Ende August hat LG das V30 präsentiert. Als jüngster Ableger der V-Reihe verzichtet das V30 ausgerechnet auf das Feature, das die Vorgänger ausgezeichnet hat: den Second Screen. Dafür hat LG einen anderen Ansatz entwickelt.

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[Update vom 19. April 2018] Es gibt News: Das Update auf Android 8.0 Oreo wird in Deutschland verteilt. Welche Features die neue Version im Gepäck hat, lest ihr hier.

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Schon im November 2016 schrieb der oft gut informierte Evan Blass bei Twitter, dass LG keinen Second Screen mehr beim V30 verbauen werde. In einem zweiten Tweet relativierte Blass seine Behauptung, bestätigte dadurch aber indirekt, dass LG zumindest an einem neuen Ableger der V-Reihe arbeitet. Dessen Vorgänger, das V20, war hierzulande erst gar nicht erschienen. Das V30, das LG Ende August auf der IFA in Berlin präsentiert hatte, erscheint in Deutschland im November 2017.

Performance

Mitte Februar veröffentlichte Android Pure erste Spezifikationen zur Hardware des V30. Demnach solle das Smartphone mit einem Snapdragon 835 und sechs Gigabyte RAM Arbeitsspeicher ausgestattet sein. Mit dem Snapdragon lag Android Pure richtig, beim Arbeitsspeicher entschied sich LG allerdings nur für vier GB.

Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, dürfte das V30 LGs diesjähriges Flaggschiff werden und nochmals wesentlich mehr Leistung bieten als das G6. Dieses war im April 2017 erschienen und lief mit einem Snapdragon 821 und vier GB RAM. Die Besonderheit war das ungewöhnliche Seitenverhältnis von 18 zu 9 des Displays, das auch das LG V30 bietet bei einem gleichzeitig kleineren Gehäuse. Die Rahmen des V30 fallen gegenüber dem G6 noch schmaler aus, wodurch das neue LG eine noch größere Ähnlichkeit zum Samsung Galaxy S8 aufweist.

Display

Das G6 teilt sich mit dem Samsung Galaxy S8 das 18:9-Format, nicht aber dessen gebogene Displayränder. Für das V30 hat sich LG daran ein Beispiel genommen. Wie The Investor im April berichtete, habe der südkoreanische Hersteller mit der Produktion von flexiblen OLED-Panels begonnen. Allerdings sind diese nicht, wie vermutet, Bestandteil des V30 geworden.

Anfang August bestätigte LG, dass das V30 mit einem "plastic OLED FullVision"-Display ausgestattet sein werde. Somit teilt sich das V30 zwar weiterhin das Seitenformat und das nahezu randlose Display mit dem G6, nicht aber dessen Technologie. Während LG beim G6 noch auf LCD gesetzt hatte, kommt beim V30, wie bereits mehrfach vermutet, ein OLED-Panel zum Einsatz. Der sechs Zoll große Bildschirm löst in QHD+ (2880 mal 1440 Pixel) auf und deckt 148 Prozent des sRGB- und 109 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab. Neben der Unterstützung von HDR10 für einen höheren Kontrastreichtum gegenüber LCD bietet OLED eine zehnmal höhere Reaktionszeit.

Auch im XDA-Developers-Forum ging man bereits vor der offiziellen Ankündigung davon aus, dass LG auf die OLED-Technologie bei dem Display setzen werde. Diese erlaubt das Ansteuern einzelner Bildpunkte auf dem Bildschirm, sodass sich der fehlende Second Screen quasi emulieren lässt. Auch Android Authority ging davon aus, dass LG keinen separaten Screen im V30 integrieren wird. Beide Quellen lagen mit ihren Vermutung richtig. LG hat dem V30 einen OLED-Screen spendiert, der darüber hinaus mit einer sogenannten Floating Bar aufwartet. Die Zeile schwebt quasi über dem Displayinhalt und lässt sich bei Bedarf ausblenden. Überdies hält die Always-on-Funktion des OLEDs die wichtigsten Information permanent bereit.

Quad-DAC

Für besonders gute Soundqualität hat sich LG beim V30 mit Bang & Olufsen zusammengetan. Der aus der Kooperation entstandene Quad-DAC-HiFi-Chip soll vor allem Musikliebhaber ansprechen. Gleichzeitig hat LG jedoch nur einen Lautsprecher verbaut. Um die Qualität des DAC-Chips voll auszureizen, liegen dem Smartphone deshalb exklusive Kopfhörer von B&O bei.

Kamera

Die Quelle, auf die sich SlashGear Ende Juli berufen hatte, behielt recht: Die Dualkamera des V30 ist mit einer sehr lichtempfindlichen f/1.6-Blende ausgestattet, was vor allem Aufnahmen bei schlechter Beleuchtung zugutekommt. Die Linsen, die nun erstmals aus Glas, nicht aus Kunststoff gefertigt sind, dienen neben herkömmlichen Fotos auch für Weitwinkelaufnahmen. Die Hauptkamera verfügt über 16 Megapixel, das Weitwinkelobjektiv über 13 MP. Mit fünf MP fällt die Frontkamera vergleichsweise schwach aus. Für Hobby-Filmer sollen sich dafür die 15 verschiedenen Aufnahme-Modi besonders eignen.

Weitere Features

LG hat bei der Gehäuse-Verarbeitung darauf geachtet, dass es nach IP68-Zertifizierung wasser- und staubdicht ist. Außerdem hat es gemäß dem MIL-STD 810G des US-Militärs den Fallstand überstanden. Insofern dürfte das V30 ein ziemlich robustes Smartphone sein. Der fest verbaute 3300 mAh starke Akku wird per USB-C (Quick Charge) oder Wireless Charging geladen. Zum Verkaufsstart Ende des Jahres liefert LG das Gerät noch mit Android 7.1.2. Nougat aus. Ein Update auf Android 8 Oreo stellt der Hersteller für Anfang 2018 in Aussicht.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich wie beim G6 auf der Rückseite. Das V30 lässt sich jedoch auch per Klopfcode, Gesichtserkennung und Stimmerkennung entsperren.

Preis und Verfügbarkeit

Nachdem LG das V30 auf der IFA 2017 vorgestellt hatte, stehen nun auch der Preis und der Termin des neuen Flaggschiffs der Südkoreaner fest. In Deutschland kommt das V30 im November in den Farben Silber und Blau für 899 Euro (UVP) in den Handel. In Südkorea startet der Vorverkauf bereits am 21. September.