Auf der Googe I/O 2014 erstmalig offiziell gemacht und dann im Herbst desselben Jahres auf die Nexus-Geräte 4, 5, 6, 7, 9 und 10 ausgerollt, war Android 5.0 Lollipop Googles aktuellste und "erwachsenste" Version des mobilen Betriebssystems.
Das lag vor allem an den kosmetischen Änderungen, die das neue Material Design der gesamten Benutzeroberfläche bescherte. So herrschte auf den ersten Blick nun nicht mehr der etwas unaufgeräumte und inkonsistente Look, der lange Zeit so prägend für Android war vor, sondern ein schicker, schlanker, von hellen Farbtönen dominierter Minimalismus. Auch die Standard-Animationen etwa beim Öffnen von Apps und Menüs erfreuten das Auge und in der Multitasking-Ansicht fand sich nun Googles ikonische Karten-Optik. Damit war Android optisch endlich da angekommen, wo sich Apples iOS schon seit längerem befand — wenn auch mit anderen Mitteln und frischerem Look.
[youtube id="B_kngEnAFkQ"]
Auch funktional hatte sich mit Android Lollipop einiges verändert und verbessert: Neu war die doppelt herunterziehbare Benachrichtigungsleiste, die dann gleich die Schnelleinstellungen mit Helligkeitsregler freigab, die sogenannten "Unterbrechungen", die eingehende Benachrichtigungen ausschalten oder filtern lassen, die "Vertrauenswürdigen Geräte" und Orte, die das Gerät automatisch entsperren können sowie die dezenteren Pop-ups bei ankommenden Anrufen und Kurznachrichten, die bei aktiviertem Vollbildmodus nicht mehr den aktuellen Spiel- oder Video-Genuss komplett unterbrechen. Außerdem konnten sich unter Android 5.0 nun auch mehrere Nutzer oder Gäste auf ein und demselben Gerät parallel anmelden; alternativ konnte eine geöffnete App "festgepinnt" werden, wenn das Smartphone oder Tablet beispielsweise aus der Hand gegeben wurde.
Unter der Haube sorgten Project Volta, der Wechsel von der Dalvik- zur ART-Laufzeitumgebung sowie die Unterstützung für 64-Bit-Prozessoren bei entsprechenden Apps und Chipsätzen für mehr Leistung, eine insgesamt flüssigere Benutzung und längere Akkulaufzeiten.