Asus ZenFone AR und Project Tango ausprobiert: die Vermessung der Welt

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Das Herzstück sind die Kameras auf der Rückseite. (© 2017 CURVED )

Auf der CES hat uns Asus heiß auf das ZenFone AR gemacht, in Barcelona konnten wir uns endlich die Tango-Funktionen ansehen. Hat sich das Warten gelohnt?

  • Das Asus ZenFone AR angetestet: Tango Unchained [mit Video]

Schneller Chip, viel RAM, massig Speicher, schickes Design, tolles Display, aktuelles Android. In aller Kürze: Das Asus ZenFone AR machte in Las Vegas einen richtig guten ersten Eindruck. Das wichtigste Feature ist aber weder der Prozessor, noch die Größe des Speichers, sondern das, was auf der Rückseite angebracht ist. Dort sitzen neben einer normalen Kamera mit 23 Megapixeln auch eine Weitwinkelkamera, eine Kamera für die Tiefenerkennung und Infrarotsensoren.

Einmal messen, immer spielen

Dank dieser Hardware ist das ZenFone Tango-fähig. Es kann also Räume vermessen und virtuelle Objekte passgenau auf dem Display erscheinen lassen. Das ist zum Beispiel dann ein Vorteil, wenn Ihr plant, Euch ein neues Möbelstück zu kaufen und nicht genau wisst, ob es zwischen Regal und Türrahmen passt. Ein anderes Anwendungsgebiet sind natürlich Spiele. Auf der CES haben Asus und Google das anhand der "Hot Wheels"-App gezeigt. Im Rahmen der Vorführung auf dem MWC konnten wir uns mit dem ZenFone AR eine eigene Welt aufbauen.

Mit dem Asus ZenFone AR könnt Ihr Eure eigene Welt erschaffen. (© 2017 CURVED) - https://curved.de

Dazu musste der Raum vorher mit den Sensoren vermessen werden. Aber keine Sorge: Das muss nur einmal der Fall sein und geht erstaunlich schnell. Danach werden die Daten gespeichert und können, zumindest in dieser App, immer wieder abgerufen werden. Danach könnt Ihr virtuelle Objekte wie Häuser im Zimmer platzieren, mit dem Smartphone drumherum gehen und sie im Detail anschauen und über das Display damit interagieren. Eine andere App projizierte eine Trump-Karikatur wahlweise im Kleinformat oder in Lebensgröße in den Raum.

Das ZenFone AR bleibt "cool"

Neben dem Vermessen und dem Spielen kommt die Technik natürlich noch andere auf anderen Gebieten zum Einsatz. Das Detroit Institute of Arts gibt zum Beispiel Tango-Smartphones an Besucher aus, die damit ins Innere von Sarkophagen schauen können. Bei den Geräten handelt es sich aber um "Phab 2 Pros"-Smartphones von Lenovo. Ein weiteres großes Feld ist Indoor-Navigation. Das ist aber erst dann sinnvoll, wenn es genügend Tango-Geräte am Markt gibt.

Bemerkenswert war, wie kühl das ZenFone AR dabei blieb. Denn final abgestimmt auf die Hardware ist die Software bislang noch nicht. "Wir befinden uns aktuell zwischen Alpha- und Beta-Status", so die Ansage bei der Präsentation. Das merkte man aber eher bei der Software. Mehr als einmal musste das Smartphone neugestartet werden. Hitze hat es aber keine abgestrahlt. Das liegt daran, dass ihm Gerät eine Vapor Chamber zum Einsatz kommt, die die Wärme ableitet.

Von der erweiterten in die virtuelle Realität

Ebenfalls positiv fürs Look and Feel war das Gewicht des Smartphones. Trotz des 5,7 Zoll großen Displays lag es gut in der Hand und wurde, das ist das wichtigste, beim Herumspielen nicht zu schwer. Das passt auch zur zweiten Möglichkeit, das ZenFone AR zu benutzen. Denn das Smartphone ist das erste, das sowohl Tango- als auch Daydream-fähig ist. Ihr könnt es also auch in Googles Daydream-VR-Brille schieben und von der erweiterten in die virtuelle Realität abtauchen.

Die schlechte Nachricht kommt zum Schluss. Denn weil die Abstimmung beim Gerät noch nicht zu einhundert Prozent passt, kommt es erst Ende Mai 2017 auf den Markt. Für Interessierte ist das noch eine lange Wartezeit. Auch ein Preis für ZenFone AR steht noch nicht fest. Trotzdem verspricht das Smartphone, eines der interessantesten Geräte im Jahr zu werden. Wir sind gespannt!

Wie findet ihr das? Stimmt ab!