Es ist soweit : Apple entlässt OS X 10.10 heute nach einer sehr langen Testphase in die Freiheit – und somit auf Eure MacBooks, iMacs, Mac minis und Mac Pros. Der Nachfolger von OS X 10.9 Mavericks trägt den Namen OS X 10.10 Yosemite. Bei CURVED erfahrt Ihr die wichtigsten Neuerungen im neuen Betriebssystem von Apple.
Wie schon beim Vorgänger gibt es das Update von OS X 10.9 auf 10.10 gratis von Apple. Das Einzige, was Ihr für das Update benötigt, ist ein kompatibler Mac. Im Grunde kann man sagen, dass alle Macs, die offiziell mit OS X 10.9 klargekommen sind, auch mit OS X 10.10 Yosemite kompatibel sein werden. Im Einzelnen heißt das, dass folgende Macs tauglich sind:
- iMacs ab der fünften Generation (ab August 2007)
- MacBooks ab 13“-Unibody-Modell (2008)
- MacBook 13“-Modelle ab Anfang 2009
- MacBook Pro 13“-Modelle ab der siebten Generation (ab Juni 2009)
- MacBook Pro 15"- und 17“-Modelle ab der dritten Generation (ab Juni 2007)
- MacBook Airs 11“ und 13“ (ab Ende 2008)
- Mac mini ab der dritten Generation (ab März 2009)
- Mac Pros ab Januar 2008
- Xserve ab Frühjahr 2009
Für das Handoff-Feature ist allerdings zwingend notwendig, dass Euer Mac auch über Bluetooth 4.0 verfügt. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen und es bleiben nur noch die neueren Macs übrig, die Handoff unterstützen. Grundsätzlich kann man sagen, dass alle MacBook Airs und Mac minis ab 2011 über Bluetooth 4.0 verfügen und somit Handoff nutzen können; für MacBook Pros und iMacs gilt das ab Mitte/Ende 2012. Natürlich benötigt Ihr dann auch ein iPhone 5, iPhone 5s, iPhone 6 oder 6 Plus. Bei den Apple-Tablets sind es das iPad mini mit Retina-Display und auch ohne Retina, das iPad der 4. Generation und das iPad Air. Wer dann noch einen iPod Touch 5. Generation besitzt, der kann auch auf dem noch Handoff nutzen.
Design: Mehr iOS, weniger OS X
Apple möchte die beiden hauseigenen Betriebssysteme iOS und OS X angleichen und passt nun die etwas angestaubte Optik der Computer-Software dem mobilen Betriebssystem an. Da mit iOS 7 das sogenannte Flat-Design eingeführt wurde und Apple dieses in iOS 8 konsequent weiterführt, erstrahlt nun auch OS X 10.10 Yosemite im flachen Look. Menüs, Toolbars und auch die Schaltflächen wirken einheitlicher und in zahlreichen Bereichen gibt es obendrein das optische Gimmick einer dezenten Transparenz.
Praktisch ist der neue Dark Mode: Wenn Ihr diesen aktiviert, werden die Menüs und Schaltflächen vom gewohnten Grau auf Schwarz umgeschaltet. Diese Möglichkeit der Anpassung ist für Leute nützlich, die häufig im Dunkeln arbeiten und mit Hilfe des Dark Modes die hellen Flächen in dunkler Umgebung minimieren wollen.
Spotlight: Verbesserter Spürhund
OS X verfügt seit Version 10.4 mit Spotlight über eine eigene Suchmaschine, die aber bis dato immer nur den lokalen Inhalt durchforstete. Mit dem Update auf OS X 10.10 Yosemite wird Spotlight zum einen vom Bildschirmrand weggeholt; zusätzlich durchforstet die Suche bei einer bestehenden Internet-Verbindung auch das World Wide Web nach passenden Ergebnissen. Als Standard-Suchmaschine für das Internet verwendet OS X 10.10 Microsofts Bing, aber es werden auch Suchergebnisse aus der eigenen Karten-App und zum Beispiel Wikipedia angezeigt. Praktisch am Spotlight von OS X 10.10 Yosemite ist, dass die Suchergebnisse als Previews im Zentrum des Bildschirms dargestellt werden.
Mitteilungszentrale à la iOS 8
2012 führte Apple in OS X 10.8 Mountain Lion die Nachrichtenzentrale ein. Mit der systemweiten Integration wollte Apple schon vor zwei Jahren eine Funktion von iOS auf seinem Desktop-Betriebssystem etablieren. Leider fristete diese nur ein Randdasein, da der Nutzen auf dem Desktop einfach zu gering war. In Yosemite wird die Nachrichtenzentrale – oder auf Neu-Deutsch auch gerne als Notification Center bezeichnet – aufgebohrt. Wie auch in iOS 8 können in der Ansicht "Heute" Widgets aus dem App Store oder von Drittanbietern integriert werden. Es wäre also denkbar, dass Google Notification-Center-Widgets für Google+ oder YouTube programmiert und diese zum Download anbietet.
Safari: Internet-Surfen im neuen Look
Apple verpasst auch Safari in OS X 10.10 Yosemite einen neuen Look – und bisherige Nutzer müssen sich umgewöhnen. Die Favoriten verschwinden standardmäßig aus der linken Leiste und sind nun über die sogenannte "Unified Bar" zu erreichen. Wer den neuen Look nicht mag, der kann auch das alte Design wiederherstellen. Auch neu ist die Tab-Control-Funktion. Mithilfe dieser könnt Ihr alle geöffneten Tabs übersichtlich in einer Rasteroptik darstellen lassen. Auch unter der Oberfläche haben Apples Software-Entwickler kräftig am Browser geschraubt: Safari soll nun schneller und energiesparender arbeiten, der MacBook-Akku wird es ihm danken.
Mail: Detailverbesserungen
In der hauseigenen Mail-App dreht Apple nur unter der Haube an ein paar Schrauben. So soll Mail unter Yosemite besser mit großen Dateianhängen zurechtkommen. Zudem lassen sich in Mail nun Kommentare direkt in Dokumente eintragen. Auch PDF-Dateien und sonstige Formulare müssen nicht mehr umständlich in anderen Programmen geöffnet werden, sondern lassen sich direkt aus Mail heraus ausfüllen. Außerdem sollen Empfang und Versand von Mails schneller abgewickelt werden als noch unter OS X 10.9 Mavericks.
Telefonieren und Nachrichten verschicken per OS X 10.0 Yosemite
Die Verzahnung von OS X 10.10 und iOS 8 ist der spannendste Teil des Updates. Mit Yosemite können iPhone-Nutzer nun auch Telefonate über den eigenen Mac annehmen und ausführen. Sogar Textnachrichten und SMS lassen sich über einen Mac mit OS X 10.10 empfangen und versenden. Natürlich wird damit auch möglich, an Gruppenunterhaltungen teilzunehmen und diese zu verwalten. Auch das Versenden von kurzen Audioclips vom Mac an iPhone-Kontakte ist möglich. Diese Neuerungen ersparen das ständige Zücken des Smartphones bei eingehenden Telefonaten und Nachrichten.
iCloud Drive: Online-Speicher à la Cupertino
Es gibt OneDrive, Dropbox, Google Drive und Co. – und jetzt auch iCloud Drive. Apple hat seinen Online-Datenspeicher überarbeitet und auch preislich attraktiver gestaltet. Neu bei iCloud Drive ist zum Beispiel, dass Ihr nun parallel mit mehreren Nutzern auf ein Keynote-, Pages- oder Numbers-Dokument zugreifen könnt, um diese zeitgleich zu bearbeiten. Auch wurde der Photostream geändert. Fotos werden ab sofort über alle Geräte synchronisiert, die Zugang zu dem Photostream haben.
Kostenlos beinhaltet iCloud Drive 5 GB Online-Speicher, 20 GB gibt es dann für 0,99 Euro, 200 GB für 3,99 Euro, 500 GB für 9,99 Euro und 1 TB für 19,99 Euro pro Monat. Vergleichbare Dienste wie Dropbox oder Google Drive sind im Vergleich zu Apples iCloud Drive allerdings günstiger. Beide verlangen nur 9,99 Euro pro Monat für 1 TB. Microsoft ist mit 7 Euro pro Monat für OneDrive inklusive Office 365 der günstigste unter den Cloud-Anbietern.
Welche der neuen Features von OS X 10.10 Yosemite gefallen Euch denn am besten? Postet gerne Eure Meinung hier in die Kommentare.