversen Anwendungen im Hintergrund hat das Google-Handy innerhalb von 10 Minuten rund 6 Prozent verloren. Hochgerechnet ergibt das einen Akkuverlust von 36 Prozent pro Stunde.
Ich könnte bei gleicher Einstellung und einer vollständigen Akkuladung also fast drei Stunden online zocken – das ist ordentlich. Bei mäßigem Gebrauch hat das Smartphone in unserem Google-Pixel-6-Test rund anderthalb Tage durchgehalten. Auch das ist insbesondere mit Blick auf die Konkurrenz zufriedenstellend, wenn auch eine längere Akkulaufzeit per se immer wünschenswert ist.
Aufladen lässt sich das Google-Handy per Schnellladefunktion mit 30 Watt, sofern ihr vorher Geld in ein entsprechendes Netzteil investiert. Im Lieferumfang enthalten ist lediglich ein USB-C-auf-USB-C-Kabel, ein altes Netzgerät passt hier also nicht. Wenn ihr sowieso in Abständen weniger Jahre neue Smartphones kauft und ein entsprechendes Ladegerät zu Hause habt, ist das nicht weiter erwähnenswert. Für Umsteiger auf das Pixel 6, die vorher mehrere Jahre lang dasselbe Handy oder ein iPhone (aus 2019 oder älter) verwendet haben, kann das unter Umständen jedoch lästig sein.
Sound: Stereo-Lautsprecher bringen viel Spaß
Das Google Pixel 6 verfügt über jeweils einen Lautsprecher am oberen und am unteren Ende. Der dadurch entstehende Stereo-Effekt macht Musikhören, Videostreaming, Gaming und Co. zu einem Erlebnis. Ja, inzwischen haben selbst einige günstige Mittelklassegeräte wie das Samsung Galaxy A52s (zum Test hier) ebenfalls zwei Lautsprecher verbaut. Dennoch ist der vollere Klang immer wieder ein Genuss. Der Sound des Google Pixel 6 bleibt auch bei hohen Lautstärken verzerrungsfrei. Gut gefällt mir außerdem, dass sich die Lautstärke selbst per Button sehr fein einstellen lässt.
Fazit zum Google-Pixel-6-Test
Ich habe eigentlich keine Lust, das Smartphone nach meinem Google-Pixel-6-Test wieder in die Redaktion zu bringen. Dafür macht es einfach viel zu viel Spaß. Äußerlich macht das Google-Handy (hier mit Vertrag) eine gute Figur, obwohl es ein ziemlicher Klopper ist und der Kamerabuckel optisch sicher nicht jedem zusagt. Aber auch die inneren Werte müssen sich keinesfalls verstecken: Ein High-End-Chip kombiniert mit einer faszinierenden Kamera, einem ausdauernden Akku und sattem Sound.
Abstriche müsst ihr vor allem beim Display machen, dass eine niedrigere Bildwiederholrate hat als der Bildschirm im Pro-Modell. Außerdem gibt's nur Full-HD+ statt QHD+ als maximale Auflösung. Das ändert aber nichts daran, dass ihr ein scharfes kontrastreiches Bild erhaltet. Für einen verhältnismäßig niedrigen Preis (etwa 649 Euro) bekommt ihr mit dem Google Pixel 6 also ein Smartphone auf Oberklassen-Niveau. Die Konkurrenten Samsung und Apple verlangen für ihre besten Handys (hier mit Vertrag) deutlich mehr Geld, trotz ähnlicher Ausstattung.
Testwertung: Google Pixel 6
- Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Leistungsstarker Google-Chip
- Beeindruckende Kamera
- Langlebiger Akku
- Schickes, ungewöhnliches Design
- Kein 120-Hz-Display
- Relativ schwer
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BetriebssystemAndroid 12
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Prozessor: NameGoogle Tensor
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Prozessor: TaktungBis 2.80 Ghz
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Prozessor: Anzahl Kerne8
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Speicherkapazität128/256 GB
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Arbeitsspeicher8 GB
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Kamera-Auflösung: Back50 (Weitwinkel) + 12 (Ultraweitwinkel) Megapixel
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Kamera-Auflösung: Front8 Megapixel
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Bildschirmdiagonale6.4 Zoll
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Auflösung Höhe2400 Pixel
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Auflösung Breite1080 Pixel
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GrafikchipMali-G78 MP20
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Display TechnologieOLED
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Display Pixeldichte411 ppi
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Schnittstellen/AnschlüsseUSB-C
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Feature: Bluetooth
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Feature: WLAN
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Feature: NFC
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Feature: GPS
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Feature: GPRS/EDGE
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Feature: UMTS
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Feature: LTE
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Feature: Dual-SIM
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Feature: Fingerabdruckscanner
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Akkuleistung4614 mAh
-
Höhe158.6 mm
-
Breite74.8 mm
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Tiefe8.9 mm
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Gewicht207 g
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StatusErhältlich