Nachdem Klapphandys zuletzt Anfang der 2000er-Jahre große Erfolge feierten, hat kaum jemand mit ihrer Rückkehr gerechnet – erst recht nicht 20 Jahre später. Doch viele Hersteller belehren uns eines Besseren, nicht zuletzt Samsung. Wir zeigen euch, welche Samsung-Klapphandys es gibt und was sie taugen.
Aktuelle Klapphandys von Samsung in der Übersicht
- Stark verbesserte Kamera
- Displayqualität
- Optimierte Akkuleistung
- Leistung
- Handy und Tablet in einem Gerät
- Selfiekameras
- 1:1-Format des inneren Displays
- Preis-Leistung
- gelungenes, hochwertiges Design
- verbesserte Akkulaufzeit
- hervorragendes Display
- Chipsatz der Spitzenklasse
- passt gefaltet in jede Tasche
- kein optischer Zoom
- hoher Preis
- Sehr gutes Hauptdisplay
- Sehr viel Leistung
- Multitasking auf neuem Level
- Kamera nicht State-of-the-Art
- Format der Displays
- Akku nur Mittelmaß
- Günstiger als der Vorgänger
- Durchdachtes und schickes Design
- Als kleines Foldable alternativlos
- Sehr gutes Display
- Hoher Preis
- Schwacher Akku
- Kamera nur Mittelmaß
Inhaltsverzeichnis
- Samsung Galaxy Z Fold 4 – mehr Style, mehr Kamera
- Samsung Galaxy Z Fold 3 5G – das Premium-Foldable
- Samsung Galaxy Z Fold 2 – da geht noch mehr
- Samsung Galaxy Z Fold – ups, kaputt
- Samsung Galaxy Z Flip 4 – mehr Ausdauer für die Massen
- Samsung Galaxy Z Flip 3 5G – Klappe, die Dritte
- Samsung Galaxy Z Flip 2? – Moment, hier fehlt was
- Samsung Galaxy Z Flip – richtig flippig
Klapphandys sind wieder voll in Mode – oder formulieren wir es lieber so: Die neu designten Versionen von Klapphandys liegen im Trend. Samsung ist als großer Hersteller ganz vorne mit dabei. Was anfangs belächelt wurde, wird jetzt nach und nach von anderen Herstellern nachgeahmt: Huawei kam 2019 mit dem Mate X um die Ecke, Xiaomi will mit dem Mi Mix Fold mitmischen und selbst Apple denkt angeblich über ein sogenanntes Foldable nach.
Noch ist die Auswahl insgesamt relativ übersichtlich. Lediglich Klapphandys von Samsung haben bereits einige Generationen auf dem Buckel. Wie sie sich entwickelt haben, welches Foldable vom Hersteller sich lohnt und wo ihr eventuell noch Geld sparen könnt, erfahrt ihr hier.
Samsung Galaxy Z Fold 4 – mehr Style, mehr Kamera
Mit dem Samsung Galaxy Z Fold 4 (hier mit Vertrag) führt das südkoreanische Unternehmen seine ambitionierten Pläne für faltbare Smartphones fort. Das Fold 4 besitzt wie der Vorgänger ein 6,2 Zoll großes Front- bzw. Außendisplay und innen einen im aufgeklappten Zustand beeindruckenden 7,2-Zoll-Bildschirm. Samsung hat weiter am Design des Foldables gefeilt. So ist nun das äußere Scharnier merklich dezenter, die Displayränder sind dünner und das Seitenverhältnis des Frontbildschirms dadurch etwas angenehmer für die alltäglichen Aufgaben.
Das größte Upgrade hat das Galaxy Z Fold 4 im Bereich der Kameras bekommen. Statt eines Verbunds aus drei 12-MP-Sensoren könnt ihr jetzt ein 50-MP-Hauptobjektiv, eine 12-MP-Ultraweitwinkellinse und ein 10-MP-Teleobjektiv mit 3-fachem optischen Zoom nutzen. Eine vergleichbare Kombination findet ihr beispielsweise auch im Galaxy S22 (hier mit Vertrag). Foto-Fans können sich also über ein langersehntes Upgrade freuen, welches das Galaxy Z Fold 4 näher an die Galaxy-S-Flaggschiffe heranbringt. Die 10-MP-Frontkamera und eine 4-MP-Kamera unter dem Innendisplay haben hingegen keine höhere Auflösung erhalten.
Auch das Innere hat Samsung natürlich nicht unangetastet gelassen und auf den aktuellen Stand gebracht. Mit dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 arbeitet einer der stärksten mobilen Chipsätze im Galaxy Z Fold 4. Zusammen mit satten 12 GB RAM und mindestens 256 GB internem Speicher entfaltet das aktuelle Fold eine absolute Top-Performance. Für die nötige Ausdauer sorgt weiterhin ein 4400 mAh großer Akku, der mit bis zu 25 W Ladegeschwindigkeit befüllt werden kann. All diese Upgrades haben ihren Preis. Ab 1799 Euro (UVP) könnt ihr das Galaxy Z Fold 4 (Test hier) erwerben. Somit bleibt es weiterhin ein absolutes Premium-Smartphone für Enthusiasten und Foldable-Liebhaber.
Samsung Galaxy Z Fold 3 5G – das Premium-Foldable
Das Samsung Galaxy Z Fold 3 5G vereint alle Klapp-Superlative, die man sich so ausdenken kann: Die Power eines Top-Smartphones, die Display-Größe (natürlich aufgeklappt) eines Tablets und mit immer noch rund 1300 bis 1600 Euro den Preis eines ordentlichen Laptops. Samsung wollte mit diesem Foldable auf den Massenmarkt, was angesichts des hohen Preises bisher noch nicht ganz gelungen ist. Könnte aber auch daran liegen, dass das Samsung Galaxy Z Fold 3 5G (hier mit Vertrag) auch sonst eher etwas für Nutzer ist, die das mit dem Klappen wirklich ernst meinen – alle anderen sind nämlich beim Samsung Z Flip gelandet – aber dazu später mehr.
Das Galaxy Z Fold 3 profitiert von einigen Jahren Entwicklung der Samsung-Klapphandys. Denn der Hersteller hat schon mit der ersten und zweiten Version ausprobiert, wie sich das ständigen Auf- und Zuklappen auf das Display auswirkt – und wo es gegebenenfalls noch Probleme gibt. Klar ist: Das 7,6-Zoll-AMOLED-Display des Galaxy Z Fold 3 sieht zwar mega aus, ist aber weitaus empfindlicher als das eines normalen Smartphones – schon ein Fingernagel kann hier Schaden anrichten.
Wer darüber hinwegsehen kann, schafft das vielleicht auch mit der seltsamen Form des Foldables: Zusammengeklappt misst es unangenehme 158,2 x 67,1 mm, passt so kaum in eine Hosentasche und wurde in unserem Galaxy-Z-Fold-3-Test mit einem Schokoriegel verglichen. Wer auch das in Kauf nimmt, um aufgeklappt auf gleich zwei Bildschirme gucken zu können, der bekommt ein ordentliches Kraftpaket: Das Galaxy Z Fold 3 hat den Snapdragon 888 verbaut, dem 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen, kommt mit bis zu 256 GB internem Speicher und einem relativ starken Akku mit 4.400 mAh, der bei der Bildschirmgröße allerdings nur knappe 9 Stunden schafft.
Die Kamera kann sich mit 12 MP Weitwinkel, 12 MP Ultraweitwinkel, nochmal 12 MP Teleobjektiv und 10 MP Frontkamera (sowie 4 MP Frontkamera im Display) sehen lassen. Und der vielbesprochene Klappmechanismus soll mittlerweile so ausgereift sein, dass er laut Samsung bis zu 200.000 Mal auf- und zuklappen aushält. Wenn ihr nicht gerade eine Montagsgerät erwischt, bedeutet das in der Theorie: Ihr könnt rund drei Jahre lang klappen, wie ihr lustig seid, ohne dass etwas passiert.
Samsung Galaxy Z Fold 2 – da geht noch mehr
Das Galaxy Z Fold 2 wurde gemeinsam mit dem Galaxy Note 20 von Samsung angekündigt und erschien im August 2020. Die zweite Generation des Samsung-Klapphandys erfuhr bereits einige Optimierungen gegenüber dem Vorgänger: Vor allem bekam es einen größeren Bildschirm – speziell das Außendisplay. Während sich die Buch-Ansicht, also das aufgeklappte Smartphone, von 7,3 auf 7,6 Zoll wenig veränderte, wuchs das Außendisplay von 4,3 auf 6,2 Zoll. Das Seitenverhältnis ist mit 25:9 aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig.
Mit dem Galaxy Z Fold 2 optimierte Samsung auch den Faltmechanismus noch weiter. Dank des sogenannten Flex-Modes steht das Klapphandy in jeder Position auch mit angewinkeltem Bildschirm – der Klappmechanismus erlaubt also nun mehr als reines Auf- und Zuklappen. Das Z Fold 2 bietet zudem die Power eines Snapdragon 865+ mit 12 GB Arbeitsspeicher, Fast Charging (25 W) für den 4500-mAh-Akku sowie eine 12 MP Dreifachkamera, die Selfies mit der Hauptkamera spielend möglich machen.
Das Z Fold 2 kostet neu immer noch rund 900 bis 1000 Euro – das ist viel, aber immer noch deutlich weniger als das aktuelle Fold 4. Die Specs unterscheiden sich zudem im Vergleich mit dem etwas neueren Galaxy Z Fold 3 kaum (abgesehen vom schwächeren Prozessor). Wer also schon ewig mit einem Klapphandy von Samsung liebäugelt, kann hier möglicherweise sparen und profitiert dennoch von einigen Verbesserungen.
Samsung Galaxy Z Fold – ups, kaputt
Der Start von Samsungs erstem Klapphandy, dem Galaxy Z Fold, war nicht unbedingt das, was man als ideal bezeichnen würde: Die ersten Testgeräte waren in Umlauf, der Start war für Mai 2019 angesetzt, doch bei den Testern ging genau das Feature kaputt, dass das Foldable ausmacht: das Display. Und nicht erst nach monatelanger Nutzung, sondern mitunter nach wenigen Stunden oder Tagen. Samsung musste also zähneknirschend noch ein paar Verbesserungen vornehmen.
The screen on my Galaxy Fold review unit is completely broken and unusable just two days in. Hard to know if this is widespread or not. pic.twitter.com/G0OHj3DQHw
— Mark Gurman (@markgurman) April 17, 2019
Im August freute sich der deutsche Markt dann über ein stabileres Fold, das mit einem Snapdragon 855, 12 GB Arbeitsspeicher, satten 512 GB internem Speicher sowie einem Akku mit 4235 mAh ganz stattlich daherkam. Allerdings war es eher unangenehm im Handling – das Gehäuse relativ dick, besonders der Rahmen, und das Gerät mit 276 Gramm für ein Smartphone richtig schwer. Dazu lag der Startpreis des ersten Fold bei über 2000 Euro – das muss man wollen.
Das erste Fold war für viele Nutzer auch sonst eher eine Herausforderung, als ein nützliches Gadget. Viele Apps waren noch nicht für die Seiten- und Größenverhältnisse des Klapphandys optimiert, auch Filme streamen war nur mit dicken Balken oder Zoom möglich. Die Faltstelle störte zudem oft ein wenig, da sie wohl sicht- und spürbar war. Telefonieren oder Videos aufnehmen – geht das auf- oder zugeklappt? Das Galaxy Z Fold (hier im Test) ist auch heute eher keine Alternative mehr und sowieso kaum noch zu erhalten. Sehen wir es als das, was es war: Samsungs erster Klapphandy-Versuch.
Samsung Galaxy Z Flip 4 – mehr Ausdauer für die Massen
Deutlich massentauglicher als die großen Folds ist das Samsung Galaxy Z Flip 4 (hier mit Vertrag). Das neue Samsung-Klapphandy ist mit einem Preis von 1099 Euro (UVP) vor allem günstiger. Auch dieses Modell hat der Hersteller mit jeder Generation äußerlich und innerlich attraktiver gemacht. Wie ein klassisches Klapptelefon lässt sich das Galaxy Z Flip 4 von der Mitte nach unten klappen, um die Größe zu halbieren. Mit 165,2 x 71,9 x 6,9 mm ist es minimal kompakter als das Z Flip 3. Im aufgefalteten Zustand kommt in der aktuellen Generation des platzsparenden Foldables erneut ein 6,7 Zoll großes AMOLED-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate und FHD+-Auflösung zum Vorschein.
Zugeklappt bleibt das kleine 1,9-Zoll-Frontdisplay des Vorgängers erhalten. Allerdings bietet es euch nun mehr Kontrolle über die Aufnahmemodi der äußeren Kameralinsen. Einmal mehr besitzt das kleine Klapphandy von Samsung eine Dual-Kamera, die wir aus dem alten Modell kennen. Das Zweigespann setzt sich aus einem 12-MP-Hauptsensor und einer 12-MP-Ultraweitwinkellinse zusammen. Zudem bleibt auch das Z Flip 4 bei einer 10-MP-Frontkamera.
Das größte und wichtigste Upgrade für das Galaxy Z Flip 4 liegt im Inneren verborgen. Der neue Snapdragon 8+ Gen 1 von Qualcomm garantiert im Zusammenspiel mit 8 GB RAM monströse Power und mehr Effizienz für das kleine Falt-Smartphone. In Verbindung mit dem auf 3700 mAh erstarkten Akku konnten die Ausdauerprobleme des alten Samsung-Klapphandys im neuen Modell behoben werden. Wie sich das Foldable im Detail schlägt, erfahrt ihr in unserem Test des Galaxy Z Flip 4.
Samsung Galaxy Z Flip 3 5G – Klappe, die Dritte
Das Galaxy Z Flip 3 5G schafft es in Werbespots vor allem eines zu vermitteln: Es ist die coole, außergewöhnliche, (Achtung: flippige), Variante eines normalen Smartphones. Ein Accessoire für junge Leute, die irgendwas anders machen wollen als der Rest. Und es funktioniert – das smarte Klapphandy von Samsung hat Style, ist hochwertig, einigermaßen bezahlbar und deutlich weniger unhandlich als das Galaxy Z Fold. Hier macht das Klappen Spaß und sieht gut aus. Und was steckt drin?
Das 6,7 Zoll große AMOLED-Display überzeugt mit 1080 x 2640 Pixeln und 120 Hertz Bildwiederholrate. Im Inneren arbeitet ein starker Snapdragon 888 mit 8 GB Arbeitsspeicher, aber daneben auch ein eher schwacher Akku mit 3300 mAh. Außerdem bekommt ihr eine 12-MP-Dualkamera mit 27 mm Weitwinkel. Mit der Smartphone-Oberklasse kann es nicht ganz mithalten – für Highend-Power-Nutzer ist das Samsung Galaxy Z Flip 3 5G (hier mit Vertrag) eher keinen zweiten Blick wert.
Vor allem der Akku des Klapphandys schwächelte im Test bereits nach wenigen Stunden Nutzung und muss häufig an die Steckdose. Und das Z Flip 3 hatte in unserem Test auch ein kleines Problem mit der Wärmeentwicklung bei intensiver Nutzung. Hier liegen die Tücken bei der Entwicklung von Klapphandys: Durch den Falt-Mechanismus müssen Akku und weitere Bauteile im Inneren Platz machen – das kann zu Leistungseinbußen führen. Aber wir wollen das Z Flip 3 keinesfalls schlecht reden: Wer keinen Wert auf absolute Oberklasse-Ausstattung legt und dafür ein cooles Feature möchte, der wird hier bestimmt glücklich.
Zumal das Flip 3 vor allem für Selfie-Fans der Renner ist: Zugeklappt nutzt ihr die Hauptkamera mit 12 MP und sogar den Ultraweitwinkel für Gruppenselfies in bester Qualität.
Samsung Galaxy Z Flip 2? – Moment, hier fehlt was
Ihr habt das Gefühl, als hättet ihr die Berichterstattung zum Galaxy Z Flip 2 komplett verpasst? Könnte daran liegen, dass es nie erschienen ist: Samsung hat diese Version des Klapphandys einfach ausgelassen und ist vom Galaxy Z Flip gleich zum Galaxy Z Flip 3 gesprungen. Das liegt mutmaßlich daran, dass der Hersteller die Bezeichnungen seiner beiden Foldable-Serien auf dem gleichen Stand haben wollte.
Samsung Galaxy Z Flip – richtig flippig
Das Galaxy Z Flip (hier im Test) erschien im Februar 2020 und damit nach dem ersten Galaxy Z Fold. Es war Samsungs erstes Handy, das den horizontalen Klappmodus wiederbelebte. Den kannte man als Nutzer vor allem von Handys von vor 20 Jahren. Was zunächst altbacken wirkte, machte schnell die Runde – der coole und im Gegensatz zum Fold weniger sperrige Klappmechanismus fand einige Fans.
Doch auch das Flip litt ein wenig unter den Klapp-Kinderkrankheiten. Immer mal wieder tauchten Posts zu Geräten auf, bei denen das Auf- und Zuklappen nicht so funktionierte, wie es sollte. Insgesamt hatte Samsung das Scharnier jedoch schon stark verbessert und die vernichtenden Kritiken blieben aus.
Beim ersten Z Flip zeichneten sich bereits die Specs des Nachfolgers ab: Auch hier war die Kamera qualitativ eher im Mittelfeld, eine Dualkamera ohne Teleobjektiv, mit 12 MP und Ultraweitwinkel tat, was sie sollte. Schon beim ersten Flip ließen sich jedoch viele junge Leute von der coolen Selfie-Funktion mit der Hauptkamera überzeugen. Der verbaute Snapdragon 855+ mit 8 GB Arbeitsspeicher, sowie der 256 GB große interne Speicher und der Akku mit 3300 mAh konnten den Ansprüchen eines normalen Nutzers standhalten. Allerdings kostete das Galaxy Z Flip mit 1480 Euro eine beachtliche Summe.
Wie schon beim Z Fold solltet ihr als Nutzer aber nicht unbedingt aus Kostengründen auf die erste Version des Flip zurückgreifen – dafür sind die Hardware-Komponenten beim Galaxy Z Flip 3 oder dem aktuellen Galaxy Z Flip 4 viel ausgereifter und stabiler.