Der selbsternannte Flaggschiff-Killer OnePlus 2 hat sich als laues Lüftchen erwiesen. Der Nachfolger OnePlus 3 will es besser machen.
Eigentlich ist der chinesische Hersteller OnePlus ganz groß darin, wenn es darum geht, lautstark Werbung für eigene Produkte zu machen. Einen Hype erzeugte das Unternehmen beim OnePlus One und beim OnePlus 2, als es darum ging, eine Einladung für ein neu vorgestelltes Gerät zu ergattern. Ohne diese Invites konnte man etwa in Deutschland die Smartphones gar nicht kaufen. Das OnePlus 2 bezeichnete der Hersteller sogar als Flaggschiff-Killer. Das OnePlus 3 wird erstmals direkt zum Start ohne Einladung zum Kauf angeboten.
5,5 Zoll, aber nur Full HD?
Das OnePlus 3 soll dem Vernehmen nach ein Power-Smartphone werden. Vor Wochen war in einem Benchmark die Rede von einem 5,5 Zoll großem Display mit QHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel), 32 Gigabyte Speicher und einem vierkernigen Snapdragon-820-Chip. Beim Bildschirm deutet derzeit aber alles auf ein AMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) hin.
Evan Blass bescheinigte dem Smartphone per Twitter sogar 64 Gigabyte Speicher. Dazu stehen sechs Gigabyte Arbeitsspeicher im Raum. Auf einem Screenshot, den er gleich mitlieferte, ist außerdem zu sehen, dass das Betriebssystem OxygenOS 3.1.0 auf Android N basiert. Dass das OnePlus 3 so in den Handel kommt, ist aber unwahrscheinlich. Noch ist Googles neueste System-Version nicht fertig. Ihr dürft aber darauf zählen, dass OnePlus schnell nachliefert, wenn Android N final herauskommt.
Inzwischen sind sie die Quellen einig, dass das Smartphone in verschiedenen Varianten auf den Markt kommt. Das günstigste Modell soll 4 GB RAM besitzen und umgerechnet etwa 350 Dollar kosten. Für das teuerste Gerät soll der Preis dagegen 425 Dollar betragen – dafür hat diese Version angeblich 6 GB RAM.
Viele Quellen berichten zudem, dass die Kameras mit acht (Front) beziehungsweise 16 Megapixeln (Rückseite) auflösen. Ein Twitter-Post des Nutzers Krispitech soll sogar schon erste Fotos zeigen, die mit der Frontkamera gemacht wurden.
First OnePlus 3 front camera sample with Pete Lau, the company founder in frame. Resolution is about 8MP (weibo/刘作虎) pic.twitter.com/UrnM20R4Tg
— krispitech (@krispitech) May 24, 2016
Neue Fotos, die vom OnePlus-CEO Pete Lau gemacht wurden, zeigen dass die Kamera des OnePlus 3 sowohl in Bezug auf die Echtheit der Farben als auch die Genauigkeit der Details gut abzuschneiden scheint. Da freuen wir uns schon auf einen ausführlichen Test.
Eine geborgte Ladetechnik
Ein weiteres Highlight könnte eine neue Ladetechnik sein. OnePlus hat sich den Namen "Dash Charge" und ein zugehöriges Logo markenrechtlich schützen lassen. Worum es sich dabei handelt, ist nicht zu 100 Prozent klar. Wahrscheinlich ist, dass das OnePlus 3 eine Schnellladetechnik unterstützt, die aber nicht vom chinesischen Hersteller selbst entwickelt wurde.
Großes Rätselraten herrscht bisher noch um das Gehäuse. Zwar sind mittlerweile einige Bilder an die Öffentlichkeit gelangt, es lässt sich aber nicht mit Sicherheit sagen, ob vermeintlich geleakte Fotos oder Renderbilder tatsächlich das fertige OnePlus 3 oder einen Prototyp zeigen. Was uns aber aufgefallen ist: Die charakteristische Sandstone-Rückseite, die es sogar als iPhone-Hülle gibt, scheint Geschichte zu sein. Sie war bislang auf keinem geleakten Bild zu sehen. Es deutet momentan alles auf einen Metall-Unibody hin. Wer noch ein bisschen von einem schicken Smartphone träumen möchte, sollte sich den Clip des Designers Jermaine Smit ansehen: In einem sehenswerten Video zeigt Smit, wie er sich das Smartphone vorstellt.
Schluss mit günstig?
Spätestens beim Preis könnte die Vorfreude aber wieder verpuffen. Während das OnePlus One, das OnePlus 2 und das OnePlus X vergleichsweise günstige Geräte waren, müssen potenzielle Käufer des OnePlus 3 wahrscheinlich tiefer in die Taschen greifen. Auf einer Konferenz hatte OnePlus-CEO Peter Lau bereits angedeutet, dass die Zeiten günstiger Geräte vorbei sind: "Gute Produkte sind nicht billig", so Lau. Wie teuer das OnePlus 3 letztendlich wird, wissen wir wahrscheinlich am 14. Juni. Dann soll OnePlus das Top-Gerät vorstellen.
Zum Launch haben sich die Chinesen mal wieder etwas Besonderes ausgedacht. Während man zur Vorstellung des OnePlus 2 Cardboards verschickt hat, damit sich Kaufinteressierte das Event in VR ansehen konnten, könnt Ihr das Euch das OnePlus 3 in der virtuellen Realität sogar kaufen – vor allen anderen. Mit der kostenlos erhältlichen VR Loop schickt Euch das Unternehmen auf eine virtuelle Raumstation. Dort soll später der Vorverkauf starten. Interessant: Das VR-Headset ist auf 30.000 Exemplare limitiert. Wer keines hat, kann auch kein Smartphone vorbestellen. Alternativ können die neuen Smartphones am 15. Juni in ausgewählten Städten in Europa, u.a. Berlin, in Pop-Up Stores gekauft werden. Einmal mehr muss man sagen: Marketing, das können sie bei OnePlus.