Xiaomi Redmi Note 10 Pro Test: Jetzt ist der Markt kaputt

Xiaomi Redmi Note 10 Pro Display Top Preis-Leistung 2021
xiaomi-redmi-note-10-pro-display (© 2021 CURVED )
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Jetzt ist alles kaputt! Wir haben das Xiaomi Redmi Note 10 Pro im Test genauer unter die Lupe genommen. Und eines lässt sich schon sagen: Euch könnte das Mittelklasse-Smartphone gefallen. Samsung, Oppo und Co. hingegen nicht.

Inhaltsverzeichnis

Design: Das Mi 11 hat Junge geworfen

Direkt zu Beginn des Testberichts hat mich die Optik des Xiaomi Redmi Note 10 Pro (hier mit Vertrag) etwas überrascht. Denn das Design kommt mir verdächtig bekannt vor. Den Look mit Glasrückseite und dem edlen, aber konservativ wirkenden Kameraaufbau kenne ich bereits vom Flaggschiff Xiaomi Mi 11. Und das kostet beinahe den dreifachen Preis des Redmi-Modells.

So vermittelt das Redmi Note 10 Pro überraschend ein Premium-Gefühl. Lediglich der Rahmen besteht offenbar aus Plastik. Aber das kann man lediglich ertasten. Optisch wirken die Seiten im Spiegellook ähnlich wertig wie die Glasrückseite. Einen Aluminiumrahmen hätte ich für den Preis des Mittelklasse-Modells aber auch nicht erwartet. Insgesamt habe ich das Gefühl, hier einen Nachkommen des Xiaomi Mi 11 in der Hand zu halten. Sehr gut.

Xiaomi Mi 11
Zum Vergleich die Rückseite des Xiaomi Mi 11. Das Kamera-Design ist stilistisch ähnlich wie beim Redmi Note 10 Pro (© 2021 CURVED )

Haptik: Ewig entsperrtes Handy

Ich kann mich nicht entscheiden: Liegt das Xiaomi-Handy nun sicher in der Hand? Oder doch nicht? Das abgerundete Gehäuse und besonders die runden Ecken laden dazu ein, dass euch das Smartphone aus der Hand gleitet. Auch die Glasrückseite hat eine leichte Rutsch-Tendenz. Im Vergleich zu einigen anderen Glas-Handys haben meine Finger aber etwas mehr Grip, wenn ich die Rückseite anfasse. Kurz gesagt: Nehme ich das Smartphone hoch, habe ich etwas Respekt davor, dass es mir entgleitet. Liegt es dann aber in der Hand, fühlt es sich schon sicherer an.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro Tasten
Die Tasten sind gut erreichbar. Hin und wieder auch zu gut (© 2021 CURVED )

Fluch und Segen liefert Xiaomi bei der Platzierung der Buttons ab: Auf der rechten Seite findet ihr die Lautstärketasten und darunter den Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor. Und genau der ist von seiner Höhe so perfekt verbaut, dass mein Daumen automatisch darauf landet, wenn ich das Redmi Note 10 Pro nur in die Hand nehme.

Das mag auf der einen Seite sehr gelungen sein. Auf der anderen Seite führt es bei mir dazu, dass ich das Handy versehentlich sofort entsperre, sobald ich es nur in die Hand nehme. In vielen Fällen mag das ein Pluspunkt sein. Will ich das Gerät aber zum Beispiel nur kurz in die Hand nehmen, um es einzustecken oder woanders abzulegen, kann das auf die Nerven gehen. Zum Glück gibt es eine Alternative zu dieser standardmäßig aktivierten Option: Ihr könnt in den Einstellungen auswählen, dass der Sensor nur beim Drücken des Powerbuttons aktiv wird.

Display: Xiaomi übertreibt / Video: Wir haben einen Beamer gebaut

Im Xiaomi Redmi Note 10 Pro Test hat sich das Display als ein überzeugendes Argument herausgestellt. Der Bildschirm misst große 6,67 Zoll in der Diagonale und löst in Full-HD+ auf – Letzteres sorgt für ein schön scharfes Bild. So weit keine Besonderheit. Allerdings handelt es sich um ein brillantes AMOLED-Display, das euch leuchtende Farben, ein sehr hohes Kontrastverhältnis und sattes Schwarz bietet. Und als wäre das nicht genug, legt der Hersteller auch noch Support für HDR10 obendrauf. Gerade wenn ihr das HDR-Feature ausnutzt, bekommt ihr ein knackscharfes Bild. Die Qualität erinnert mich hier eher an Top-Smartphones.

An Helligkeit bietet das Redmi Note 10 Pro laut Hersteller im Schnitt 700 Nits. Maximal (im HDR-Betrieb) sollen 1200 Nits drin sein. Ohne Labortest habe ich in Sachen Helligkeit aber keinen Unterschied zwischen HDR und Nicht-HDR ausmachen können. So oder so ist der Screen hell genug, damit ihr ihn auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesen könnt. Zum Vergleich: Das deutlich teurere iPhone 12 (zum Test) kommt in der Regel auf 625 Nits und erreicht im HDR-Betrieb ebenfalls bis zu 1200 Nits.

Mit so einem hellen Display könnt ihr das Smartphone  sogar zweckentfremden. Damit ihr das nicht unbedingt tun müsst, haben wir uns der Sache aber bereits angenommen. CURVED hat aus dem Smartphone einen Beamer gebaut. Die ganze Story seht ihr hier im Video:

Redmi Note 10 Pro YouTube Beamer-Bau

Ach ja: Über eine Bildwiederholrate von 120 Hz verfügt der Bildschirm ebenfalls. Während ich den Effekt bei vielen Mittelklasse-Handys gar nicht wirklich wahrnehme, war es beim Xiaomi Redmi Note 10 Pro Test das Gegenteil. Zumindest, wenn die Bildrate mitgespielt hat. Dazu später mehr. Kurz gesagt zum Thema "Bildschirm": Mit so viel Display habe ich bei einem 300-Euro-Handy nicht gerechnet. Xiaomi hat es hier beim Redmi Note 10 Pro wirklich übertrieben – zu eurem Vorteil.

Kamera: Note 10 Pro überzeugt und schwächelt

Beim Kamera-Aufbau hat sich im Vergleich zum Redmi Note 9 Pro (zum Test) nicht viel verändert. Es gibt neben der Hauptlinse ein Ultra-Weitwinkel, einen Tiefensensor und ein Makro-Objektiv. Aufgedreht hat Xiaomi aber in Sachen Auflösung. Das Haupt-Objektiv bietet nun bis zu 108 MP statt 64 MP. Bei den restlichen Linsen hat sich aber leider nichts getan.

In Sachen Kamera-App bringt das Redmi Note 10 Pro Features wie die Langzeitbelichtungen mit, die wir von unserer Foto-Tour mit der 10T-Reihe schon kennen. Auch die "Klonen"-Funktion ist mit an Bord. Ein Teil von mir ist zudem überzeugt, dass auf dem Mittelklasse-Handy auch die neuen Film-Funktionen verfügbar waren. Vor dem Redmi Note 10 Pro Test habe ich jedoch ein Update aufgespielt und kann diese nun nicht mehr finden. Habe ich mir das nur eingebildet? Ich frage bei Xiaomi noch einmal nach. Welche Film-Features ich meine? Das verrät euch das Video in unserem Test des Xiaomi Mi 11.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro Kamera App
Die Kamera-App bietet viele Features von anderen Xiaomi-Handys. Etwa Langzeitbelichtungen (© 2021 CURVED )

Hauptkamera: Machen 108 MP den Unterschied?

Fotos mit der Hauptkamera überzeugen mit kräftigen Farben. Auch das Kontrastverhältnis ist etwas besser als beim Vorgänger. Dadurch werden Strukturen sichtbar, die vorher im Schatten untergegangen wären. Die Details bei guter Beleuchtung sind beim Redmi Note 10 Pro etwas besser. Insgesamt hat sich im Standard-Foto-Modus aber kaum etwas verändert.

Zoomt ihr etwas in die Bilder herein, findet ihr aber unscharfe Kanten oder auch einmal leichte Bildfehler. Hier wird deutlich, dass es sich eben nur um den Bildsensor eines Mittelklasse-Handys handelt. Auch der Autofokus hat mich hin und wieder geärgert. Dieser stellte etwa Blätter im Anschnitt scharf, während der eigentliche Teil meines Motivs unscharf ist.

Für mehr Details sorgt immerhin der 108-MP-Modus. Während die Nutzung der vollen Auflösung bei vielen Smartphones so gut wie keinen Unterschied macht, sieht es beim Redmi Note 10 Pro anders aus. Im Kamera-Review bleiben Strukturen deutlich besser erhalten, was zu einem insgesamt schärferen Bild führt.

Merke: Wollt ihr Fotos ausdrucken, solltet ihr die 108 MP nutzen. Unterm Strich liefert die Kamera also das, was ich für knapp 300 Euro erwartet habe. Sie ist gut, aber verständlicherweise nicht auf Flaggschiff-Niveau.

Ultra-Weitwinkel: Upgrade by Xiaomi

Wenn es auch nicht die Megapixel sind, hat das Ultra-Weitwinkel ein Upgrade in Sachen Bildqualität spendiert bekommen. Die Aufnahmen sind optisch nun viel näher an der Farbgebung der Weitwinkel-Fotos dran. Mit dem Unterschied, dass die Fotos weniger Details und Helligkeit aufweisen als die Hauptkamera. Trifft Sonnenlicht auf Schatten, helfen selbst künstliche Intelligenz und HDR nur bedingt.

Außerdem werden je nach Winkel Lens Flares sichtbar, die fast schon wie ein Fleck auf der Linse wirken. Gerade bei viel Sonne machen die Schattenbereiche also deutlich, wo erneut der Unterscheid zur Kamera eines Top-Smartphones wie etwa dem Xiaomi Mi 11 Ultra (zum Test) liegt.

Gemessen am Preis des Xiaomi Redmi Note 10 Pro liefert das Ultra-Weitwinkel im Test aber gut ab. Beim Vorgänger sahen Fotos bezüglich Farbe und Kontrast noch komplett unterschiedlich aus, wenn ihr die Linsen gewechselt habt.

Makro: Das Gimmick wird besser

Die Makro-Kamera ist wie bei Xiaomi üblich etwas versteckt zu erreichen. Das Feature lässt sich über das Schnellmenü in der oberen Leiste auswählen. Hier würde ich mir wünschen, dass der Hersteller endlich auf eine echte Zoom-Linse setzt, anstatt Makro-Objektive zu verbauen. Diese sind nur dazu da, kleine Objekte ganz groß darzustellen. Und das meist mit geringer Auflösung. In der Regel fehlt es hier bei Mitteklasse-Modellen wie dem Redmi Note 10 Pro an Details und Qualität.

Redmi Note 10 Pro Test Foto
So langsam wird die Makro-Kamera brauchbar. Das ist Kunstrasen (© 2021 CURVED )

Erfreulich ist, dass eine Besserung im Vergleich zum Vorgänger zu erkennen ist.  Außerdem orientiert sich die Farbdarstellung ebenfalls an der Hauptkamera. So machen Makro-Aufnahmen deutlich mehr Spaß als etwa mit dem Mi Note 10 Lite aus dem Jahr 2020.

Nachtmodus: Xiaomi schwächelt in der Mittelklasse

Im Xiaomi-Redmi-Note-10-Pro-Test wollte ich mir auch den Nachtmodus ansehen. Wenn es wirklich sehr düster ist, habe ich nur einen Rat: Vergesst es! Wirklich viel konnte das Mittelklasse-Handy hier nicht mehr anrichten. Hier haben andere Hersteller noch die Nase vorne.

Ist es hingegen etwas heller, erwarten euch schon eher brauchbare Ergebnisse. Auch hier könnt ihr aber eher mit wenigen Details rechnen. Meiner Meinung nach ist immer noch die Software das Problem: Die Belichtungszeit im Nachtmodus fällt sehr kurz aus. Egal, wie dunkel es ist. Hier muss Xiaomi unbedingt nachbessern.

Selfies: Sind das graue Haare?

An der Selfie-Kamera gibt es nichts zu meckern: Die Fotos von mir wirken scharf und bieten genügend Details. Für meinen Geschmack zu viele Details: Offenbar habe ich schon ein paar graue Barthaare. Daran trägt das Redmi Note 10 Pro aber keine Schuld.

Der Porträt-Modus arbeitet halbwegs sauber, wenn auch nicht perfekt. Der Hintergrund ist sehr gut vom Motiv getrennt, nur einzelne Haare wurden fälschlicherweise zum Hintergrund gezählt.

Wovon ich abraten kann: Bei Selfies solltet ihr nicht mit Gegenlicht arbeiten. HDR arbeitet hier zwar noch zu einem gewissen Grad gegen, doch gerade bei kräftigem Sonnenschein hat die kleine Frontkamera kaum noch Chancen.

Technik: Genug Leistung für 120 Hz?

In Sachen Antrieb gibt es wenig Überraschungen. Hier sorgt ein Qualcomm Snapdragon 732G für die Leistung. Der Mittelklasse-Chip spielt in der Regel gut mit. Gerade wenn ihr über die Benutzeroberfläche navigiert, ist die Bildrate hoch genug, um die 120 Hz Bildwiederholrate spürbar zu machen. Anders sieht es bei komplexen Webseiten aus, hier kann es gelegentlich etwas stocken und der Effekt bleibt auf der Strecke.

Das Redmi Note 10 Pro ist wahlweise mit 6 GB oder 8 GB RAM erhältlich. Letztere Konfiguration aber nur in Verbindung mit 128 GB Speicherplatz. Unser Testgerät verfügt über 6 GB Arbeitsspeicher. Das ist genug, damit über fünf Apps im Hintergrund geöffnet bleiben können. Im Test konnten wir hier ohne Nachladen zwischen Chrome, Play Store, Musik-App, Galerie, YouTube und Notizen wechseln.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro: Die technischen Daten

  • Display: 6,67 Zoll AMOLED-Display mit 120 Hz, löst in Full-HD+ auf (2400 x 1080 Pixel)
  • Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 732G
  • RAM: 6 GB oder 8 GB Arbeitsspeicher
  • Speicherplatz:  Je nach Ausführung 64 GB oder 128 GB interner Speicher
  • Vierfach-Kamera: 108 MP (Hauptlinse), 8 MP (Ultraweitwinkel), 5 MP (Makro), 2 MP (Tiefensensor)
  • Frontkamera: 16 MP
  • Akku: 5020 mAh, Schnellladen (33 W), kein Wireless Charging, kein umgekehrtes kabelloses Laden
  • Betriebssystem: Android 11 mit MIUI 12 ab Werk vorinstalliert
  • Anschlüsse: USB-C
  • Dual-SIM: Ja (4G)
  • NFC: Ja
  • Fingerabdrucksensor: Im Powerbutton verbaut
  • Preis: ab 279,90 Euro

Zocken, Sicherheit und WLAN

Im Benchmark GeekBench 5 erreicht das Redmi Note 10 Pro im Test einen Single-Core-Score von 567 und einen Multi-Core-Score von 1760. Auch ohne Game Turbo (ein Xiaomi-Feature für mehr Leistung in Spielen) reicht das aus, um das komplexere Game "Genshin Impact" zu spielen. Auch auf niedrigen Einstellungen kommt es dabei aber hin und wieder zu Nachladerucklern. Mit maximalen Grafik-Settings lief das Game ebenfalls meist flüssig, nur in Kämpfen geriet das Bild ins Stocken. Und natürlich kam es noch häufiger zu Lade-Rucklern.

Auch zum Thema Technik: Der Fingerabdrucksensor im Powerbutton funktionierte beim Xiaomi Redmi Note 10 Pro Test so gut, dass ich (wie bereits erwähnt) das Handy schnell auch unabsichtlich entsperrte. Hier gibt es nichts zu meckern. Einschränkungen gibt es aber offenbar beim verbauten WLAN-Modul. Hier war etwa bei 50 Mbit/s Schluss, obwohl mein Router plus Internetanschluss die fünffache Geschwindigkeit kabellos ermöglichen.

Software: Macht es keine Freude? Weg damit!

Kennt ihr Aufräum-Expertin Marie Kondo? Sie rät: Wenn euch etwas keine Freude macht, schmeißt es weg. Und beim Redmi Note 10 Pro könnt sie sich mit diesem Grundsatz austoben. Ich zähle über 20 vorinstallierte Apps auf dem Smartphone. Im Bloatware-Paket sind zwei alternative Browser, Shopping-Spaß mit AliExpress und Agoda, WPS Office, LinkedIn und einige Games, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Als wäre das nicht genug, erwarten euch in den Ordnern "Mehr Apps" und "Spiele" noch viele weitere Icons von Programmen, die ihr womöglich nicht braucht. Aber mit Download-Zeichen – vorinstalliert sind diese nicht.

Eure innere Kondo dürfte gut ein paar Minuten benötigen, um hier einmal aufzuräumen. Zum Glück lässt sich die Bloatware (inklusive der ausgegrauten Apps mit Download-Symbol) entfernen. Im Falle der ausgegrauten Programme geht das nur einzeln, die anderen Apps könnt ihr aber alle im Homescreen-Menü markieren und in einem Rutsch löschen.

Allerdings schiebt das Redmi Note 10 Pro eurem Werdegang als Marie Kondo ab einer Stelle einen Riegel vor. Wie bei allen günstigen Mittelklasse-Modellen von Xiaomi taucht auch bei diesem Gerät nach jeder Installation über den Play Store ein Fenster auf, in dem die Anwendung vermeintlich auf Viren geprüft wird.

Moment – macht Google das nicht normalerweise von selbst? Meine Vermutung: Der einzige Sinn des Fensters ist es, euch Werbung anzuzeigen. Das habe ich schon bei zahlreichen günstigen Xiaomi-Devices kritisiert. Ist aber wohl unumgänglich und lässt sich nicht wegräumen. Zum Glück taucht das Fenster wirklich nur einmalig bei jeder Installation auf. Bei Updates nicht mehr.

Update: Fairerweise sollte ich an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass ihr die Werbeeinblendungen bei App-Installation deaktivieren könnt. Sobald das entsprechende Fenster erscheint, taucht oben rechts ein Zahnrad-Symbol auf, über das ihr die Einblendungen unterbinden könnt. Zudem bieten auch die einzelnen Xiaomi-Apps eine Option zum Abschalten der Werbung. Ebenso könnt ihr unter "Passwörter & Sicherheit" Dem Dienst "msa" die Autorisierung entziehen. Um diese Möglichkeiten zu finden, müsst ihr euch allerdings schon mit eurem Handy beschäftigen. Mit der Nase stößt euch die Android-Benutzeroberfläche MIUI nicht auf diese Optionen.

Abgesehen davon erhaltet ihr mit MIUI 12 eine der besten Android-Benutzeroberflächen mit vielen spaßigen Features sowie dem Kontrollzentrum im Apple-Stil. Lediglich auf Super-Hintergrundbilder, die sich vom Sperr- bis zum Home-Bildschirm erstrecken, müsst ihr verzichten. Das Redmi Note 10 Pro bringt nämlich trotz OLED kein Always-On-Display mit. Eine ähnliche Anzeige taucht nur auf maximal 10 Sekunden begrenzt auf, wenn ihr das Handy beispielsweise in die Hand nehmt. Aber gut: Irgendwie muss es doch noch Unterschiede zur Oberklasse geben. Das zeigt sich hier im Test des Redmi Note 10 Pro deutlich.

Akku: Zwei Tage sind drin

Die 5020 mAh Akku-Kapazität haben mich beim Redmi Note 10 Pro Test nicht im Stich gelassen. Bis zu zwei Tage Nutzung sind drin – für ein Xiaomi-Handy ein üblicher Wert. Auch der Energieverbrauch unter Last ist okay. Nach etwa einer Stunde "Genshin Impact" sank der Akku von 80 auf 60 Prozent Restladung ab.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro Rahmen
Zum Aufladen kommt USB-C zum Einsatz (© 2021 CURVED )

Durch die Ladegeschwindigkeit von 33 Watt dauert es knapp 1,5 Stunden, um das Handy via USB-C komplett aufzuladen (Netzteil gehört zum Lieferumfang). Das könnte für meinen Geschmack etwas schneller gehen, ist aber angesichts des großen Akkus in Ordnung. Wireless Charging gibt es nicht, aber das ist in dieser Preisklasse völlig normal.

Sound: Stereo mit lautem Blech

Ein Feature, das sich mittlerweile über fast alle Smartphone-Klassen ausgebreitet hat:  Stereo-Lautsprecher. Auch das Xiaomi Redmi Note 10 Pro ist mit zwei Speakern ausgestattet. Und ein entsprechender Stereo-Effekt stellt sich durchaus ein, denn die Lautsprecher sind erfreulicherweise ähnlich laut. Das habe ich selbst bei viel höherpreisigen Modellen schon anders erlebt.

Stimmen sind auch bei höheren Lautstärken klar zu verstehen. Musik könnt ihr da aber vergessen. Dreht ihr die Lautsprecher des Redmi Note 10 Pro auf, klingen Instrumente eher blechern. Über Bass spreche ich an dieser Stelle nicht. Den gibt es bei dem Smartphone über die internen Lautsprecher nicht. Punkt.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro USB Anschluss
Ein Kopfhöreranschluss ist beim Xiaomi Redmi Note 10 Pro auch dabei (© 2021 CURVED )

Mehr Spaß habt ihr, wenn ihr eure Songs via Kopfhörer hört. Das geht nicht nur via Bluetooth oder USB-C-Adapter, sondern auch via Klinkenanschluss. Der interne DAC sorgt für einen kraftvollen Klang, nur die Mitten und Höhen leiden unter einer leicht fehlenden Klarheit. Spaß macht's aufgrund der "Wucht" aus dem Bass- und Mittenbereich dennoch.

In den Einstellungen gibt es übrigens einen Equalizer mitsamt eines Hi-Fi-Audio-Features, das Verzerrungen oder Rauschen reduzieren soll. Meine oben genannten Eindrücke habe ich gesammelt, während diese Funktion aktiv war. Stelle ich die Option aus, kommt es mir so vor, als wäre der Klang sogar noch etwas klarer.

Test-Fazit zum Xiaomi Redmi Note 10 Pro: Zu viel Handy für's Geld!

Ich bin ehrlich mit euch: Ich hätte nicht erwartet, dass Xiaomi mir hier so ein gutes Display für um die 300 Euro präsentiert. OLED, 120 Hz, hohe Bildschirmhelligkeit und HDR10-Support hätte ich eher in anderen Preisklassen gesucht, nicht bei einem Redmi Note 10 Pro.

Kamera und Leistung sind zwar eher im Mittelklasse-Bereich, dafür sorgt dann aber wieder das Gehäuse wieder für Premium-Feeling. Das mündet in einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, denn das Gesamtpaket wirkt deutlich wertiger als das, was es kostet. Deshalb macht Xiaomi den Markt kaputt: Andere Hersteller bieten euch nicht so viel für wenig Geld.

Xiaomi Redmi Note 10 Pro Display
Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis könnte das Handy zum Bestseller machen (© 2021 CURVED )

Kurz vor Vollendung des Xiaomi Redmi Note 10 Pro Tests war ein guter Freund bei mir zu Besuch. Dessen Galaxy A51 hat ein mehrfach gebrochenes Display. Und nun sucht er ein Gerät zu einem ähnlichen Preis. Ich habe ihm direkt zum Ausprobieren das Testgerät in die Hand gedrückt. Aber eben mit der Anmerkung "Das bietet dir wirklich viel für dein Geld. Aber um Gottes Willen! Lösche zuerst die Bloatware, bevor du es nutzt!" Etwas, das ich auch euch empfehle: Schmeißt den vorinstallierten Kram direkt vom Handy. Und dann habt Spaß damit.

In diesem Artikel

Testwertung: Xiaomi Redmi Note 10 Pro

7.8
Curved Score
Top
  • OLED-Display mit 120 Hz und HDR10
  • Kamera mit 108 MP
  • Hohe Bildschirmhelligkeit
  • Edles Gehäuse
  • Gute Akkulaufzeit
Flop
  • Zu viel Bloatware
  • Kamera kaum besser als beim Vorgänger
  • Nachtmodus-Fotos ausbaufähig
Design
Display
Kamera
Performance
Software & Apps
Akku
Preis/Leistungsverhältnis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Feature Tabelle
  • Betriebssystem
    Android 11 mit MIUI 12
  • Prozessor: Name
    Qualcomm Snapdragon 732G
  • Prozessor: Taktung
    2 x 2.3 + 6 x 1.8 Ghz
  • Prozessor: Anzahl Kerne
    8
  • Speicherkapazität
    64 / 128 GB
  • Arbeitsspeicher
    6 / 8 GB
  • Kamera-Auflösung: Back
    108 (Weitwinkel) + 8 (Ultraweitwinkel) + 5 (Makro) + 2 (Tiefensensor) Megapixel
  • Kamera-Auflösung: Front
    16 Megapixel
  • Bildschirmdiagonale
    6.67 Zoll
  • Auflösung Höhe
    2400 Pixel
  • Auflösung Breite
    1080 Pixel
  • Grafikchip
    Adreno 618
  • Display Technologie
    AMOLED
  • Display Pixeldichte
    395 ppi
  • Schnittstellen/Anschlüsse
    USB-C
  • Feature: Bluetooth
  • Feature: WLAN
  • Feature: NFC
  • Feature: GPS
  • Feature: GPRS/EDGE
  • Feature: UMTS
  • Feature: LTE
  • Feature: Erweiterbarer Speicher
  • Feature: Dual-SIM
  • Feature: Fingerabdruckscanner
  • Akkuleistung
    5020 mAh
  • Höhe
    164 mm
  • Breite
    76.5 mm
  • Tiefe
    8.1 mm
  • Gewicht
    193 g
  • Status
    Angekündigt
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