Das LG G5 war ein gutes Smartphone mit der ersten brauchbaren Dual-Kamera, nur das modulare Konzept war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Für das LG G6 muss der koreanische Konzern umdenken. Wir bewerten die Gerüchte vor der Vorstellung auf dem MWC.
Für Sonntag, den 26. Februar, lädt LG zu einer Keynote in Barcelona ein. Dass das Unternehmen dort das LG G6 präsentiert, ist offiziell nicht bestätigt, aber sehr wahrscheinlich.
Rückseite aus Glas? Gut möglich
Beim G5 setzte LG noch auf Metall als Gehäusematerial. Doch schon länger kursieren Gerüchte, dass die Rückseite des LG G6 aus Glas bestehen könnte. Das hat sich als Material schon bei vielen Smartphones bewährt und wurde zuletzt von HTC mit dem U Ultra als Werkstoff der Zukunft auserkoren. Mit deutlich stärkeren Reflexionen als etwa beim Galaxy S7. Auf einem geleakten Foto, das das G6 zeigen soll, erkennt man deutlich die Rückseite aus Glas. Da LG in den letzten Jahren viel ausprobiert und oft die Materialien gewechselt hat, gibt es eigentlich keinen Grund, an einer Glasrückseite beim G6 zu zweifeln.
Dual-Kamera? Mittlerweile Pflicht
Das LG G5 besaß schon eine Dual-Kamera. Sie diente, anders als bei den meisten inzwischen erhältlichen Smartphones mit zwei Linsen, nicht dazu Tiefenschärfe bzw. -unschärfe zu erfassen. Stattdessen standen Euch zwei Kameras mit zwei unterschiedlichen Brennweiten zur Auswahl. Das ist bis heute einmalig. Da alle durchgesickerten Bilder vom LG G6 eine Dual-Kamera zeigen und Dual-Kameras gerade voll im Trend liegen, führt für LG beim G6 kein Weg an einer solchen Komponente vorbei. Bleibt nur die Frage, wofür die zwei Linsen dienen.
Wasserdichtes Gehäuse? Überfällig
Ein wasserdichtes Gehäuse ist längst nicht mehr Outdoor-Smartphones vorbehalten. Samsung, Apple und Sony sind nur einige Hersteller, deren Flaggschiffe einen Tauchgang inzwischen aushalten. LG soll mit dem G6 nachziehen und sein Flaggschiff endlich wasserdicht machen. Ein längst überfälliger Schritt, um den LG nicht herum kommt, wenn man weiterhin ein Spitzengerät anbieten will.
Fest verbauter Akku? Die logische Weiterentwicklung
LG hat lange durchgehalten und bis zum G5 seinen Flaggschiffen eine austauschbaren Akku spendiert. Aber auch dieses Alleinstellungsmerkmal hat dem Hersteller keine großen Verkaufszahlen mehr beschert. Da das Gehäuse des LG G6 wasserdicht werden soll, gehört auch hier der austauschbare Akku der Vergangenheit an.
Google Assistant an Bord: fast ein Alleinstellungsmerkmal
Apple wird Siri immer nur für die eigenen Produkte benutzen, Alexa von Amazon ist spätestens seit der CES Anfang Januar auf vielen Geräten verfügbar, und Samsung arbeitet mit Bixby an einem eigenen smarten Assistenten. LG soll seine Kontakte zu Google ausgenutzt haben, um den Google Assistant für das LG G6 zu erhalten. Bisher könnt Ihr ihn nur auf dem Pixel und Pixel XL sowie Google Home nutzen. Bald soll er auch für das Nexus 5X und Nexus 6P erhältlich sein, aber auch dann wäre das G6 immer noch das erste Gadget mit dem Google Assistant, das nicht von Google stammt. LG hat zwar auch gute Kontakte zu Amazon und bereits einen Kühlschrank mit Alexa ausgestattet, aber trotzdem könnte an dem Gerücht etwas dran sein. Ohne smarten Assistenten geht es 2017 nicht mehr. Das G6 hätte mit dem Google Assistant also zumindest zu Beginn fast ein Alleinstellungsmerkmal.
18:9-Display mit QHD+-Auflösung? Warum nicht!
Auf ersten Bildern lässt sich erkennen, dass die Ecken – und nicht die Kanten – des Displays vom LG G6 abgerundet sein sollen. Dazu macht die Information die Runde, dass der Touchscreen über ein Seitenverhältnis von 18:9 und eine QHD+-Auflösung verfügt. Das wären stolze 3200 × 1800 Pixel, aber schon das LG G3 war damals mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln der Konkurrenz weit voraus. Nebenbei würde sich das G6 damit für die Nutzung in VR-Brillen empfehlen und 18:9 ist zwar ungewöhnlich, aber gar nicht so weit von 16:9 entfernt.
LG G6 Compact? Ableger gab es immer
Unter dem Namen LG G6 Compact kursieren bereits Gerüchte um einen kleineren, bzw. etwas schwächer ausgestatteten Ableger des neuen Flaggschiffs. Der Name erinnert zwar sehr an Sony, aber mit dem LG G5 SE und dem LG G4s standen auch beiden Vorgängern jeweils Ableger zur Seite, die keinen einheitlichen Namen trugen. Egal, wie er am Ende heißt, aber mit einem Ableger des LG G6 könnt Ihr fest rechnen.
Snapdragon 835? Samsung hat den Vorzug
Angeblich soll im LG G6 Qualcomms neuester Chipsatz Snapdragon 835 stecken. Allerdings hat Samsung auf diesen einen exklusiven Erstzugriff. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: LG verbaut noch den "alten" Snapdragon 821 und nimmt in Kauf, nicht den schnellstmöglichen Prozessor an Bord zu haben. Ähnliches hat LG beim G4 schon einmal gemacht und den Snapdragon 808 verbaut, der nicht so überhitzte wie der etwas schnellere Snapdragon 810. LG könnte mit dem Verkauf des G6 aber auch warten, bis Samsung das Galaxy S8 in den Handel gebracht hat und der Exklusivdeal ausläuft. Aber das würde auch bedeuten, dass das G6 frühestens im April, eher erst im Mai erscheint. Im Sinne eines schnellen Verkaufsstarts dürfte die Wahl daher auf einen alternativen Chipsatz fallen.
Teuer als der Vorgänger? Der Dollar ist wieder stark geworden
Ganz frisch beim Schreiben dieser Zeilen eingetroffen ist die Meldung, dass das LG G6 teurer als sein Vorgänger werden wird. Und das ist leider sehr wahrscheinlich. Auch die Konkurrenz hat zuletzt die Preise angehoben. Der im Vergleich zum Dollar schwächer gewordene Euro sorgt dafür, dass die in Asien gefertigten Geräte hierzulande bereits aus Umrechnungsgründen teurer werden.