iPhone 12 Pro Max im Test: Wie gut ist Apples Flaggschiff 2021 noch?

iPhone 12 Pro Max Test Top Kamera 2020
iPhone 12 Pro Max Test (© 2021 CURVED )
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Das iPhone 12 Pro Max ist immer noch Apples Vorzeige-Smartphone und daran wird sich bis zum Herbst 2021 nichts ändern. Zu diesem Zeitpunkt dürfe nämlich bereits der Nachfolger erscheinen. In unserem Test muss das iPhone 12 Pro Max beweisen, ob es auch Mitte 2021 noch zur Smartphone-Elite gehört.

Inhaltsverzeichnis

1249 Euro verlangt Apple nach wie vor für sein Über-Flaggschiff. Wer so viel Geld investiert, sollte auch ein Top-Smartphone bekommen. Mit seinen Schwester-Modellen hat es unter anderem den 5G-Support gemein, den Apples Marketing-Abteilung gerne hervorhebt. Beachtet: Um davon zu profitieren, müsst ihr das iPhone 12 Pro Max mit einem entsprechenden Mobilfunktarif nutzen, der den schnellen Mobilfunkstandard auch unterstützt. Sonst seid ihr im LTE-Netz unterwegs.

Unser Test geht auch auf einige wichtige Unterschiede zwischen dem iPhone 12 Pro Max und dem iPhone 12 (Pro) ein. Für mehr Details empfehlen wir euch unseren Vergleich der iPhone-12-Modelle, der neben den genannten Geräten auch das iPhone 12 mini abdeckt.

Design: Eines der schönsten Smartphones

Zumindest für mich sind Apples aktuelle Smartphones die schicksten auf dem Markt. Das hat zugegebenermaßen auch damit zu tun, dass mir bereits die Generation davor gut gefallen hat. Denn viele Design-Elemente hat der Hersteller aus den Vorjahren übernommen.

iPhone 12 Pro Max Test Design
Das Design des iPhone 12 Pro Max gefällt mir gut (© 2021 )

Neu sind die flachen Kanten, die beim Vorgängermodell noch abgerundet waren. Eine Eigenschaft, die das Flaggschiff sich mit dem günstigeren iPhone 12 (zum Test) teilt. Im Vergleich zu diesem sieht das Pro Max aber noch edler aus. Das liegt vor allem am Gehäuse-Rahmen, der hier aus Edelstahl statt aus Alu besteht. Dass er spiegelt, macht ihn zu einem Eye-Catcher. So entsteht ein interessanter Kontrast zur matten Rückseite.

Die Rückseite stellt mit der matten Farbe zudem einen weiteren Unterschied zum Standardmodell dar und trägt zum hochwertigen Gesamteindruck bei. Ich persönlich bevorzuge das matte Finish gegenüber der spiegelnden Kehrseite des iPhone 12 (hier mit Vertrag), was aber womöglich nicht jedem so geht. Auf jeden Fall hat das Pro Max dadurch einen praktischen Vorteil: Fingerabdrücke haben es hier sehr schwer und sind quasi nicht zu entdecken.

Haptik: Fühlt sich so an, wie es aussieht

Auch in dieser Test-Disziplin macht dem iPhone 12 Pro Max niemand etwas vor. Im Gegenteil: Apples Flaggschiff legt die Messlatte für alle anderen Smartphones der Oberklasse. Denn das Smartphone gleicht in dieser Hinsicht Fahrzeugen von Premium-Herstellern: Alles fühlt sich wertig an und die Verarbeitung ist tadellos.

iPhone 12 vs. iPhone 12 Pro Max im Display-Vergleich
iPhone 12 vs. iPhone 12 Pro Max im Größenvergleich (© 2021 )

Das matte Finish macht Apples Pro-Modelle weniger rutschig als die Standardausführung. In einer Hand lässt sich unser Test-Gerät trotzdem kaum. Denn es ist einfach riesig – und vor allem auch sehr breit (160,8 x 78,1 x 7,4 mm). Wäre es noch ein Stückchen größer, würde es beinahe schon als iPad mini durchgehen.

iPhone 12 Pro Max im Display-Test: Der Name ist Programm

Den "Max"-Zusatz hat sich das Flaggschiff redlich verdient. Denn mit einer Diagonale von 6,7 Zoll ist das OLED-Display des iPhone 12 Pro Max wirklich sehr groß.

iPhone 12 Pro Max Test
Groß und brillant: der Bildschirm des iPhone 12 Pro Max (© 2021 CURVED )

Ein Unterschied zu den meisten anderen Smartphones mit großen Bildschirmen: Apples Super Retina XDR Display ist sehr breit und das Seitenverhältnis von 19,5:9 eher ungewöhnlich für ein derart großes Handy. Vergleichbare Geräte wie etwas das Xiaomi Mi 11 Ultra (zum Test) haben meistens ein länglicheres Bildformat (20:9). Mir persönlich gefällt der zusätzliche seitliche Spielraum, aber es gibt durchaus auch Argumente für das Bildformat der Android-Geräte. Etwa das in der Breite schmalere Gehäuse, wodurch sich das Handy mit kleineren Händen besser halten lässt.

Die Bildqualität auf dem iPhone 12 Pro Max ist exzellent. Diesbezüglich bekommt ihr hier eines des besten Smartphone-Displays auf dem Markt. Filme, Webseiten, Fotos und Co. stellt der Bildschirm gestochen scharf dar. Farbtreue, Kontrast und Schwarzwerte sind OLED-typisch ebenfalls sehr gut. Etwas enttäuschend ist, dass Apple kein 120-Hz-Display verbaut hat. Natürlich ist das Handy bereits im Herbst 2020 erschienen. Aber zu diesem Zeitpunkt waren 120 Hz im Premium-Bereich durchaus bereits verbreitet.

iPhone 12 Pro Max vs iPhone 12 Pro Größenvergleich
Weder das große noch das kleinere Pro haben ein 120-Hz-Display (© 2021 CURVED )

Um einen Dealbreaker handelt es sich bei dem fehlenden 120-Hz-Modus allerdings nicht. Wenn ihr die hohe Bildwiederholrate nicht gewohnt seid, werdet ihr sie nicht vermissen. Zudem macht sich der Unterschied zwischen den 60 Hz des iPhone 12 Pro Max und einem 120-Hz-Display nur bemerkbar, wenn ihr den direkten Vergleich habt. Und: iPhones (hier mit Vertrag) bieten auch mit 60 Hz ein sehr smoothes Nutzererlebnis, da iOS sehr flüssig läuft und optimal auf die Hardware abgestimmt ist. Gewünscht hätte ich mir einen 120-Hz-Bildschirm dennoch – und bei der im Herbst erscheinenden iPhone-13-Serie wird Apple diesen Wunsch wohl auch erfüllen, so hört man.

Leistung: Auch 2021 die Spitze

Beeindruckenderweise besitzt das iPhone 12 Pro Max nach wie vor den schnellsten Antrieb auf dem Smartphone-Markt. Dieser steckt übrigens auch in allen anderen Modellen der iPhone-12-Reihe. Obwohl der Apple A14 Bionic Chip noch aus 2020 stammt, setzt er sich in Benchmarks regelmäßig gegen die Prozessoren der Android-Top-Smartphones durch. Weder der Snapdragon 888 im Xiaomi Mi 11 Ultra noch der Exynos 990 im Samsung Galaxy S21 Ultra (zum Test) konnten ihn einholen. Allerdings hat die Konkurrenz den Abstand auf Apple verkürzt.

Mit so viel Rechenleistung ausgestattet, kam das iPhone 12 Pro Max im Test nie in Bedrängnis. Selbst anspruchsvolle Mobile Games wie "Genshin Impact" lassen sich darauf mit maximalen Grafikeinstellungen problemlos zocken.

Auch iOS trägt seinen Teil zum flüssigen Gesamteindruck bei. So nutzt das Betriebssystem die Leistungsreserven enorm effizient und benötigt weniger Arbeitsspeicher als Android. Wie viel RAM im getesteten iPhone steckt, verrät Apple übrigens nicht. Angeblich sind es 6 GB. Sich darüber Gedanken zu machen, lohnt sich aus den genannten Gründen aber nicht wirklich.

iPhone 12 Pro Max im Kamera-Test

Was Fotografen von Apples Flaggschiff erwarten dürfen, könnt ihr ausführlich in unserem iPhone-12-Pro-Max-Kamera-Test nachlesen. Dort findet ihr auch viele weitere Beispielbilder, die einen Eindruck davon vermitteln, was mit der Kamera möglich ist. Und das ist noch mehr, als die bereits sehr gute Knipse des iPhone 12 Pro bietet.

Denn diesem hat das Pro Max unter anderem einen erheblich größeren Bildsensor für die Hauptlinse voraus, der sich positiv auf die Bildqualität auswirkt und das Rauschen minimiert. Das Hauptobjektiv ist zudem mit der sogenannten "Sensor Shift"-Bildstabilisierung (IBIS) ausgestattet. Riesige Unterschiede zum OIS des kleinen Modelles konnten wir hier aber nicht feststellen.

iPhone 12 Pro Max: Die Kamera im Überblick
  • 12 MP Hauptlinse: f/1.6, 26 mm Brennweite, optische Bildstabilisierung (IBIS)
  • 12 MP Ultraweitwinkel: f/2.4, 13 mm Brennweite, 120 Grad Sichtbereich
  • 12 MP Tele-Objektiv: f/2.2, 65 mm Brennweite, , optische Bildstabilisierung (OIS)
  • LiDAR-Sensor für Tiefenwahrnehmung und AR
  • Video-Aufnahme: 4K bis zu 60 fps / 1080p bis zu 240 fps, 10‑bit HDR, Dolby Vision HDR

Farbtreue und Detailgrad der Bilder befinden sich auf höchstem Niveau. Dazu leistet natürlich auch Apples Kamera-Software ihren Beitrag, ohne dabei zu überdrehen.

Einer der wichtigen Gradmesser für die Qualität einer Kamera ist der Dynamikumfang. Denn er entscheidet darüber, wie gut Aufnahmen bei großen Helligkeitsunterschieden klappen. Auch hier konnte das iPhone 12 Pro Max im Test überzeugen: Selbst im Hochsommer bereiteten Licht und Schatten der Kamera nur in Ausnahmefällen Probleme, sodass sich konstant überzeugende Fotos aufnehmen ließen. Beispiel-Bilder hierzu findet ihr in unserem Kamera-Test zum iPhone 12 Pro Max.

Der große Bildsensor spielt seine Stärken im Dunkeln besonders aus. Er ermöglicht selbst ohne Nachtmodus gute Low-Light-Fotos und sorgt dafür, dass ihr das iPhone 12 Pro Max beim Fotografieren kürzer ruhig halten müsst als das iPhone 12 Pro, um scharfe Bilder zu erhalten. Wird es so richtig dunkel, ist es Zeit für den Nachtmodus, der richtig gute Arbeit leistet:

Ein erfreulicher Fortschritt gegenüber dem iPhone 11 Pro Max ist zudem, dass ihr den Nachtmodus nicht nur bei der Hauptlinse, sondern auch beim Ultraweitwinkel und für Selfies einsetzen könnt.

Auch das Tele-Objektiv ist seinem Pendant im iPhone 12 Pro überlegen. Denn der optische Zoom reicht etwas weiter und erlaubt eine 2,5x-fache Vergrößerung (statt 2x). Android-Flaggschiffe wie das Xiaomi Mi 11 Ultra (5x) oder das Samsung Galaxy S21 Ultra (10x und x3) haben mitunter zwar deutlich weiter reichende Zooms. Doch an der Bildqualität von Apples Zoom-Fotos gibt es nichts auszusetzen.

Die Ultra-Weitwinkel-Linse ist die gleiche wie beim iPhone 12 Pro und leistet auch im großen Modell gute Arbeit. Was keineswegs selbstverständlich ist, denn bei vielen Smartphones ist dieser Bereich eine Schwachstelle. Weitere Beispiel-Fotos zu den drei Linsen findet ihr im Kamera-Test.

Kommen wir zu den Porträt-Fotos. Wie gut diese aussehen, hängt vor allem vom Bokeh-Effekt ab. Im Test lieferte das iPhone 12 Pro Max auch diesbezüglich eine überzeugende Vorstellung ab. Der verschwommene Hintergrund sah stets schön cremig aus. Zudem trennte das Smartphone mein Motiv meist sauber vom Hintergrund.

Nun lichten sich viele Nutzer bekanntlich lieber selbst ab als andere. Aber auch diesbezüglich lässt euch das iPhone 12 Pro Max glücklicherweise nicht im Stich: Selfies gelingen mit dem Gerät hervorragend. Auch wenn in meinem Beispiel die Mittagssonne etwas herausfordernd war:

Generell ist das Fotografieren mit dem iPhone 12 Pro Max aber erfreulich einfach. Die Kamera-App ist sehr aufgeräumt und auf das Wichtigste reduziert. Das Interface wirkt dadurch deutlich weniger einschüchternd als bei vielen Android-Flaggschiffen. Ihr könnt zwischen verschiedenen Aufnahme-Modi und Zoom-Stufen wechseln, Live-Fotos und HDR aktivieren, Filter auswählen und den Blitz aktivieren.

Das war es im Großen und Ganzen. In den Einstellungen wartet noch ein wenig mehr auf euch, aber auch nicht viel: Hier lässt sich beispielsweise ein Kamera-Raster oder das Pro-Raw-Format aktivieren, zu dem ich gleich noch komme. Positiv hervorheben möchte ich zuvor noch, dass Apples Foto-Vorschau so präzise ist wie bei kaum einem anderen Hersteller. Heißt: So wie im Sucher der Kamera-App sieht euer Foto anschließend fast immer auch wirklich aus.

Einsteigerfreundlichkeit ist das eine, doch was bekommen ambitionierte Fotografen? Auch an die hat Apple gedacht und exklusiv für iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max das ProRAW-Format eingeführt. Nehmt ihr eure Fotos in diesem auf, könnt ihr sie im Nachhinein umfangreich in Lightroom und Co. bearbeiten. Erst mal nicht ungewöhnlich für RAW-Fotos, doch der Clou ist: ProRAW lässt sich mit der iPhone-Bildverarbeitung kombinieren. Heißt: Die Nachbearbeitung ist auch dann möglich, wenn die Kamera-Software bereits Optimierungen vorgenommen hat - etwa durch Deep Fusion, Smart HDR oder den Nachtmodus. Einfachere Bearbeitungen lassen sich zudem direkt auf dem Smartphone in der Fotos-App durchführen.

iOS 14: Einfach bedienbar, schnell und sicher

IPhone 12 App Mediathek
iOS 14 hat Homescreen-Widgets und einen App-Drawer auf iPhones gebracht (© 2020 CURVED )

Apples Betriebssystem iOS ist wie jedes Jahr einer der Hauptgründe für oder gegen ein iPhone. iOS 14 bietet euch zwar etwas mehr Flexibilität als seine Vorgängerversionen und ist diesbezüglich etwas näher an Android gerückt. Letzteres lässt euch aber nach wie vor deutlich mehr Freiheiten. Ich persönlich brauche viele davon nicht. Mir ist wichtiger, dass mein Smartphone reibungslos funktioniert, schnell läuft und sicher ist – mein Handy muss kein PC-Ersatz sein.

Performance und Bedienbarkeit

iOS 14 erfüllt meine Anforderungen auf dem iPhone 12 Pro Max genauso gut wie auf anderen Smartphones der Marke. Was Performance,  Navigation und Intuitivität angeht, hat Apples Betriebssystem für mich die Nase vorn. Zudem bekommt ihr hier die wohl beste Gestensteuerung für Smartphones. Davon sind offenbar auch einige andere Hersteller überzeugt, denn die Gestensteuerung von iOS diente dem ein oder anderen Konkurrenten als Inspiration für die eigene.

Sicherheit und Datenschutz

Verändert hat sich mit iOS 14 neben dem iPhone-Homescreen vor allem auch der Datenschutz. Den hat Apple zuletzt auf ein ganz neues Level gehoben, sodass es Apps hier deutlich schwerer haben, Daten über euch zu sammeln als auf Android-Handys.

Das iPhone 12 Pro Max informiert automatisch darüber, wenn und warum eine App auf eure Daten zugreifen möchte – und lässt das nur auf eure Genehmigung hin zu. Zudem signalisiert ein grüner bzw. orangefarbener Punkt auf dem iPhone-Display, dass Kamera oder Mikrofon im Hintergrund mitlaufen.

iPhone 12 Pro Max grüner Punkt
Der grüne Punkt leuchtet immer, wenn die Kamera aktiv ist (© 2021 )

Die Wahrscheinlichkeit sich einen Virus einzufangen, ist auf dem iPhone 12 Pro Max verschwindend gering. Denn Anwendungen und Spiele lassen sich nur über Apples App Store herunterladen und durchlaufen vorher ein Prüfung.

iPhone 12 Pro Max Notch
Die TrueDepth-Kamera in der Notch ermöglicht Face ID (© 2021 )

Ein Fingerabdrucksensor zur Entsperrung fehlt dem iPhone zwar. Den hat es aber auch gar nicht nötig, da mit Face ID eine komfortablere und ebenfalls sichere Alternative bereitsteht. Die 3D-Gesichtskernnung erfasst euer Gesicht auch bei kompletter Dunkelheit sowie mit Brille oder Kopfbedeckung. Mit der durch die Corona-Pandemie notwendigen Maske erkennt euch die TrueDepth-Kamera zwar nicht. Aber: Zumindest Apple-Watch-Nutzer können das iPhone neuerdings mit ihrer Uhr entsperren, wenn sie einen Mund-Nasen-Schutz aufhaben.

Regelmäßige Software-Updates

Kein anderer Hersteller verteilt Software-Update so zuverlässig an seine Geräte wie Apple. Sobald ein neues iOS-Update verfügbar ist, bekommen es alle kompatiblen iPhones – vom ersten Tag an. Darunter befinden sich oft Smartphones, die bereits seit vier, fünf Jahren auf dem Markt sind. Davon können Nutzer von Android-Smartphones nur träumen. Mit dieser Update-Politik trägt Apple nicht nur zur Sicherheit von iPhones bei, sondern versorgt selbst ältere Handys (hier mit Vertrag) regelmäßig mit neuen Features.

Apples Ökosystem: Segen oder Fluch?

Immer wieder muss sich Apple Vorwürfe wegen seines geschlossenen Ökosystems gefallen lassen. Teilweise zu Recht, denn wer einmal im Apple-Kosmos verweilt, muss sich Mühe geben ihn wieder zu verlassen. Andererseits gibt es aber auch wenig Gründe dafür.

Das iPhone 12 Pro Max versteht sich blendend mit anderen Apple-Geräten und das ohne komplizierte Einstellungen. AirPods bieten in Kombination mit einem Apple-Handy Zusatz-Features und die Apple Watch setzt sogar ein iPhone voraus. Eure gekauften Songs, Filme und Serien stehen euch wie Fotos und Apps automatisch auf nahezu allen gekoppelten Apple-Geräten zur Verfügung und über die Familien-Freigabe teilweise auch euren Geschwistern, Eltern oder Kindern. Eure Apple-Geräte werten sich also in gewisser Weise gegenseitig auf.

Sicherlich ist das auch unter Android möglich. Aber nicht so einfach und reibungslos wie bei Apple, was vor allem für technisch weniger Versierte ein großer Vorteil ist.

Ausdauernder Akku, gemächliches Aufladen

Das große Gehäuse des iPhone 12 Pro Max lässt Platz für einen starken Akku. Dessen Kapazität von 3.700 mAh klingt zwar nicht sonderlich spektakulär, doch die Laufzeit ist durchaus beeindruckend und macht das Smartphone zu einem der ausdauerndsten überhaupt. Im Akku-Benchmark hielt das Smartphone rund zwölf Stunden durch, bevor es wieder an die Steckdose musste. Bis zu zwei Tage dürfte es in der Praxis daher durchhalten.

iPhone 12 Pro Max Lautsprecher und Lightning-Anschluss
Über den Lightning-Anschluss lässt sich das iPhone mit bis zu 20 Watt aufladen (© 2021 )

Dann allerdings ist es vorbei mit der Begeisterung. Denn Fast Charging scheint für Apple etwas anderes zu bedeuten als für als für Samsung, OnePlus, Xiaomi oder gar Oppo. Die Aufladung erfolgt mit maximal 20 Watt und das auch nur kabelgebunden und über ein separat erhältliches Netzteil. Unter diesen Idealbedingungen steht das iPhone 12 Pro Max in rund eineinhalb Stunden wieder voll im Saft.

Tunlichst vermeiden solltet ihr die Aufladung mit einem gegebenenfalls noch vorhandenen alten 5-Watt-iPhone-Netzteil. Es sei denn, ihr wollt eure Geduld mal so richtig auf die Probe stellen. Wireless Charging ist immerhin mit 15 Watt möglich, sofern ihr ein MagSafe-Ladegerät verwendet. Ansonsten seid ihr auf 7,5 Watt beschränkt.

Test-Fazit zum iPhone 12 Pro Max

Nach dem Test kann ich sagen: Das iPhone 12 Pro Max ist nach wie vor eines der besten Smartphones überhaupt. Das Gesamtpaket ist immer noch enorm attraktiv und ich vermisse kaum etwas, das ich bei anderen Flaggschiffen bekommen würde. In zwei Bereichen gibt es allerdings schon Nachholbedarf: Am meisten stört mich, dass Apple auf ein 120-Hz-Display verzichtet hat.

Der Bildschirm des iPhone 12 Pro Max konnte im Test trotzdem begeistern und die hohe Bildwiederholrate ist eher nice to have als ein Must-have. Dennoch kann man diese Annehmlichkeit von einem so teuren Smartphone sicherlich erwarten. Ähnlich schade: dass Apples Fast Charging von gestern ist. Denn verglichen mit Geräten wie dem Xiaomi Mi 11 Ultra, dem OnePlus 9 Pro und anderen Wettbewerben lädt das iPhone doch eher gemächlich auf. Luft nach oben gibt es zudem beim optischen Zoom, der "nur" 2,5-fach vergrößert, die Konkurrenz dagegen teilweise 5- oder 10-fach. Wobei manch einer die kürzere optische Zoom-Brennweite sogar bevorzugen könnte.

Von den genannten Kritikpunkten abgesehen, bekommt ihr hier das Komplett-Paket: Das meiner Meinung nach beste Smartphone-Design, trifft auf die höchste Rechenleistung, eine überzeugende Akku-Laufzeit und eine sehr gute Kamera. Dazu kommt mit iOS 14 ein Betriebssystem, das der Konkurrenz immer wieder als Vorbild dient. Updates für iOS sind euch mit dem iPhone 12 Pro Max über Jahre hinweg garantiert, sodass euer Smartphone mit der Zeit immer besser wird – und sicher bleibt.

Andere Flaggschiffe bieten auf dem Papier in einigen Bereichen teilweise zwar noch mehr. Aber Apples Top-Modell ist trotzdem fast überall an der Spitze, fühlt sich in der Praxis am besten an und ist am einfachsten bedienbar. Gerade wer begrenztes Vorwissen mitbringt und nicht jedes Untermenü durchforsten möchte, um alle Einstellungsmöglichkeiten auszureizen, ist mit dem iPhone 12 Pro Max besser bedient als mit einem Android-Flaggschiff.

Das alles hat natürlich auch seinen Preis. Und der ist so hoch, dass er viele abschrecken dürfte – verständlicherweise. Aber: Den Aufpreis gegenüber dem kleineren iPhone 12 Pro (zum Test) ist das Apples Über-Flaggschiff meiner Meinung nach auf jeden Fall wert. Für 100 Euro mehr bekommt ihr hier ein riesiges Display, die bessere Akku-Laufzeit und die überlegene Kamera. Wer sparen möchte, sollte besser gleich zum deutlich günstigeren Standardmodell greifen.

Die Nachfolger im Test
Apple hat im September 2021 die Nachfolger-Generation vorgestellt. In unseren Test konnten die iPhone 13-Modelle überzeugen und haben auch bei den CURVED Awards abgeräumt. Die ausführlichen Tests zu den einzelnen Geräten findet ihr hier:

In diesem Artikel

Testwertung: Apple iPhone 12 Pro Max

9.3
Curved Score
Top
  • Top-Display, aber ...
  • Exzellente Kamera
  • Hervorragende Leistung
  • sicheres iOS
  • Schickes Design
Flop
  • ... ohne 120 Hz
  • Sehr groß
  • Teuer
  • Aufladen vergleichsweise langsam
Design
Display
Kamera
Performance
Software & Apps
Akku
Preis/Leistungsverhältnis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Feature Tabelle
  • Betriebssystem
    iOS 14
  • Prozessor: Name
    Apple A14
  • Prozessor: Taktung
    2 x 3.1 + 4 x 1.8 Ghz
  • Prozessor: Anzahl Kerne
    6
  • Speicherkapazität
    128 / 256 / 512 GB
  • Arbeitsspeicher
    6 GB
  • Kamera-Auflösung: Back
    12 (Weitwinkel), 12 (Ultraweitwinkel), 12 (Telelinse) Megapixel
  • Kamera-Auflösung: Front
    12 Megapixel
  • Bildschirmdiagonale
    6.7 Zoll
  • Auflösung Höhe
    2778 Pixel
  • Auflösung Breite
    1284 Pixel
  • Grafikchip
    Apple GPU
  • Display Technologie
    OLED
  • Display Pixeldichte
    458 ppi
  • Schnittstellen/Anschlüsse
    Lightning
  • Feature: Bluetooth
  • Feature: WLAN
  • Feature: NFC
  • Feature: GPS
  • Feature: GPRS/EDGE
  • Feature: UMTS
  • Feature: LTE
  • Feature: Dual-SIM
  • Akkuleistung
    3687 mAh
  • Höhe
    160.8 mm
  • Breite
    78.1 mm
  • Tiefe
    7.4 mm
  • Gewicht
    228 g
  • Status
    Erhältlich
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